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Quelle: imago images/Priller & Maug

Datenleck im Campus-System

Studierende der FU Berlin hatten Zugriff auf Prüfungsdaten

Etwa eine Stunde lang konnten am Dienstag Studierende der FU Berlin eigenmächtig Noten verändern und äußerst sensible Daten einsehen. Dem Datenleck vorausgegangen waren einem Medienbericht zufolge Wartungsarbeiten am Campus-System.

An der FU Berlin ist es offenbar zu einer massiven Datenpanne gekommen. Eine gute Stunde lang hatten Studierende am Dienstagnachmittag vollen Zugriff auf sämtliche Prüfungsdaten bis zum Jahr 2005, wie netzpolitik.org berichtet.

Eingesehen werden konnten demnach der gesamte Verlauf des Studiums, inklusive aller Prüfungsversuche und Noten. Es soll Studierenden sogar möglich gewesen sein, eigenhändig Prüfungsdaten zu verändern, berichtet das Portal weiter. Durch die Panne seien laut Netzpolitik die Studenten-Konten in den sogenannten "God-Mode" versetzt worden, bei dem Nutzer die Zugriffs- und Schreibrechte von Prüfungsämtern bekommen, berichtet netzpolitik.org.

FU bestätigt Zwischenfall

Der Datenpanne vorausgegangen seien Wartungsarbeiten am Campus Management System der FU Berlin, wie die Universität gegenüber netzpolitik.org bestätigte. "Durch einen Konfigurationsfehler waren für einen kurzen Zeitraum am Dienstag, 12. Januar 2021, die Zugriffsrechte im Campus-Management-System der Freien Universität Berlin falsch eingestellt, insbesondere konnten Studierende die Daten anderer Studierender einsehen", heißt es in der entsprechenden Erklärung der FU.

Den Studierenden seien die Sonderrechte erst nach der Anfrage von netzpolitik.org an die FU-Pressestelle entzogen worden, berichtet das Portal weiter. Am Dienstagabend habe die Universität mitgeteilt, dass der Fehler behoben worden sei. Nun werde geprüft, ob es zu unzulässigen Veränderungen an den Daten gekommen sei.

Ein Fall für die Berliner Datenschutzbeauftragte

Sollte die juristische Prüfung des Vorfalls zu dem Ergebnis kommen, dass sich aus dem unbefugten Zugriff eine "erhebliche Gefahr für die Rechtsgüter" von FU-Studierenden und Alumni seit 2005 ergibt, muss die Universität alle Betroffenen sowie die Datenschutzbeauftrage von Berlin, Maja Smoltczyk, benachrichtigen.

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