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Quelle: dpa/An Dang

Fünf Jahre nach der Tat in Berlin

Verdächtiger wegen Entführung eines vietnamesischen Geschäftsmanns in U-Haft

Fast fünf Jahre nach der Entführung eines vietnamesischen Geschäftsmannes aus Berlin sitzt ein mutmaßlich beteiligter Mann in Untersuchungshaft. Wie die Bundesanwaltschaft am Donnerstag mitteilte, wird dem Vietnamesen geheimdienstliche Agententätigkeit und Beihilfe zur Freiheitsberaubung vorgeworfen.

Der Mann wurde den Angaben zufolge bereit am 15. April in Prag festgenommen und am Mittwoch nach Deutschland ausgeliefert. Er soll die Entführungsopfer im Vorfeld ausgespäht und als Fahrer fungiert haben.

Der Geschäftsmann Trinh Xuan Thanh war am 23. Juli 2017 in Berlin überfallen und mitsamt seiner Freundin in einen Transporter gezerrt worden. In Vietnam wurde er wegen Korruptionsvorwürfen zweimal zu lebenslanger Haft verurteilt.

Ein Täter 2018 verurteilt

Die Bundesanwaltschaft geht davon aus, dass hinter der Entführung der vietnamesische Geheimdienst steckte. Bereits im Juli 2018 war ein Tatverdächtiger verurteilt worden. Der Vietnamese aus Prag hatte gestanden, den Transporter gemietet und nach Berlin und zurück gebracht zu haben. Er wurde wegen geheimdienstlicher Agententätigkeit und Beihilfe zur Freiheitsberaubung zu einer Haftstrafe von drei Jahren und zehn Monaten verurteilt. Der Bundesgerichtshof bestätigte das Urteil.

Der frühere Manager Thanh hatte in Deutschland politisches Asyl gesucht. Wegen seiner Entführung hatte die Bundesregierung den offiziellen Vertreter des vietnamesischen Geheimdienstes in Deutschland und einen Diplomaten ausgewiesen.

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