BrandenburgTrend - AfD führt mit großem Abstand - Regierungsparteien verlieren

Mi 13.09.23 | 18:00 Uhr
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Grafik: Sonntagsfrage Landtagswahl. (Quelle: rbb/infratest dimap)
Video: rbb|24 | 13.09.2023 | Andreas B. Hewel | Bild: rbb/infratest dimap

Ein Jahr vor der Landtagswahl liegt die AfD im aktuellen BrandenburgTrend erstmals vor allen anderen Parteien und erreicht einen neuen Spitzenwert. Auch die Gründung einer Wagenknecht-Partei fänden viele Brandenburger gut.

  • AfD erreicht mit 32 Prozent neuen Umfrage-Höchstwert
  • Kenia-Koalition büßt stark ein
  • Fast 40 Prozent für AfD-Regierungsbeteiligung
  • Wagenknecht-Partei bekäme starken Zuspruch

Ein Jahr vor der Landtagswahl in Brandenburg liegt die AfD mit großem Abstand vor allen anderen Parteien und Bewegungen. Das geht aus dem BrandenburgTrend von infratest dimap im Auftrag von rbb24 Brandenburg aktuell und Antenne Brandenburg hervor.

Wenn am kommenden Sonntag Landtagswahl wäre, käme die AfD auf 32 Prozent. Das ist der höchste Umfragewert für diese Partei in Brandenburg. Im Vergleich zum letzten BrandenburgTrend im April hat die AfD neun Prozentpunkte dazugewonnen.

57 Prozent sind unzufrieden mit Kenia-Koalition

Die Regierungsparteien der Kenia-Koalition haben im selben Zeitraum etwa genau so viel verloren. Die SPD käme auf 20 Prozent (-2), die CDU auf 18 Prozent (-5), die Grünen auf 8 Prozent (-1). Im Landtag wären auch die Linke mit 8 Prozent (+1) und BVB/Freie Wähler mit 6 Prozent vertreten (+1). Die FDP liegt mit 4 Prozent knapp unter der Fünf-Prozent-Hürde (-1).

Ähnlich wie im April sind 57 Prozent der Befragten mit der Landesregierung unzufrieden (-1). SPD-Ministerpräsident Dietmar Woidke verliert an Popularität. Mit seiner politischen Arbeit sind 51 Prozent zufrieden. Zum Zeitpunkt der letzten Landtagswahl vor vier Jahren lag die Zufriedenheit bei 55 Prozent, während der Corona-Pandemie im November 2020 bei 67 Prozent.

CDU-Landeschef Redmann nur bedingt bekannt

Woidke ist immer noch der bekannteste und beliebteste Politiker im Land. Während ihn 86 Prozent der Befragten kennen, sind die Spitzen der politischen Mitbewerber im Landtag den meisten Brandenburgern unbekannt. Den CDU-Landes- und Fraktionsvorsitzenden Jan Redmann kennen nur 28 Prozent der Befragten, elf Prozent sind mit seiner politischen Arbeit zufrieden.

Auch die anderen Fraktionsvorsitzenden im Landtag sind nur etwa einem Viertel der Brandenburger namentlich bekannt. Mit Sebastian Walter (Linke) und Péter Vida (BVB/FW) sind jeweils elf Prozent, mit dem Grünen-Co-Fraktionschef Benjamin Raschke sind sieben Prozent zufrieden.

AfD-Fraktionschef Hans-Christoph Berndt, der auch Spitzenkandidat seiner Partei für die nächste Landtagswahl werden will, bewerten sieben Prozent positiv.

Mehrheit der Brandenburger unzufrieden mit der Regierungsarbeit

Fast 40 Prozent für AfD-Beteiligung an Regierung

Vier von zehn Wahlberechtigten (38 Prozent) hätten kein Problem damit, wenn die AfD nach der nächsten Landtagswahl an der Regierung in Potsdam beteiligt wäre. Vor allem die AfD-Anhänger sind fast geschlossen (92 Prozent) dieser Meinung.

