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Quelle: dpa/Patrick Pleul

Warnung vor Schäden am Ökosystem

Umweltverbände klagen in Warschau gegen den Oderausbau

Drei deutsche Umweltorganisationen haben beim Verwaltungsgericht Warschau Klage gegen den Ausbau der Oder eingereicht.

Der Deutsche Naturschutzring, der Bund für Umwelt und Naturschutz und der Naturschutzbund Deutschland klagen stellvertretend für weitere Organisationen vor dem Verwaltungsgericht in Warschau.

Bauarbeiten am Grenzfluss

So weit ist der Oder-Ausbau vorangeschritten

Nach dem massiven Fischsterben in der Oder wird auch wieder über den Ausbau des Grenzflusses diskutiert. Wie ist der Stand der Dinge in Polen und Deutschland? Ein Kollegengespräch mit rbb-Reporter Fred Pilarski aus Frankfurt (Oder).

Auswirkungen des jüngsten Fischsterbens nicht berücksichtigt

Wie der Deutsche Naturschutzring am Donnerstag mitteilte, klagen die Verbände gegen die Genehmigung der polnischen Umweltbehörde zum Oderausbau und gegen den sofortigen Vollzug dieser Genehmigung.

Nach Ansicht der Umweltorganisationen seien die Auswirkungen der jüngsten Umweltkatastrophe an der Oder bei der Entscheidung nicht berücksichtigt worden. Außerdem sei europäisches Umweltrecht missachtet worden, zwingend erforderliche Prüfungen hätten nicht stattgefunden.

Die Organisationen fürchten, dass die Vertiefungsarbeiten an der Oder Lebensräume von Fischen zerstören und Uferauen austrocknen. Seit März werden am polnischen Oderufer Buhnen repariert oder neu aufgeschüttet. Begründet werden die Arbeiten damit, dass Eisbrecher eine bessere Fahrtiefe erreichen sollen.

Zehn Naturschutz- und Umweltorganisationen hatten sich in den vergangenen Jahren als Mitglieder des "Aktionsbündnisses Lebendige Oder" an dem grenzüberschreitenden Umweltverfahren für den Oder-Ausbau beteiligt und bereits gegen dessen Genehmigung durch die polnische Umweltbehörde Widerspruch eingelegt.

An der Oder hatte es im August ein Fischsterben gewaltigen Ausmaßes gegeben, das sich nach und nach bis zur Mündung des Flusses ins Stettiner Haff ausbreitete. Dafür machten Experten unter anderem einen hohen Salzgehalt verantwortlich, der das Auftreten einer für Fische giftigen Algenart begünstigt haben könnte

Sendung: Antenne Brandenburg, 22.09.2022, 18:00 Uhr

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