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Quelle: dpa/POOL AP/Michael Sohn

Einigigung von KV und Gesundheitsverwaltung

Chronisch kranke Berliner benötigen nun doch kein Impfattest

Ab sofort könnten sich auch chronisch Kranke ab 65 Jahren impfen lassen, versprach Berlins Gesundheitssenatorin Kalayci am Montag, sie bräuchten dafür nur ein Attest ihres Arztes. Doch die Details waren offenbar nicht geklärt. Nun gibt es ein neues Vorgehen.

Die Berliner Gesundheitsverwaltung und die Kassenärztliche Vereinigung (KV) haben sich am Dienstag auf ein Vorgehen bei der Einladung chronisch Kranker zwischen 65 und 70 Jahren zu einem Corona-Impftermin geeinigt.

Anders als ursprünglich vom Senat angekündigt, sollen die betroffenen Patienten nicht ihre Ärzte für ein Attest aufsuchen. Stattdessen werde die KV Berlin nach Beauftragung durch die Gesundheitsverwaltung die Impfeinladung dieser Patientengruppe übernehmen, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung vom Dienstagabend.

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Demnach wird die KV Patienten anschreiben, die in Paragraph 3 der Impfverordnung aufgeführt sind. Das betrifft beispielsweise Menschen mit schweren chronischen Leber-, Lungen und Nierenerkrankungen oder bösartigen Bluterkrankungen. In Berlin handelt es sich dabei laut der Kassenärztlichen Vereinigung um etwa 60.000 Menschen.

Nach KV-Angaben sollen die Einladungsschreiben ab dem Ende der kommenden Woche bei den Menschen eintreffen. Das entscheidende Kriterium für die Einladungen seien demnach die Abrechnungsdaten - von Anfragen in den Praxen solle deshalb abgesehen werden.

KV und Senat zuvor uneinig

Die Senatsverwaltung für Gesundheit hatte am Montag eine Information veröffentlicht, wonach sich auch chronisch erkrankte Patienten zwischen 65 und 70 Jahren von dieser Kalenderwoche an impfen lassen könnten. Dafür sollten sie sich wegen der Ausstellung ärztlicher Atteste erst an die Arztpraxen und dann an die Berliner Impfhotline wenden - dem widersprach die KV in einer ersten Mitteilung am Dienstag. Das Vorgehen sei nicht abgestimmt gewesen.

Laut KV führte die Senatsmitteilung zu einer starken Nachfrage bei den Arztpraxen - und traf die Arztpraxen unvorbereitet.

Patienten berichteten rbb|24 verärgert, dass sie sich vergeblich zu ihren Ärzten begaben, um ein Attest anzufordern. Auch die Berliner Impfhotline wusste vom neuen Prozedere offenbar nichts.

Sendung: Abendschau, 23.02.2021, 19:30 Uhr

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