Der Absacker
Das Känguru Skippy, die Kuh Yvonne und der Problembär Bruno: Sie werden uns immer in Erinnerung bleiben. Und das Sommerloch-Tier 2020? Gab es nicht. Woran hat das nur gelegen, fragt sich Kira Pieper.
Alle Jahre wieder schwimmen, kriechen, fliegen oder schleichen sie in die Schlagzeilen, um dort klaffende Lücken zu schließen. Nun ist der Sommer vorbei und wir fragen uns: Wo und was war eigentlich das Sommertier 2020?
Gestern hat sich diesbezüglich wohl auch das letzte Fünkchen Hoffnung zerschlagen. Das vor elf Tagen im Fluss Unstrut (Thüringen und Sachsen-Anhalt) gesichtete Krokodil hat es vermutlich nie gegeben. Die Suche nach dem Reptil wurde eingestellt [Spiegel-Online]. So traurig.
Dieses Jahr ist eben alles anders. Was haben wir uns 2019 über die Monokel-Kobra in Herne gefreut. Fast eine Woche versteckte sich die Giftschlange im Treppenhaus eines Mehrfamilienhauses, ehe sie geschnappt wurde. Aus den Jahren davor bleiben das Känguru Skippy, die Kuh Yvonne und der Problembär Bruno für immer unvergessen.
Und 2020? Immerhin hatten wir in Berlin im August die Laptop-Sau vom Teufelssee. Und auch die randalierende Riesenschildkröte in Falkensee (Havelland) könnte man noch großzügig in die Kategorie der Sommerloch-Tiere zählen. Aber für langandauernde Such- und Fangaktionen oder Schlagzeilen noch und nöcher sorgten sie nicht.
Dafür lesen sich die Nachrichten von heute wie ein Krimi: Gut neun Monate nach dem Juwelendiebstahl aus dem Grünen Gewölbe in Dresden wird die Spur nach Berlin immer heißer: Nun wurden mehrere Gewerberäume durchsucht.
Und: Ein im Mai in Bietikow (Uckermark) gefundenes Frauenskelett konnte nun datiert werden: Es ist mehr als 5.300 Jahre alt. Damit ist die "Dame von Bietikow" quasi eine Kollegin von Ötzi, der berühmte Gletschermumie aus den Alpen.
Vielleicht kann man auch das Zerren um das Volksbegehren "Deutsche Wohnen & Co. enteignen" als kleinen Krimi bezeichnen. Lange hat der Senat die Unterlagen auf Zulässigkeit geprüft. Nun gibt es grünes Licht für die Initiative: Das Volksbegehren ist zulässig.
Um beim Tier-Thema zu bleiben. Bei Twitter werden gerade #Anglerhits gesucht. Das passt an dieser Stelle doch ganz gut. Ansonsten empfehle ich nach Fotostrecken zu Sommerloch-Tieren der letzten Jahre zu googlen.
Da wir stets an Ihrer Meinung interessiert sind, hatten wir heute in unseren rbb|24-Instagram-Stories jede Menge Umfragen, an denen Sie bis in den späten Nachmittag bereits fleißig mitgewirkt haben. Eine davon beschäftigte sich mit dem oben genannten Volksbegehren "Deutsche Wohnen und Co. enteignen". Zur Erinnerung. Es geht darum, Unternehmen, die mehr als 3.000 Wohnungen besitzen, zu enteignen. Da das Volksbegehren nun zulässig ist, könnte es im Herbst 2021 zur Abstimmung kommen. Wie finden Sie das?, haben wir gefragt. 69 Prozent finden das eine hervorragende Idee und 31 Prozent haben sich dagegen ausgesprochen.
Eine weitere Abstimmung gab es bezüglich des Fusion-Festivals. Es soll Mitte 2021 zurückkehren. Allerdings deutlich teurer: Statt 130 Euro kostet ein Ticket dann 205 Euro. Endlich wieder raus und feiern? – Nur 32 Prozent haben Bock auf das Festival mit neuem Preis, 68 Prozent nicht.
Was beschäftigt Sie denn sonst so? Welche Themen treiben Sie um? Schreiben Sie uns: absacker@rbb-online.de
Tja, ein Sommerloch-Tier 2020 gab es also nicht. Sonst hätte es sicherlich den Namen "Corona" getragen.
Bleiben Sie gesund,
Ihre Kira Pieper
Beitrag von Kira Pieper
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