Datenleck im Campus-System - Studierende der FU Berlin hatten Zugriff auf Prüfungsdaten

Mi 13.01.21 | 13:06 Uhr
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Die Rostlaube an der Halbeschwerdter Allee der Freien Universität Berlin am 24.04.2020 (Bild: imago images/Priller&Maug)
Bild: imago images/Priller & Maug

Etwa eine Stunde lang konnten am Dienstag Studierende der FU Berlin eigenmächtig Noten verändern und äußerst sensible Daten einsehen. Dem Datenleck vorausgegangen waren einem Medienbericht zufolge Wartungsarbeiten am Campus-System.

An der FU Berlin ist es offenbar zu einer massiven Datenpanne gekommen. Eine gute Stunde lang hatten Studierende am Dienstagnachmittag vollen Zugriff auf sämtliche Prüfungsdaten bis zum Jahr 2005, wie netzpolitik.org berichtet.

Eingesehen werden konnten demnach der gesamte Verlauf des Studiums, inklusive aller Prüfungsversuche und Noten. Es soll Studierenden sogar möglich gewesen sein, eigenhändig Prüfungsdaten zu verändern, berichtet das Portal weiter. Durch die Panne seien laut Netzpolitik die Studenten-Konten in den sogenannten "God-Mode" versetzt worden, bei dem Nutzer die Zugriffs- und Schreibrechte von Prüfungsämtern bekommen, berichtet netzpolitik.org.

FU bestätigt Zwischenfall

Der Datenpanne vorausgegangen seien Wartungsarbeiten am Campus Management System der FU Berlin, wie die Universität gegenüber netzpolitik.org bestätigte. "Durch einen Konfigurationsfehler waren für einen kurzen Zeitraum am Dienstag, 12. Januar 2021, die Zugriffsrechte im Campus-Management-System der Freien Universität Berlin falsch eingestellt, insbesondere konnten Studierende die Daten anderer Studierender einsehen", heißt es in der entsprechenden Erklärung der FU.

Den Studierenden seien die Sonderrechte erst nach der Anfrage von netzpolitik.org an die FU-Pressestelle entzogen worden, berichtet das Portal weiter. Am Dienstagabend habe die Universität mitgeteilt, dass der Fehler behoben worden sei. Nun werde geprüft, ob es zu unzulässigen Veränderungen an den Daten gekommen sei.

Ein Fall für die Berliner Datenschutzbeauftragte

Sollte die juristische Prüfung des Vorfalls zu dem Ergebnis kommen, dass sich aus dem unbefugten Zugriff eine "erhebliche Gefahr für die Rechtsgüter" von FU-Studierenden und Alumni seit 2005 ergibt, muss die Universität alle Betroffenen sowie die Datenschutzbeauftrage von Berlin, Maja Smoltczyk, benachrichtigen.

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7 Kommentare

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  1. 7.

    Alles klar, Sie gehen ja auch zum Backenden, wenn Sie Bröt*chen kaufen wollen!! Weil sich ja die deutsche Sprache immer (weiter) verändert!! ;-)

  2. 6.

    Es ist aber etwas anderes, ob eine Sprache sich entwickelt oder man als Neusprech befremdlich klingende Worte aufoktroyiert und gebräuchliche Begriffe, die alle benutzen, quasi verboten werden. Meiner Meinung nach ist die sogenannte gendergerechte Sprache auch überflüssig. Fun Fact: Ich als Dame habe noch einen Abschluss als "Kaufmann"- hieß damals eben so. Fand ich aber auch nicht so schlimm. Diese ganzen "-nde"-Begriffe nerven mich jedenfalls sehr. Zu Fuß Gehende statt Fußgänger z,B. Alles Luxusprobleme. -- Das nur am Rande. Tja, man kann jedenfalls nur hoffen, dass niemand manipuliert hat. Kann mir schon vorstellen, dass der ein oder andere evtl. einem unliebsamen Kommilitonen eine schlechte Zensur reindrücken will, wenn ers könnte... "God-Mode" ist ja auch ne heiße Bezeichnung. Weil man Gott spielen kann, oder was? Ja, ja, die Sprache ändert sich wirklich sehr stark. Bei Admin und Webmaster wär ich noch mitgekommen. Dieses Wort ist mir neu (gefällt mir aber).

  3. 5.

    Pleiten und Pannen und wo schon wieder? Natürlich in Berlin!"
    In anderen Ländern, besonders südlichen, ist sowas einfach per Definition ausgeschlossen.
    Da werden keine Fehler gemacht.
    Und basta.

  4. 4.

    Eine Sprache entwickelt sich immer (weiter). Sie benutzen die deutsche Sprache offensichtlich auch nicht wie auf dem Stand von vor 100 oder 200 Jahren.

    Davon mal abgesehen:
    Es hatten Studierende mit einem Internetanschluss und einem Uni-Account darauf Zugriff. Nicht nur von vor Ort sondern auch von zu Hause, unterwegs, etc. Ob Alumni einen Uni-Account haben weiß ich nicht, aber Studierende mit einem Uni-Account konnten auch die Daten von Alumni oder jeglichen ehemaligen Studis seit 2005 aufrufen und evtl. verändern.

    Diese Sicherheitslücke bestand auch nicht nur für einen kurzen Zeitraum sondern über fast einen Tag.

  5. 3.

    Pleiten Pech und Pannen soviel zum Datenschutz.

  6. 2.

    War der Zugriff nur von Studenten vor Ort möglich? Und von den Alumni (Ehemaligen) etwa auch? Haben die noch einen freien Zugang zu ihrem "IT-Konto" nach dem Studium? Dies wäre juristisch relevant.
    In dem Moment, wo Studenten unrechtmäßig zugreifen, sind es keine Studierenden sondern Studenten (in der Mehrzahl immer geschlechtsneutral), weil sie eben in diesem Moment nicht studieren. Man kann auch nicht sagen: "In der Kneipe sitzen biertrinkende Studierende." Der richtige Erhalt einer Sprache und nur die offizielle Sprachentwicklung sollte jedem am Herzen liegen.

  7. 1.

    Pleiten und Pannen und wo schon wieder? Natürlich in Berlin!

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