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Audio: Antenne Brandenburg | 27.05.2021 | Philip Barnstorf | Quelle: Philip Barnstorf/rbb

Kabelbrand in Grünheide

Wirtschaftsminister und Initiative verurteilen Anschlag auf Tesla

Die Brandenburger Polizei sucht mit einer Ermittlungsgruppe nach den Tätern, die für den Brandanschlag auf die Stromversorgung der Tesla-Baustelle verantwortlich sind. Politik und Anwohner haben unterdessen die Tat scharf verurteilt.

Nach dem mutmaßlichen Brandanschlag auf stromführende Kabel an der Tesla-Fabrik in Grünheide (Oder-Spree) haben sich Bürgerinitiativen von Anwohnern distanziert.

Bürgerinitiative setzt auf sachliche Debatte

Manu Hoyer von Bürgerinitiative Grünheide, die sich gegen Tesla in Grünheide engagiert, verurteilte den Vorfall und sagte am Donnerstag dem rbb: "Ich lehne Gewalt ab, um irgendwelche Sachen durchzusetzen und bin eher dafür, sich sachlich und rechtlich auf der demokratischen Ebene auseinanderzusetzen." Einige Argumentationen in einem Bekennerschreiben, das aufgetaucht ist, könne sie aber nachvollziehen: etwa wenn es um den Vorwurf von Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden bei Zulieferern von Tesla gehe.

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Steinbach für Null-Toleranz

Auch Landeswirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) verurteilte die Tat und teilte dem rbb schriftlich mit: "Für kriminelle Gewaltakte, wie jetzt an der Tesla-Baustelle verübt, habe ich keinerlei Verständnis. Ich kann nur hoffen, dass diese Menschen ermittelt werden und neben einer entsprechenden Bestrafung auch zur Bezahlung der verursachten Schäden herangezogen werden. Hier gilt ein Null-Toleranzprinzip!"

Polizei ermittelt weiter

Wie hoch diese Schäden sind, ist derweil noch nicht klar. Wie der zuständige Stromversorger am Donnerstag mitteilte, werden die Schäden an den Kabeln derzeit noch untersucht. Stromausfälle habe es aber zu keiner Zeit gegeben.

Auch die Polizei ist weiter mit dem Fall beschäftigt und hat inzwischen eine Ermittlungsgruppe gebildet, wie Polizeisprecher Joachim Lemmel erklärt. "Die Ermittlungen werden im Moment von einer fünfköpfigen Ermittlungsgruppe fortgeführt. Die besteht aus Kräften des Staatsschutzes beim Landeskriminalamt und der Polizeidirektion Ost." Der Staatsschutz komme immer dann zum Einsatz, wenn die Vorkommnisse großen Einfluss auch auf die Sicherheit im Land haben kann. Dies könne wie im Fall von Tesla der Angriff auf eine große Industrie-Anlage oder die Stromversorgung eines Ortes beziehungsweise Ortsteil sein.

Am Mittwoch hatten Beamte vor Ort nach DNA-Spuren gesucht, auch ein Spürhund kam zum Einsatz. "Die Spurensicherung vor Ort ist erst einmal abgeschlossen“, sagt Lemmel. "Jetzt kommt es darauf an, dass die Ermittler sehen, welche Schritte als nächstes eingeleitet werden müssen und welche Spuren ausgewertet werden müssen." Dabei wollen die Ermittler auch auf Wissen ihrer Berliner Kollegen zurückgreifen. Diese hätten bereits Erfahrung mit der sogenannten Vulkangruppe. Linksextremisten hatten im vergangenen Jahr die Berliner S-Bahn vorübergehend lahmgelegt - ihre Methode damals war ein Brandanschlag auf die Stromkabel.

Sendung: Antenne Brandenburg, 27.05.2021, 16:40 Uhr

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Beitrag von Philip Barnstorf

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