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Video: Abendschau | 22.02.2021 | Dagmar Bednarek | Quelle: DPA/Britta Pedersen

Klassen 1 bis 3

Berlins jüngste Grundschüler können wieder in den Präsenzunterricht

Seit zwei Monaten sind die Klassenräume der Berliner Schulen nun schon verwaist. Am Montag dürfen zumindest die ganz Kleinen wieder zurück in den Präsenzunterricht. Doch langfristige Planungen scheinen aufgrund der Corona-Mutationen illusorisch.

Nach gut zwei Monaten Unterbrechung wegen der Corona-Pandemie beginnt am Montag die schrittweise Öffnung der Berliner Schulen. Den Anfang machen Grundschüler der Klassenstufen 1 bis 3. Sie sollen Wechselunterricht in halber Klassengröße erteilt bekommen. Sie werden also in kleineren Lerngruppen abwechselnd in der Schule und mit Hilfe digitaler Lösungen zu Hause unterrichtet.

Vorgesehen sind mehrere Modelle. Entweder kommen die Schüler jeden Tag in die Schule, wo sie mindestens drei Unterrichtsstunden täglich haben. Die eine Hälfte der Klasse würde beispielsweise am Vormittag da sein, die andere am Nachmittag. Die Schulen können aber auch andere Lösungen umsetzen: So könnten die Lerngruppen im tage- oder wochenweisen Wechsel komplett in der Schule oder zu Hause lernen.

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Mutationen erschweren langfristige Planungen

Für mehr Sicherheit könnten als zusätzliches Element neben Hygienemaßnahmen, Lüften, Abstand und Maskenpflicht Corona- Schnelltests sorgen: Das Schulpersonal soll sich ab Montag zweimal in der Woche testen lassen können - unterstützt von Kolleginnen und Kollegen, die dafür geschult wurden. Später soll es zudem Selbsttests geben, die auch Schüler anwenden können. Diese sind allerdings in Deutschland noch nicht zugelassen, das wird im März erwartet.

Auch andere Länder wie Brandenburg öffnen ihre Schulen ab Montag wieder, während der Lockdown für viele Geschäfte, die Gastronomie, Kultur- und Freizeiteinrichtungen noch bis 7. März dauert. Ohne Risiken ist das nicht: Mutmaßlich ansteckendere Virusmutationen haben Politik und Wissenschaft aufgeschreckt und erschweren momentan längerfristige Planungen etwa zu Lockerungen.

Dementsprechend steht auch noch nicht fest, wie es nach den Klassen 1 bis 3 mit der Öffnung der Berliner Schulen weitergeht. Als naheliegend gilt, dass als nächstes die Grundschüler der Klassen 4 bis 6 dran sind. Wann das sein wird, ist noch offen.

Scheeres: "Schulöffnung wird den Kindern guttun"

Berlins Bildungssenatorin Sandra Scheeres geht davon aus, dass sich die Schulöffnung für untere Klassenstufen positiv auf die Schüler auswirkt. "Die Schülerinnen und Schüler der 1. bis 3. Klasse werden wieder einen direkteren Kontakt zu ihren Lehrkräfte haben, und sie werden Freunde und Mitschüler endlich wiedersehen können", sagte die SPD-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur. "Das wird ihnen guttun." Sie freue sich daher sehr, dass die jüngsten Grundschulkinder wieder in die Schule gehen können. "Wenn auch im Wechselunterricht und mit Mund-Nasen-Schutzmaske."

Lasic (SPD): "Der Öffnungsschritt ist sehr vorsichtig"

Auch die bildungspolitische Sprecherin der Berliner SPD-Fraktion, Maja Lasic, verteidigte die Öffnung der Grundschulen. Im rbb-Inforadio sagte Lasic am Montagmorgen, man lege einen Fokus auf Bildung, und das sei der richtige Schritt. Sie rechne nicht damit, dass die Schulen in zwei Wochen wegen hoher Infektionsraten wieder zumachen müssen. Denn der Öffnungsschritt sei sehr vorsichtig. Die nächsten Schritte werde man auch ganz vorsichtig gehen und dabei den Blick auf die Inzidenz-Werte behalten.

Die SPD-Bildungsexpertin machte sich im Inforadio auch dafür stark, dass Lehrkräfte bei den Impfungen vorgezogen werden müssen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) müsse die schwierige Frage beantworten, wer dafür zurückgestellt werden müsse. Sie hoffe aber, dass man so viel Impfstoff bereitstellen könne, ohne eine andere Gruppe herunterpriorisieren zu müssen.

Sendung: Inforadio, 22.02.2021, 7:40 Uhr

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