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Audio: Antenne Brandenburg | 31.03.2021 | Elke Bader | Quelle: Elke Bader/rbb

Landkreis Märkisch-Oderland

Letschin richtet erstes temporäres Impfzentrum ein - 500 Menschen sind eingeladen

In einem Modellversuch will der Landkreis Märkisch-Oderland an nur zwei Tagen allen 500 impfberechtigten Einwohnern der Gemeinde Letschin ein Impf-Angebot machen. Die Idee könnte auch als Vorbild für andere Gemeinden dienen.

In Letschin (Märkisch Oderland) ist am Mittwochvormittag eine erste lokale Impfstation an den Start gegangen. Mit dem temporären Aufbau sollen rund 500 Menschen innerhalb von zwei Tagen eine Impfung angeboten bekommen. Dafür wurde in der Letschiner Sporthalle ein professionelles Impfzentrum mit fünf Impfstraßen aufgebaut.

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500 Menschen über 70 oder mit Vorerkrankungen impfberechtigt

Mit dem temporären Impfzentrum will der Landkreis feststellen, wie viele Impfberechtigte noch keine Impfung erhalten haben, so Landrat Gernot Schmidt (SPD). Dabei ginge es vor allem um Menschen über 70 und mit Vorerkrankungen, die bisher nicht im Raster der Berechtigten erfasst wurden.

Schmidt sagte dem rbb: "Wir waren sehr erstaunt. Es waren etwa 500, und wir impfen sie alle durch." Damit wäre die Gemeinde Letschin der erste Ort in Brandenburg, in der diese Personengruppe komlpett geimpft sein könnte.

Mit dem Modellversuch solle auch gezeigt werden, wie viele Menschen möglichst schnell und lokal immunisiert werden könnten. "Deshalb haben wir die Amtsdirektoren und Bürgermeister eingeladen und hoffen, dass wir in den nächsten Tagen noch mehr Impfstoff bekommen, um dann flächendeckend mit den Kommunen im Landkreis weitermachen", so der Landrat. Das lokale Impfmodell im Oderland stoße auf viel Neugierde bei anderen Kommunalpolitikern deutschlandweit. Verimpft wird in Letschin der Stoff des Herstellers Biontech/Pfizer.

Unter kommunaler Führung

Für den temporären Aufbau in der Sporthalle hatte Bürgermeister Michael Böttcher (Freie Wählergemeinschaft) nur wenige Tage Zeit. Er sagte am Mittwoch: "Alle Mitarbeiter der Gemeinde haben mitgezogen. Wir haben die Briefe persönlich ausgefahren und deswegen konnten wir das auch kurzfristig realisieren." Zudem organisierte die Gemeinde einen eigenen Fahrdienst, um allen Berechtigen den Zugang zu ermöglichen. Laut Böttcher haben nur wenige Einwohner das Impfangebot abgelehnt.

Bereits seit Mitte März sind in Märkisch-Oderland auch die Arztpraxen in die Impfstrategie des Kreises eingebunden. So impfen etwa Hausärzte in Orten wie Strausberg, Bad Freienwalde, Buckow oder Seelow. Seitdem ist laut Kreisverwaltung die Impfquote hier auf den Landesdurchschnitt von etwa zwölf Prozent gestiegen. In Märkisch Oderland konnten 7.500 Impfungen mit diesem Hausarztmodell durchgeführt werden, sagte Steffen Hampel, Amtsarzt Märkisch-Oderland. Bisher hatte es in Märkisch-Oderland kein eigenes Impfzentrum gegeben.

Sendung: Antenne Brandenburg, 31.03.2021, 14:30 Uhr

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