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Audio: rbb24 Inforadio | 08.03.2023 | Tilmann Büttenbender | Quelle: dpa/Fabian Sommer

Feiertag am 8. März

Wo in Berlin am Frauentag demonstriert und gefeiert wird

Während im Rest der Republik am 8. März fast überall ein normaler Werktag ist, dürfen sich Berliner anlässlich des Internationalen Frauentags auf einen freien Tag freuen. Es finden aber zahlreiche Demos statt, die zu Einschränkungen im Straßenverkehr führen.

Seit 2019 ist der 8. März ein gesetzlicher Feiertag in Berlin. Das heißt Geschäfte, Schulen und Kitas sind geschlossen. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben frei an diesem Tag. Anlässlich des Internationalen Frauentags finden am Mittwoch in Berlin zahlreiche Demonstrationen und Veranstaltungen statt. Die Polizei erwartet Tausende Teilnehmer auf den Straßen.

Die Verkehrsinformationszentrale (VIZ) warnt vor erheblichen Verkehrseinschränkungen im gesamten Stadtgebiet, zum Teil komme es zu Sperrungen entlang der Routen.

Lohnlücke zwischen Männern und Frauen

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Immer noch gibt es eine gravierende Lohnlücke zwischen Frauen und Männern. Deutschlandweit bekommen Frauen im Durchschnitt 18 Prozent weniger Stundenlohn, darauf macht am Dienstag der "Equal Pay Day" aufmerksam.

Die größten Demonstrationen finden in der Innenstadt statt. Hier ein Überblick:

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi rufen von 13 bis 15 Uhr unter dem Motto "Feministisch – Solidarisch – Gewerkschaftlich!" zu einer Demo auf. Der Protestzug startet am Invalidenpark und endet am Bebelplatz. 5.000 Teilnehmer:innen sind laut Polizei angemeldet.

Eine weitere große Demonstration soll unter dem Motto "Gemeinsam sind wir mächtig" von 12 bis 18 Uhr auf dem Platz der Republik in Berlin-Tiergarten stattfinden. Dazu sind laut Berliner Polizei 5.000 Teilnehmende angemeldet.

Zwischen 14 und 19 Uhr sollin Berlin-Friedrichshain unter dem Motto "Internationaler Frauentag – 8. März" demonstriert werden. Die Veranstaltung wurde privat mit 5.000 Demonstrierenden angemeldet. Die Strecke führt vom Frankfurter Tor bis zur Justizvollzugsanstalt für Frauen in der Alfredstraße in Berlin-Lichtenberg.

Geschichtlicher Hintergrund

Der Purple Ride wird von den Veranstaltern als "queerfeministische Fahrraddemo zum internationalen feministischen Kampftag am 8. März" angekündigt. Die Demo sei für FLINTA* (Frauen, Lesben, Inter-, nichtbinäre und Transpersonen). Die Fahrraddemo soll am Mariannenbrunnen in Kreuzberg um 12 Uhr starten und bis zum Frankfurter Tor in Friedrichshain führen.

Ein anderer Protestzug will sich anlässlich des Frauentags mit den Frauen im Iran solidarisieren. Um 11 Uhr startet die Demo am Rosa-Luxemburg-Platz und endet um 13.30 Uhr am Platz der Republik. Motto der Veranstaltung ist laut Berliner Polizei "Feministinnen der Welt vereinigt euch". Dabei handelt es sich um eine Veranstaltung aus Solidarität mit der feministischen Revolution im Iran. Zu der Demo werden 1.000 Teilnehmende erwartet.

Aber nicht nur in der Innenstadt wird demonstriert, sondern zum Beispiel auch in Marzahn-Hellersdorf. Das FrauenNetz ruft um 13 Uhr zu einer Demonstration und der Kundgebung "Rosen für Clara" auf. Treffpunkt für die Kundgebung ist der Clara-Zetkin-Park vor dem Clara Zetkin Denkmal zwischen Niemegker und Wittenberger Straße.

Über die Streckenverläufe der einzelnen Veranstaltungen und weitere Demonstrationen informiert die Polizei auf der Internetseite [berlin.de].

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Es wird aber nicht nur demonstriert, sondern es gibt auch einige kulturelle Veranstaltungen:

Das eintägige Festival "Jenseits von Nelken und Pralinen" lädt zum achten Mal ins "Gretchen" in Berlin-Kreuzberg ein, um in den Internationalen Frauentag hineinzufeiern. Es werden nationale sowie internationale Künstlerinnen aus der Rap und HipHop Szene auftreten.

Die Hip-Hop-Formation K.I.Z. aus Berlin hat es sich zur Tradition gemacht, am Frauentag nur vor weiblichem Publikum aufzutreten. Männer müssen draußen bleiben. Damals feierten sie noch in Clubs und diesmal bespielen sie die Mercedes-Benz-Arena. Als Vorband treten die No Angels auf.

Auch Wortakrobatinnen kommen auf ihre Kosten: Die Reihe "Best of Poetry Slam" im Heimathafen Neukölln lädt zu einer FLINTA* Edition ein. Nur Poet:innen, die sich als Frauen, Lesben, intersexuelle, nicht-binäre, trans und agender Personen identifizieren, dürfen die Zuschauer:innen lyrisch unterhalten.

Hinweis: In einer früheren Version des Artikels hieß es, der 8. März sei nur in Berlin ein Feiertag. Das stimmt nicht. Auch in Mecklenburg-Vorpommern ist er ein Feiertag. Wir haben das korrigiert.

Sendung: rbb24 Abendschau, 08.03.2023, 19:30 Uhr

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