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Quelle: rbb/Hendrik Schröder

Spenden in Neukölln entfernt

"Missverständnis" führte laut BSR zur Räumung des Gabenzauns

In Zeiten von Corona mag sich sicher so mancher Bedürftige über Angebote freuen wie "Gabenzäune", mit angehängten Spenden. Doch in Neukölln wurde ein Zaun von der BSR abgeräumt. Die Stadtreinigung spricht inzwischen von einem Missverständnis.

Wegen der Corona-Krise ist in Berlin große Solidarität zu spüren und zu sehen. In vielen Kiezen hängen Zettel mit Hilfsangeboten aus, Nachbarn bieten sich gegenseitig Unterstützung an und an einigen Stellen in der Hauptstadt gibt es "Gabenzäune". Hier können Anwohner Kleidung, Schuhe und Lebensmittel für Bedürftige hinterlassen. 

BSR will Mitarbeiter sensibilisieren

Ein solcher Gabenzaun ist am Montag von der Berliner Stadtreinigung (BSR) weggeräumt worden. Die Berliner Stadtreinigung bestätigte das am Dienstag auf Twitter und schrieb von einem "Missverständnis", das zur Entsorgung des Gabenzauns durch Einsatzkräfte geführt habe. "Das tut uns leid und wir entschuldigen uns dafür. Um so etwas künftig zu vermeiden, sensibilisieren wir derzeit unsere Beschäftigten fürs Thema Gabenzäune", heißt es in dem Tweet.

Bezirk weist Mitschuld zurück

Der Journalist Benjamin Rietdorf hatte auf Twitter auf diesen Vorfall hingewiesen und Fotos des besagten Zaunes vor und nach der Räumung gezeigt. Vom Bezirksamt Neukölln hieß es daraufhin, man unterstütze "selbstverständlich Gabenzäune". Auf Twitter betonte der Bezirk, die Räumung sei nicht auf Wunsch des Bezirksamts vollzogen worden. "Wir haben keinen Gabenzaun abräumen lassen und werden das auch nicht tun. Stattdessen sind wir über die Welle der Solidarität in Neukölln beeindruckt und unterstützen, wo wir nur können."

Erst am Montag hatte das Bezirksamt Neukölln gemeldet, es stelle "ab sofort 10.000 Euro für Sachmittel bereit, die für ehrenamtliche Arbeit im Zusammenhang mit der Corona-Krise gebraucht" würden. Pro Vorhaben stünden bis zu 800 Euro zur Verfügung, die für ehrenamtliche Tätigkeiten übernommen werden können.

Sendung: Abendschau, 24.03.2020, 19:30 Uhr

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