AfD-Wahlerfolg in Mecklenburg-Vorpommern - Georg Pazderski bezeichnet Wahlergebnis als "historisch"

Mo 05.09.16 | 14:18 Uhr
Berliner Spitzenkandidat der AfD, Georg Pazderski. (Quelle: imago | Metodi Popow)
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Frohlocken im Berliner Landesverband: Die rund 21 Prozent der AfD bei den Landtagswahlen in Mecklenburg-Vorpommern bezeichnet der Berliner AfD-Spitzenkandidat, Georg Pazderski, als "historisch". Den künftigen Politikkurs der AfD sieht er allerdings etwas anders als beispielsweise Parteivize Gauland.

Der Spitzenkandidat der Berliner AfD, Georg Pazderski, hat das Ergebnis der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern als "historisch" bezeichnet. Die AfD erreichte nach dem am Montag veröffentlichten vorläufigen Ergebnis 20,8 Prozent der Wählerstimmen.

Pazderski sagte am Montag im rbb, es sei vor allem eine Abstimmung über die Bundespolitik gewesen. Dabei hätten die Menschen gezeigt, dass sie mit der Flüchtlingspolitik von Bundeskanzlerin Merkel nicht einverstanden seien. Pazderski zeigte Verständnis dafür, dass landespolitische Themen von bundespolitischen Fragen überlagert wurden: "Ich denke, dass der Bürger hier seinen Willen kundgetan hat und wenn der Bürger nicht anders in der Lage ist als das über die Landespolitik zu machen, dann tut er das einfach."

Mit Blick auf die Berliner Wahlen am 18. September bekräftigte der AfD-Spitzenkandidat, seine Partei wolle konstruktiv mitarbeiten, man wolle keine "Fundamental-Opposition" sein: "Wir werden keine Nein-Sager sein und uns konstruktiven Vorschlägen nicht verschließen." Vorschlägen, die im Sinn der AfD seien, werde man unterstützen.

Gauland gegen Regierungsbeteiligungen

Die Bundes-AfD sieht das offenbar etwas anders. Der stellvertretende Bundesvorsitzende Gauland sagte am Montag im rbb, mit Fundamentalopposition sei man erfolgreicher als in einer Regierung. Die CDU habe bereits aus Angst vor der AfD einige Forderungen der Partei in der Asylpolitik übernommen. Mit diesem Kurs könne man vielleicht noch weitere Zugeständnisse erreichen, sagte Gauland, der auch AfD-Landeschef in Brandenburg ist.

Laut jüngsten Umfragen könnte die AfD bei den Wahlen am 18. September mit einem zweistelligen Ergebnis ins Abgeordnetenhaus einziehen.

Stärkste Kraft in Mecklenburg-Vorpommern bleibt die SPD

Mit fast 21 Prozent hat die AfD nach dem am Montag veröffentlichten vorläufigen Ergebnis die CDU in Mecjlenburg-Vorpommern überholt. Die Christdemokraten landeten bei 19 Prozent. Stärkste Kraft blieb allerdings die SPD mit Ministerpräsident Erwin Sellering an der Spitze; sie kam trotz deutlicher Verluste auf 30,6 Prozent. Die Linkspartei erzielte 13,2 Prozent. NPD und FDP werden nicht im Landtag vertreten sein - auch die Grünen schaffen es nach dem vorläufigen Ergebnis mit 4,8 Prozent nicht. Verluste um die 5 Prozent hinnehmen mussten SPD und Linke. CDU, Grüne und NPD verloren ebenfalls jeweils um die 3 Prozent.

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