Die Liste seiner Bauten ist lang, die Berlinerinnen und Berliner sehen sie täglich: Aus der U7, der U8, der U9. Der Architekt Rainer G. Rümmler hat leidenschaftlich U-Bahnhöfe gestaltet.

Über 30 Jahre, von 1964 bis 1996, gestaltete Rümmler fast alle neu erbauten U-Bahnhöfe Berlins. Zunächst dezent, wie am U-Bahnhof Ullsteinstraße…

… dann in den Farben kräftiger, wie der 1980 erbaute U-Bahnhof Mierendorffplatz, …

… und den Formen ornamentaler, wie am Bahnhof Residenzstraße aus dem Jahr 1987.

1974 wurde er für die Gestaltung des Fußgängertunnnels des ICC beauftragt. Mit seinem 70er-Jahre-Design im knalligem Orange ist der Tunnel schon als Kulisse für viele Hollywood Filme genutzt worden wie "Die Tribute von Panem" und "Captain America".

Auch die auffällige Feuerwache Kreuzberg stammt, unter Mitarbeit von R. Dübner, E. Marien und E. Last, aus Rainer G. Dümmlers Feder. Die Feuerwache wurde 1974 bis 1976 gebaut.

Ebenso markant in Rot gestaltet ist der U-Bahnhof Fehrbelliner Platz aus den Jahren 1968 bis 1972. Im Bild ein Nebeneingang zur U-Bahn.

Der Bau schließt, neben der Funktion als Eingangshalle des Bahnhofs, eine Bushaltestelle, einen Kiosk sowie einen Gastronomiebetrieb ein. Auffällig ist der Uhrenturm, der für den Spitznamen "Bohrinsel" verantwortlich ist. Das Ensemble bildet in Gestaltung und Farbgebung einen bewussten Kontrast zu den Verwaltungsbauten aus der Zeit des Dritten Reiches.

Anfang der 1970er bekommt Rümmler einen Auftrag in West-Berlin. Er soll einen farbfrohen Kontrapunkt gegenüber des DDR-Abfertigungsgebäudes erschaffen. So entstehen zwischen 1968 bis 1971 die Bauten für den alliierten Checkpoint Bravo mit der Raststätte Dreilinden. Die Gebäude stehen heute unter Denkmalschutz und gelten als "Lost Places", die auf ihre Wiederbelebung warten.

Das knallige Gebäude, das in Sichtweite des berühmten Berliner Bären entsteht, ist ein architektonisches Ausrufezeichen während der deutschen Teilung. Jeder soll sehen, wie leicht und lebensbejahend der Westen tickt. Unter dem Alliierten Kontrollgebäude wurden früher Pkw an der innerdeutschen Grenzen kontrolliert.

Zur Anlage Dreilinden gehörten neben der Raststätte, Tankstelle und Zollstelle im Brückenhaus auch der Erweiterungsbau für die Lkw-Abfertigung. Dieser wurde 1972 ebenfalls im poppigen Stil mit klaren Farben gebaut.

Die Hausnummer 208 des Finanzamts Reinickendorf prangt seit 1978 dominant an der Hausfassade. Auch dieses Gebäude hat Rümmler entworfen, es erinnert entfernt an eine Schiffsbrücke oder ein U-Boot. Auch die Kantine im Finanzamt wurde von Rümmler entworfen.