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Audio: rbb 88.8 | 21.09.22 | Juliane Kowollik | Quelle: dpa/Sabrina Szameitat

Dreitägige Großübung in Berlin

Behörden simulieren Einsatz bei Terroranschlag mit Bio-Waffen

Probe für den Ernstfall: Mit einer dreitägigen Großübung bereiten sich Polizei und Gesundheitsbehörden auf einen möglichen Angriff mit biologischen Waffen vor. Es geht um die Arbeit am Tatort, die Versorgung von Verletzten bis hin zur Dekontamination.

An einer Großübung von Polizei- und Gesundheitsbehörden zu einem möglichen Terroranschlag mit Bio-Waffen nehmen in Berlin seit Dienstag 1.000 Einsatzkräfte und 100 Beobachter teil. Mit einem simulierten Selbstmordanschlag und einer Schießerei begann die Übung am Dienstagabend auf einem großen Polizeigelände in Spandau.

Das erfundene Szenario ging von drei Attentätern und 19 Todesopfern in einem Kino aus. Ausgegangen wurde dabei auch von einer Freisetzung des biologischen Giftstoffs Ricin, so dass in der Übung alle Polizei- und Feuerwehreinheiten in Schutzanzügen arbeiten mussten. Unter den 100 Beobachtern der Übung waren auch Spezialisten der US-Bundespolizei FBI, aus Japan und von der israelischen Botschaft.

Die Berliner Polizei warnte die Bevölkerung über Twitter: "Möglicherweise bemerken Sie Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und mitübenden Institutionen. Seien Sie unbesorgt. Es handelt sich um die Übung Apollon."

Information via Twitter

Die Berliner Polizei informierte auf Twitter über Einzelheiten des Probe-Einsatzes. "Was wäre, wenn es morgen einen Anschlag geben würde und was wäre, wenn dabei ein biologischer Kampfstoff eingesetzt würde? Diese Frage wollen wir uns nicht stellen, aber wir müssen vorbereitet sein. Wir wollen trainiert sein", heißt es in einer Nachricht.

Auf einem Foto ist auch eine gestellte Situation zu sehen: Zwei Personen liegen auf dem Boden eines Kinos. Auf anderen Bildern werden Rettungskräfte mit Atemschutzmasken und Schutzanzügen gezeigt.

Quelle: dpa/Polizei Berlin

Viele Behörden beteiligt

Einsatzkonzepte zum Schutz der Bevölkerung und zur Verfolgung der Täter. Polizeipräsidentin Barbara Slowik sagte: "Der Ernstfall verzeiht keine Fehler."

Beteiligt sind das Bundeskriminalamt (BKA), die Bundespolizei, die Feuerwehr, das Robert Koch-Institut (RKI), die Uniklinik Charité, der Senat und der öffentliche Gesundheitsdienst. Das RKI schickte eine spezielle Krisenmanagement-Einheit des Zentrums für Biologische Gefahren und Spezielle Pathogene.

Sendung: rbb24 Inforadio, 21.09.2022, 14:25 Uhr

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