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Märkisch-Oderland

MOL bleibt Links

Knapp 12.000 Stimmen für die AfD: Auch in Märkisch-Oderland kann die Partei massiv punkten. An der Spitze steht weiter die Linke, die aber auf fünf Prozent verzichten muss. Gefolgt wird sie von der SPD und der erstarkten CDU.

Von der Berliner Stadtgrenze bis an die Oder mit der polnischen Grenze reicht dieser Landkreis. Benachbart sind im Norden der Barnim, im Osten die Republik Polen, im Süden die kreisfreie Stadt Frankfurt (Oder) und der Landkreis Oder-Spree und im Westen das Land Berlin.

Der Landkreis entstand 1993 im Rahmen der brandenburgischen Kreisreform durch Zusammenlegung der Landkreise Bad Freienwalde, Seelow, Strausberg und Teilen des Kreises Fürstenwalde.

Kriminalität besorgt die Menschen

In den westlichen Gemeinden des Kreises, die zum Speckgürtel zählen, wie Hoppegarten, nimmt die Einwohnerzahl kontinuierlich zu. Im östlichen, nur dünn besiedelten Teil, ist nach wie vor die Arbeitslosigkeit relativ hoch und die Orte schrumpfen.

Entlang der Oder hat sich in den vergangenen Jahren der Tourismus gut entwickelt: Der Oder-Neiße-Radweg ist eine wichtige Schlagader, neue Jobs in Hotels und Gaststätten sind entstanden.

Erhitzt werden die Gemüter durch die zuletzt gestiegene Kriminalität. Im gesamten Landkreis ist vor allem die Zahl der Einbrüche in Wohnungen, Garagen und Bungalows laut Kriminalitätstatistik 2013 gestiegen. Betroffen sind vorwiegend das Berliner Umland und die Grenzregion zu Polen. Obwohl Polizeiangelegenheiten eigentlich Landessache sind, versuchen auch Kommunalpolitiker mit Law & Order-Rhetorik zu punkten.

Vom Vorgarten Berlins zu den Mini-Alpen in der Märkischen Schweiz

Märkisch-Oderland wird gern als Vorgarten Berlins bezeichnet, dabei ist die Landschaft viel mehr als Beet und Obstbaum. Unmittelbar vor den Toren der Hauptstadt beginnt das Strausberger Wald- und Seengebiet. Die Mini-Alpen der Märkischen Schweiz gehen über in die bewaldeten Höhen des Barnims als auch in die von Rinnen, Fließen und Seen durchzogene Lebuser Platte. Dieser Höhenzug öffnet sich dem Oderbruch, durch das ein scheinbar harmloses Oderflüsschen plätschert, das jedoch zu bestimmten Zeiten zum gewaltigen Strom anwachsen kann.

Der Kurort Bad Freienwalde ist der älteste im Kreis, Buckow ist wiederum der einzige Kneipp-Kurort Brandenburgs und zwei weitere Kurkliniken in Rüdersdorf und Dahlwitz-Hoppegarten haben sich voll der Gesundheit verschrieben. Daneben setzten viele Hotels, Pensionen und auf gesundheitstouristische und kulturtouristische Angebote.

Bei der letzten Kommunalwahl im Jahr 2008 hatte die Linke mit 30,6 Prozent die meisten Stimmen auf sich vereinen können, gefolgt von der SPD und CDU. Insgesamt werden 56 Vertreter in den Kreistag gewählt, in 6 Wahlkreisen. Der Landkreis hat 186.925 Einwohner und wird von Seelow aus regiert.

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