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Audio: rbb24 Inforadio | 20.09.2022 | Anja Dobrodinsky | Quelle: ODEG - Ostdeutsche Eisenbahn GmbH

Neuer Regionalzug für Brandenburg

RE1 soll bald mehr Platz und besseren Empfang bieten

Zwischen Magdeburg und Cottbus geht zum Winterfahrplan ein neuer Regionalzug an den Start - mit mehr Komfort und mehr Sitzplätzen. Hersteller Siemens und Betreiber ODEG haben den Zug auf der Messe Innotrans in Berlin vorgestellt. Von Anja Dobrodinsky

"Desiro HC" heißt der neue Zug für die Region. Gebaut wurde er von Siemens. Er verkehrt ab Dezember auf der Linie RE1. HC steht dabei für "High Capacity" - was bedeutet, dass die Baureihe viel Platz für Fahrgäste bieten soll.

Für den Zug wurden einstöckige und doppelstöckige Wagen kombiniert, erklärt Elmar Zeiler. Er ist bei Siemens Mobility verantwortlich für die Regional- und Nahverkehrszüge. Insgesamt braucht der Zug damit weniger Material und Energie als ein reiner Doppelstöcker, bietet aber gleichzeitig mehr Sitz- und Stehplätze als ein einstöckiger Zug.

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Der Desiro fährt elektrisch. Sein Antrieb steckt in den einstöckigen Wagen. Die haben oben auf dem Dach Platz für große Bauteile. 29 Züge dieser Baureihe hat die Ostdeutsche Eisenbahn Odeg bei Siemens gekauft, darunter sind 14 kürzere und 15 längere, je nach Einsatzort und Länge der angefahrenen Bahnhöfe. Sie werden dort fahren, wo es Oberleitungen gibt. Die Desiro-HC-Züge werden vor allem als RE1 zwischen Magedeburg und Cottbus, aber auch als RB17 in Richtung Schwerin unterwegs sein.

Blick in die 1. Klasse des RE1 | Quelle: ODEG - Ostdeutsche Eisenbahn GmbH

Bequemer und vernetzter

Siemens verspricht für den Innenraum der Züge mehr Komfort für die Fahrgäste. So sind die Zugfenster zum Beispiel mit einer besonderen Beschichtung versehen, erläutert Elmar Zeiler: "Wir haben spezielle Scheiben, mit denen der Mobilfunkempfang besonders gut ist."

Auch WLAN soll verfügbar sein und darüber auch ein Fahrgastportal zu erreichen. Auf Monitoren im Zug können Fahrgäste sehen, wie voll es in den einzelnen Wagen ist. Auch vor der Reise ist die Zug-Auslastung per App in Echtzeit abrufbar.

Der Desiro HC von vorne. | Quelle: ODEG - Ostdeutsche Eisenbahn GmbH

Mehr Sicherheit mit künstlicher Intelligenz

Die Desiro-Züge haben barrierefreie Einstiege. Sie bieten ebene Zugänge in allen Bahnhöfen, unabhängig von der Höhe der Bahnsteige. Auch Stellflächen bevorzugt für Fahrräder und Rollstühle finden sich in den Zügen.

Elmar Zeiler von Siemens Mobility erklärt ein neues Sicherheitsfeature: "Wir haben hier eine Technologie an Bord, mit der die Informationen, die über die Kameras erfasst werden, ausgewertet werden." Entdeckt die Künstliche Intelligenz etwas Auffälliges, werden die Zugbegleiter informiert und können im Zweigel eingreifen oder Hilfe rufen.

Die Odeg hat für die 29 Züge 300 Millionen Euro bezahlt. Auf der Messe Innotrans hat der Hersteller Siemens symbolisch den Schlüssel dafür an die Odeg übergeben. Schon jetzt fahren die Züge der Baureihe im Rhein-Ruhrgebiet und in Baden-Württemberg.

Sendung: rbb24 Inforadio, 20.09.2022, 15:30 Uhr

Beitrag von Anja Dobrodinsky

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