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Quelle: dpa

Wiedereröffnung in Berlin ab Dienstag

Kino-Verbandschef plädiert für andere Abstandsregeln

Am 30. Juni dürfen Kinos in Berlin wieder unter Infektionsschutzauflagen öffnen. Der Verbandschef und Kinobetreiber Christian Bräuer plädiert dafür, in den Kinos die Corona-Abstandsregeln anders zu gestalten. Statt der 1,50 Meter Abstand halte Bräuer es für sinnvoll, je einen Sitz zwischen den Plätzen frei zu lassen. "Ich glaube, das fühlt sich sehr sicher an", sagte der Vorsitzende der AG Kino - Gilde deutscher Filmkunsttheater der Deutschen Presse-Agentur.

Ähnlich sei es in Frankreich und vielen anderen Ländern geregelt. Im Kinosaal laufe man nicht umher, spreche nicht, sagte Bräuer. Es stehe jedem frei, im Sitzen die Maske aufzubehalten. Im Kino seien die Sitze zudem definitiv breiter als im Flugzeug, wo die Gäste direkt nebeneinander säßen. Außerdem könnten die Kinos auch auf Kontaktverfolgung setzen, falls es einen Corona-Fall gebe.

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"Wirtschaftlicher Betrieb nicht richtig möglich"

In Berlin betreibt Bräuer 14 Programmkinos der Yorck-Gruppe. Viele Betriebe starten nach der wochenlangen Corona-Pause laut Bräuer statt am Dienstag erst am Donnerstag (2. Juli). Im Delphi Lux in Charlottenburg sieht man es an Zetteln an den Kinositzen: Der Saal dürfte wegen der Corona-Auflagen nur spärlich besetzt bleiben. Bislang sind die Kinos auf 1,50 Abstand eingestellt.

Damit ist laut Bräuer ein wirtschaftlicher Betrieb nicht richtig möglich, bei vielen Häusern seien die Zahlen schwach bis katastrophal. Ein Kreislauf setze sich in Gang, der Verleiher und Produzenten treffe. Große Filme starteten nicht. Gilde-Chef Bräuer setzt darauf, dass die Besucher nach wochenlangem Fernseh-Gucken auf dem Sofa wieder Lust aufs Kino haben. Der Kinogang als schöner Abend, das habe einen anderen Wert als die Frage daheim "Schauen wir noch eine Folge oder nicht?", sagte er.

In der AG Kino - Gilde deutscher Filmkunsttheater sind nach eigenen Angaben mehr als 300 unabhängige Filmkunst- und Programmkinos in Deutschland zusammengeschlossen.

Sendung: Inforadio, 28.06.20, 8 Uhr

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