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Quelle: dpa

Neue Richtlinien im Mai

Muss ich die neuen Whatsapp-Nutzungsbedingungen annehmen?

Der Messengerdienst Whatsapp aktualisiert seine Geschäftsbedingungen. Wer diesen nicht zustimmt, kann den Dienst ab Mitte Mai nicht mehr nutzen. Daniela Hoffmann von der Verbraucherzentrale Cottbus erklärt, was die Veränderung bringen soll - und nennt Alternativen.

Ab Mitte Mai könnten Nutzer des Messenger-Dienstes Whatsapp Probleme bekommen, sofern sie die neuen Nutzungsbedingungen des Anbieters nicht annehmen. Wer die aktualisierten Geschäftsbedingungen nicht akzeptiert, kann ab den 15. Mai keine Nachrichten mehr lesen oder schreiben. Für einen Übergangszeitraum sollen lediglich Anrufe möglich sein.

Laut Whatsapp werden Konten von Nutzern, die den AGB nicht zustimmen, so behandelt, wie ruhende Konten. Demnach werden die Accounts nach 120 Tagen gelöscht.

Hintergrund sei, das Whatsapp seine Datenschutzrichtlinien ändere, erklärt Daniela Hoffmann von der Verbaucherzentrale Cottbus. "Im Kern geht es darum, dass der Datenaustausch innerhalb des Facebook-Konzerns optimiert werden soll", so Hoffmann. Der Datenschutzbeauftragte der zuständigen Behörde in Hamburg, Johannes Caspar, erklärte kürzlich: "Die Whatsapp-Bestimmungen enthalten umfangreiche Passagen, mit denen sich der Dienst das Recht einräumt, Daten der Nutzer mit anderen Facebook-Unternehmen zu teilen."

Laut Hoffmann werdenallerdings nur sehr schwammige Formulierungen genutzt - Whatsapp halte sich einiges offen.

Weniger "datenhungrige" Alternativen

"Problematisch ist, dass diese App schon jetzt sehr datenhungrig ist", sagte Hoffmann. "Zum Beispiel werden viele Metadaten mitgesammelt." Obwohl Whatsapp eine gewisse Sicherheit biete, da Chats mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung gesichert seien, werde auch erfasst, wann und wo Nachrichten verfasst würden. Das lasse Rückschlüsse auf den Tagesablauf einer Person zu, so Hoffmann.

Zudem kopiere Whatsapp grundsätzlich alle Adressbuchdaten auf die eigenen Server. "Es gibt definitiv andere Messengerdienste, die nicht so datenhungrig sind."

Hoffmann geht beispielsweise auf die App Signal ein, die durch eine Stiftung finanziert sei und keine wirtschaftlichen Interessen verfolge. "Diese App verschafft sich keinen Zugang zu den Kontaktdaten", sagte Hoffmann. Die kostenpflichtige App Threema eines Schweizer Unternehmens komme sogar ohne die Angabe einer Handynummer aus. "Da kann man wirklich ganz anonym sein, wenn man das möchte."

Eigentlich sollte die Richtlinie bereits am 8. Februar in Kraft treten. Nach heftiger Kritik und zahlreichen Nutzerwechseln zu Whatsapp-Alternativen hatte die Facebook-Tochter die Einführung auf den 15. Mai verschoben.

Sendung: Antenne Brandenburg, 03.05.2021, 14:40 Uhr

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