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Quelle: rbb|24/Mitya

Der Absacker

Und Ruhe kehrte ein

Es war eine hektische Woche mit den Nachwehen der Anti-Corona-Maßnahmen-Demo und dem großen Elon-Musk-Rummel. Haluka Maier-Borst hofft, dass es am Wochenende etwas weniger turbulent zugeht.

Was für eine Woche. Elon Musk wurde gestern wie ein Staatsoberhaupt in Brandenburg empfangen. Davor sorgten die Bilder vom Sturm auf die Reichstagstreppen für reichlich politische Diskussionen. Entsprechend fällt es einem schwer zu glauben, dass es heute so ruhig blieb. Aber auch Ruhe kann ein Problem sein.

1. Was vom Tag bleibt

Denn für die Internationale Funkausstellung heißt das, dass dieses Jahr alles deutlich kleiner ausfällt. Technikbegeisterte Laien müssen draußen bleiben, die Veranstaltung geht über weniger Tage. Nur Medienvertreter und Händler können teilnehmen. Was das für die Messe und auch die Branche finanziell bedeutet, hat die Kollegin Anke Michel hier aufgeschrieben.

2. Abschalten.

Kommen wir zu einer anderen Form der Ruhe, die, die angeblich so deutsch ist.

Der britische "New Statesman" spricht der deutschen Mentalität "emotional maturity and solidity" [newstatesman.com] zu, also "emotionaler Reife und Stabilität". Das sei der Grund, wieso in Deutschland eine Kanzlerin wie Merkel funktioniere. Die amerikanische Technology Review widmet dem bisherigen Verlauf der Corona-Krise in Deutschland sogar einen Comic-Strip [technologyreview.com] mit dem Titel "How Germany tamed covid-19", "Wie Deutschland Covid-19 beherrschte".

Aber irgendwie, und das ist wohl auch sehr deutsch, fühlt sich dieses Lob ein bisschen nach zu viel des Guten an. Und vor allem hoffe ich, dass man nicht wirklich glaubt, dass wir Deutschen alle so derart emotional reif sind. Denn wie sonst könnte irgendwer auf die Idee kommen, monotone Konzentrationsmusik mit Merkel-Reden abzumischen, das Ganze auf Youtube hochzuladen und damit einen kleinen Netz-Erfolg zu kreiieren. [youtube.com]

Wer ich bin

Großstadtchaos statt Alpenpanorama, Brandenburger Seen statt britisches Meer. Haluka Maier-Borst war schon an ein paar Orten und hat immer die falsch-richtige Wahl getroffen. Für Berlin. Jetzt sitzt er im Wedding und gönnt sich hin und wieder einen Absacker mit seinen Kolleginnen und Kollegen – und damit eine kleine Pause von der Nachrichtenlage. Vorerst allerdings nur digital aus dem Homeoffice.

3. Und, wie geht's?

Wo wir gerade bei Ruhe sind, auf die freut sich sicher unser Leser Ronni. Denn er war als waschechter Berliner erbost über die "Querdenker"-Demo.

"Wie soll sich der Berliner fühlen der sich an seinem freien Wochenende nicht in die Innenstadt traut? "Beschissen!" lautet die genaue Beschreibung zu seiner Laune. (...) Bisher konnte mich keine Aussage der Virus-Ungläubigen überzeugen, dass Hygienevorschriften Unfug sind."

Den Rest von Ronnis durchaus verständlichen Aufreger lassen wir mal im Sinne der allgemein friedlichen Atmosphäre hier weg. Aber schreiben Sie uns doch, was Sie in aller Ruhe machen, wenn Anti-Corona-Maßnahmen-Proteste und Elon-Musk-Hype gerade nicht vor der Haustür sind. Schreiben Sie uns bitte an: absacker@rbb-online.de.

4. Ein weites Feld...

Abgesehen vom Absacker hatte ich heute einen freien Tag, um einen Freund ein wenig durch Berlin zu führen. Und man merkt dabei immer wieder, auch Ruhe ist relativ. Sei es die Frage "Ist es immer so laut hier?", während man selbst entspannt am gewohnten Blaulichtgeheul vorbeiläuft. Oder auch dass der Besuch noch schmerzverzerrt das Gesicht verzieht, wenn quietschend die U-Bahn einbiegt, aber man selbst das Ganze schon als Teil des normalen Berliner Geräuschkulisse abhakt.

Es hofft entsprechend für ein verhältnismäßig, ruhiges Wochenende:

Haluka Maier-Borst

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