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Quelle: dpa/Jörg Carstensen

Russischer Impfstoff

Pop gegen Beschaffung von Sputnik-Impfstoff

Nach Bayern, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg könnte auch die Bundesregierung mit Moskau über Kaufoptionen für Sputnik V verhandeln. Wirtschaftssenatorin Pop ist anderer Meinung und plädiert für eine Notzulassung von Curevac.

Kurz vor dem Impfgipfel von Bund und Ländern hat sich Berlins Wirtschaftschaftssenatorin Ramona Pop gegen die Anschaffung des russischen Impfstoffs Sputnik V ausgesprochen. "Der Impfgipfel muss den Startschuss dafür geben, dass in den kommenden Wochen deutlich mehr Menschen gegen das Corona-Virus geimpft werden können", teilte die Grünen-Politikerin am Sonntagabend mit. "Hier braucht es schnelle Maßnahmen und keine Phantomdebatten wie die Beschaffung von Sputnik-Impfstoff."

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Bei den Berliner Grünen gibt es grundsätzliche Bedenken gegen Sputnik V, unter anderem vor dem Hintergrund des Konflikts mit Russland wegen des in einem Straflager inhaftierten Kremlkritikers Alexej Nawalny. Bei einer kontroversen Diskussion hat der Senat am vergangenen Dienstag sich zu dem Thema noch nicht "abschließend positioniert".

Pop unterbreitete einen anderen Vorschlag: "Ich plädiere für eine Notzulassung des Curevac-Impfstoffes, um kurzfristig einen weiteren mRNA-Impfstoff mit hoher Wirksamkeit und geringen Nebenwirkungen einsetzen zu können."

Am Montag kommen Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder für einen Impfgipfel zusammen. Bei der Videokonferenz soll im Mittelpunkt stehen, welche Corona-Beschränkungen für Geimpfte und Genesene wegfallen könnten. Anschließend ist eine Pressekonferenz geplant, an der auch Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) teilnimmt. Berlin hält den Vorsitz der Ministerpräsidentenkonferenz.

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Deutschland will laut Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer 30 Millionen Dosen des russischen Impfstoffs Sputnik V erwerben [tagesschau.de]. "Wir wollen dreimal zehn Millionen Dosen - im Juni, Juli und im August - Sputnik V kaufen", sagte der CDU-Politiker nach einem Gespräch mit dem russischen Gesundheitsminister Michail Muraschko in Moskau. Voraussetzung sei aber die Zulassung durch die Europäische Arzneimittelbehörde.

Bayern hat bereits einen Vertrag über 2,5 Millionen Impfdosen von Sputnik V unterschrieben. Sie sollen von einer Firma im schwäbischen Illertissen hergestellt werden. Auch Mecklenburg-Vorpommern hat sich bereits eine Option auf eine Million Impfdosen geschert.

Auch die Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) wollte sich grünes Licht für Verhandlungen mit dem russischen Hersteller holen, scheiterte aber am Veto der Grünen [tagesspiegel.de].

Die Kommentarfunktion wurde am 26.04.2021 um 08:00 Uhr geschlossen

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