Hinter AfD und CDU - SPD liegt laut aktueller Umfrage in Brandenburg nur auf Platz drei

Wäre am kommenden Sonntag Landtagswahl, müssten die Sozialdemokraten um Ministerpräsident Woidke mit herben Verlusten rechnen. AfD und CDU könnten zulegen, die neue Partei von Sahra Wagenknecht bekäme aus dem Stand 13 Prozent.
Acht Monate vor der Landtagswahl in Brandenburg verliert die Regierungskoalition deutlich an Zuspruch. Laut einer aktuellen Umfrage hätten SPD, CDU und Grüne keine Mehrheit, wenn am Sonntag gewählt werden würde. Die Sozialdemokraten, angeführt von Ministerpräsident Dietmar Woidke, kämen demnach nur noch auf Platz drei hinter AfD und CDU.
Die Umfrage wurde im Auftrag von "Lausitzer Rundschau", "Märkischer Allgemeinen Zeitung" [Bezahlinhalt] und "Märkischer Oderzeitung" vom Meinungsforschungsinstitut Insa durchgeführt. Stärkste Kraft könnte demnach die AfD mit 28 Prozent werden, die CDU käme auf 18 Prozent, SPD auf 17 Prozent. Bündnis90/Die Grünen könnten mit acht Prozent der Stimmen rechnen. Die Linke käme auf 6 Prozent.
BVB/Freie Wähler (vier Prozent) und FDP (drei Prozent) würden unter der Fünf-Prozent-Hürde liegen. Ohne Direktmandat würden sie den Einzug in den Landtag verpassen. Für die Umfrage seien vom 8. bis 15. Januar 1.000 Wahlberechtigte aus Brandenburg befragt worden, hieß es. Die Fehlertoleranz wird von Insa mit plus/minus 3,1 Prozentpunkten angegeben.
Wagenknecht-Partei bei 13 Prozent
Die von der Politikerin Sahra Wagenknecht gegründete Partei BSW (Bündnis Sahra Wagenknecht) käme auf 13 Prozent. Bisher gibt es noch keinen Landesverband des Wagenknecht-Bündnisses. Die frühere Linke-Politikerin hatte aber angekündigt, mit ihrer Partei bei allen drei Landtagswahlen in Ostdeutschland im Jahr 2024 antreten zu wollen.
Die SPD würde im Vergleich zur Landtagswahl 2019 mehr als neun Prozentpunkte verlieren (2019: 26,2 Prozent). Die AfD würde 4,5 Punkte (2019: 23,5 Prozent), die CDU gut zwei Punkte hinzugewinnen (2019: 15,6 Prozent).
Im letzten Brandenburg-Trend von Infratest Dimap im Auftrag des rbb kam die AfD im September auf 32 Prozent, gefolgt von der SPD (20 Prozent) und CDU (18 Prozent). Grüne und Linke lagen jeweils auf acht Prozent, BVB/FW auf sechs Prozent, die FDP auf vier Prozent.
SPD und Linke erklären Umfragetief
"Wir haben eine sehr negative Bundesstimmung", erklärte der Brandenburger SPD-Generalsekretär David Kolesnyk die schlechten Umfragewerte der Sozialdemokraten bei rbb|24 Brandenburg Aktuell. Die Zerstrittenheit der demokratischen Parteien sieht er als Problem und betont, wie wichtig es nun sei, eine starke SPD in Brandenburg zu haben.
Der Landesvorsitzende der Linken in Brandenburg, Sebastian Walter, sieht die Stärke des BSW darin begründet, dass die Partei "eine Projektionsfläche" für jene sei, die den Wunsch nach Veränderung haben. Umso wichtiger sei es für die Linke, Antworten auf den Frust zu finden.
Sendung: rbb24 Brandenburg Aktuell, 18.01.2024, 19:30 Uhr