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Audio: Antenne Brandenburg | 13.01.2020 | Quelle: rbb

Prozess um Messerangriff in Cottbus

Kunde rettete Jobcenter-Mitarbeiterin offenbar das Leben

Im Juni 2019 wurde eine Mitarbeiterin im Jobcenter Cottbus mit einem Messer angegriffen. Im Prozess sagten jetzt Zeugen aus: Dass die Mitarbeiterin noch lebt, hat sie dem beherzten Eingreifen eines Mannes zu verdanken, der ein Beratungsgespräch im Nebenzimmer hatte.

Mit der Vernehmung von Zeugen ist am Montag im Landgericht Cottbus ein Prozess um einen Messerangriff im Jobcenter Cottbus fortgesetzt worden. Angeklagt ist ein zur Tatzeit 38-Jähriger. Ihm wird versuchter Mord vorgeworfen.

Der Mann soll im Juni vergangenen Jahres eine Mitarbeiterin des Jobcenters mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt haben.

Die Zeugen berichteten am Montag vor Gericht übereinstimmend davon, dass es offenbar nur dem beherzten Eingreifen eines Mannes zu verdanken sei, dass die Mitarbeiterin die Attacke überlebt habe.

Demnach habe der Mann, der gerade ein Beratungsgespräch in einem Nachbarzimmer hatte, dem Angreifer das Messer aus der Hand geschlagen und ihn festgehalten, bis ein Wachmann und die Polizei eintrafen.

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Unzufriedenheit soll Motiv für die tat gewesen sein

Der Angeklagte hatte zu Prozessbeginn eingeräumt, dass er seiner Sachbearbeiterin "einen Denkzettel verpassen wollte", weil er mit der Bearbeitung seines Falles unzufrieden gewesen sei. Töten wollte er die Frau nach eigener Aussage aber nicht.

Die 36-jährige Mitarbeiterin des Jobcenters, die bei dem Angriff am Hals verletzt wurde, leidet offenbar noch immer unter Panikattacken und Angstzuständen. Sie befindet sich nach Auskunft ihrer Anwältin weiter in psychologischer Behandlung.  

Der Prozess im Landgericht Cottbus hatte im Dezember 2019 begonnen. Ob das Urteil wie geplant noch im Januar gesprochen wird, ist derzeit offen.  

Sollte der mutmaßliche Täter wegen versuchten Mordes schuldig gesprochen werden, drohen ihm mindestens fünf Jahre Gefängnis.

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