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Audio: Inforadio | 18.01.2022 | D. Donschen | Quelle: rbb/Jahn

Proteste in Brandenburg und Berlin

Polizei löst unangemeldete Demonstration gegen Corona-Maßnahmen in Cottbus auf

Die Polizei hat in Cottbus am Montag eine Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen mit rund 2.500 Teilnehmern aufgelöst. Für die nicht angemeldete Versammlung habe sich vor Ort auch kein Versammlungsleiter gefunden, sagte Polizeisprecherin Ines Filohn am Montagabend zur Begründung. Daraufhin sei die Versammlung aufgelöst und die Teilnehmer zum Verlassen des Platzes aufgefordert worden. Zwei Personen seien in Gewahrsam genommen worden.

Zunächst war die Teilnehmerzahl auf 1.500 geschätzt worden, später korrigierte die Polizei die Zahl nach oben.

Cottbus/Potsdam

Polizei löst nicht angemeldete Demo gegen Corona-Maßnahmen auf

Als es zu einem Durchbruchsversuch einer Polizeikette kam, hätten die Einsatzkräfte laut Filohn Reizgas einsetzen müssen. Einer der Demonstranten sei deswegen medizinisch behandelt worden. Zudem würden die Identitäten von Demonstrierenden festgestellt. Reporterinnen und Reporter des rbb berichteten vor Ort von Einkesselungen der Demonstranten und konsequentem Durchgreifen der Polizei. Auch Augenzeugen schrieben davon auf Twitter.

Am Samstag war in Cottbus bereits eine Corona-Demo mit rund 3.000 Teilnehmern wegen Verstößen gegen die Maskenpflicht aufgelöst worden.

Proteste auch in Potsdam und Berlin

Auch in der Landeshauptstadt Potsdam haben erneut mehrere Hundert Menschen gegen eine allgemeine Impfpflicht demonstriert. In der Innenstadt gab es am Montagabend zwei angemeldete Proteste, eine Mahnwache vor dem Filmmuseum und einen Demonstrationszug unter dem Motto "Freie Impfentscheidung Potsdam". Es gab auch drei Gegenkundgebungen vom Bündnis "Potsdam bekennt Farbe" und der linken Initiative "Solidarisches Potsdam" mit mehreren Dutzend Teilnehmern.

Eine in sozialen Medien wie in den Vorwochen angekündigte, aber nicht angemeldete Versammlung am Platz vor dem Brandenburger Tor in Potsdam wurde von der Polizei verboten. Das Verbot wurde mit starken Kräften auch unter Einsatz einer Reiterstaffel durchgesetzt.

Auch in vielen Berliner Bezirken und Stadtvierteln gab es am Montagabend erneut Aufzüge von Corona-Leugnern, Impfkritikern und Verschwörungsideologen. Die Polizei sprach am Abend von stadtweit etwa 3.000 Menschen, die sich an angemeldeten und nichtangemeldeten
Demonstrationen und Aufmärschen beteiligten. Die größten Versammlungen habe es in Alt-Tegel mit 960 und im Bezirk Mitte mit 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmern gegeben. Ziel des Aufzugs in Mitte war das ZDF-Hauptstadtstudio.

Vielerorts stießen die sogenannten "Querdenker" auf zunehmende Gegenproteste unter anderem vor dem Roten Rathaus, den Rathäusern Neukölln, Pankow und Köpenick sowie in Friedrichshain, Tegel und vor der Gethsemanekirche in Prenzlauer Berg.

Die Polizei agierte Beobachtern zufolge sehr unterschiedlich. So wurden die nicht angemeldeten Aufzüge in Schöneberg und Friedrichshain von Einsatzkäften nach kurzer Zeit gestoppt und
aufgelöst. Auch eine Blockade einer Handvoll Gegendemonstranten in Mitte wurde von der Polizei umgehend geräumt.

Weitere Demos in größeren Brandenburger Städten

Auf dem Schlossplatz in Oranienburg versammelten sich am Montag mehrere Hundert Menschen zu einer Kundgebung gegen die Corona-Regeln. Bei einer nicht angemeldeten Demonstration in Fürstenwalde kamen am Montag etwa 700 Teilnehmer, etwas weniger als vergangene Woche. Viele Teilnehmer trugen keine Maske.

In Frankfurt an der Oder kamen rund 1.100 Menschen zu einer nicht angemeldeten Demonstration. Auch hier trugen viele Teilnehmer keinen Mund-Nasen-Schutz. Auch in Eisenhüttenstadt fand wieder eine Demonstration statt, die in dieser Woche im Vorfeld angemeldet worden war. Anders als zuletzt waren zunächst keine Fackeln zu sehen.

In einigen kleineren Städten versammelten sich kurzzeitig wenige Dutzend Menschen zu nicht angemeldeten Demonstrationen. So kamen etwa 20 Personen in Bad Saarow zusammen. In Schwarzheide kamen lediglich zwei Personen.

Weitere Demonstrationen sollte es am Montagabend unter anderem in Königs Wusterhausen mit rund 1.000 Teilnehmern sowie in Bernau geben. Insgesamt rechnete die Polizei nach DPA-Informationen wie am vergangenen Montag mit Corona-Protesten in mehr als 90 Orten.

Sendung: Brandenburg aktuell, 17.01.2022, 19.30 Uhr

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