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Video: Brandenburg Aktuell | 08.04.2021 | Charlotte Gerling | Quelle: dpa/Yegor Aleyev

Corona-Impfstoff

Woidke redet mit Russland über mögliche Sputnik-V-Bestellung

Der Brandenburger Ministerpräsident Dietmar Woidke könnte sich vorstellen, auf eigene Faust den russischen Impfstoff Sputnik V zu ordern. Auch Berlin prüft die eigenständige Beschaffung. Noch ist das Mittel in der EU allerdings nicht zugelassen.

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) kann sich den Einsatz des russischen Corona-Impfstoffs Sputnik V vorstellen. Dies bestätigte die Staatskanzlei am Donnerstag. Für die Impfkampagne werde insgesamt sehr viel Impfstoff benötigt, sagte Woidke demnach. "Dafür sollte jeder geeignete, zuverlässige und zugelassene Impfstoff genutzt werden", sagte der Regierungschef. "Das gilt selbstverständlich auch für Sputnik V."

Zuvor hatten mehrere Medien über Woidkes Vorstoß berichtet, nach denen es allerdings noch keine konkreten Vertragsverhandlungen gebe. Laut der "Märkischen Allgemeinen Zeitung" ("MAZ") hegt Woidke große Sympathie für einen Vorstoß des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU), der sich Lieferungen aus Russland per Vorvertrag gesichert hatte.

Auch das Land Berlin behält sich die Möglichkeit vor, den russischen Corona-Impfstoff Sputnik V, der bislang noch nicht von der Europäischen Arzneimittelagentur (Ema) zugelassen worden ist, selbst zu beschaffen. Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) sieht aber zunächst den Bund am Zug. Die SPD-Politikerin sagte am Donnerstag, man prüfe, ob Berlin dem Beispiel Bayerns und Meckelenburg-Vorpommerns folgen wolle.

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Bayern hatte am Mittwoch einen Vertrag über 2,5 Millionen Impfdosen von Sputnik V unterschrieben. Sie sollen von einer Firma im schwäbischen Illertissen hergestellt werden. Auch Mecklenburg-Vorpommern hat sich bereits eine Option auf eine Million Impfdosen geschert.

Woidke hoffe allerdings, dass der Bund die Beschaffung des Impfstoffs übernehmen werde. "Wenn die Bundesregierung in dieser Hinsicht stärkere Aktivitäten übernimmt, hätte ich nichts dagegen", zitierte die "MAZ" den Regierungschef. Diese Hoffnung könnte sich erfüllen: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will sich in bilateralen Gesprächen mit Russland um eine mögliche Belieferung mit dem Impfstoff Sputnik V bemühen - im Alleingang ohne Einbindung der Europäischen Union.

Die EU-Kommission habe am Mittwochabend bei Beratungen der EU-Gesundheitsminister angekündigt, ihrerseits keine Verträge über Impfstoff-Lieferungen aus Russland abschließen zu wollen, sagte Spahn am Donnerstag dem WDR. Er habe daraufhin "für Deutschland im EU-Gesundheitsministerrat auch erklärt, dass wir dann mit Russland bilateral reden werden".

Sendung: Brandenburg aktuell, 08.04.2021, 19:30 Uhr


Die Kommentarfunktion wurde am 08.04.2021 um 15:20 Uhr geschlossen

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