Aber auch jeder dritte Anhänger von BVB/Freie Wähler (37 Prozent), jeder vierte CDU-Anhänger (24 Prozent) und jeder fünfte Anhänger der Linken (21 Prozent) kann sich eine Landesregierung mit AfD-Beteiligung problemlos vorstellen.

Eine Mehrheit von 58 Prozent der Befragten ist der Meinung, dass sich die AfD nicht genug von rechtsextremen Positionen distanziert. Zur Landtagswahl 2019 hatten noch 77 Prozent diese Haltung.

44 Prozent befürworten Wagenknecht-Partei

Die Gründung einer neuen Partei unter der Führung der Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht würden 44 Prozent der Brandenburger eher gut finden, 37 Prozent sind skeptisch. Vor allem AfD-Anhänger (57 Prozent) hielten eine Wagenknecht-Partei für gut, aber auch eine Mehrheit der Anhänger von BVB/Freie Wähler (54 Prozent) und der Linken (53 Prozent) sehen die Pläne positiv.

Zum Zeitpunkt der Umfrage war für viele Brandenburger (27 Prozent) die Debatte um das Heizungsgesetz und die Energiepolitik das Thema, das sie am meisten beschäftigte. 19 Prozent der Befragten sorgen sich vorrangig um Zuwanderung und Flucht, 14 Prozent um den Ukraine-Krieg, 13 Prozent sind mit Inflation und steigenden Preisen beschäftigt. Klimawandel und Umweltschutz stehen für elf Prozent im Mittelpunkt. Das klassische Landespolitik-Thema Bildung und Schule ist nur für fünf Prozent der Befragten das derzeit wichtigste Thema.

Für die repräsentative Umfrage wurden vom 8. bis 11. September 1.160 Wahlberechtigte in Brandenburg befragt.

Zum Thema sendet der rbb am Donnerstag um 20:15 Uhr ein Spezial unter dem Titel "Ein Jahr vor der Wahl - rasanter Stimmungsumschwung im Land"

Sendung: rbb UM6, 13.09.2023, 18:00 Uhr

231 Kommentare

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  1. 231.

    https://www.tagesschau.de/inland/studie-halbzeitbilanz-ampel-100.html

  2. 230.

    Liegt wohl eher daran, dass die Arbeit unserer Regierung schlechter wahrgenommen wird als sie ist.

    https://www.tagesschau.de/inland/studie-halbzeitbilanz-ampel-100.html

  3. 229.

    Nur 19 Prozent sind mit der Regierung zufrieden.

    https://www.tagesschau.de/inland/deutschlandtrend/deutschlandtrend-3368.html

    Liegt wohl daran, dass die Leute merken, falsch gewählt zu haben.

    Die Ergebnisse sind rückwirkend gesehen nicht gewünscht.

  4. 228.

    Wieso Ampel-Elend? Die Regierung ist gar nicht so schlecht, wie ihr Ruf und hat schon einige Versprechen (teilweise) eingelöst.

    https://www.tagesschau.de/inland/studie-halbzeitbilanz-ampel-100.html

  5. 227.

    "Also Linke mit CDU und FDP."

    Die CDU lehnt lt. eigener Aussage jegliche Zusammenarbeit mit der AFD und den Linken ab!

  6. 226.

    "Die Reaktion darf jedenfalls nicht sein, Nazis zu wählen."
    Ok, akzeptiert!
    Welche Reaktion schlagen sie vor?

  7. 224.

    Warum nicht mal Verantwortung an die AfD übertragen? Dann können die auch mal beweisen wie Realpolitik funktioniert. Die etablierten Parteien sind auch nicht mehr in der Lage das aktuelle Ampel-Elend abzustellen. Woanders funktioniert es mit denen trotz aller Gegensätze ja auch.

  8. 222.

    Früher hat man gesagt - Na, dann geh doch nach drüben.
    Hier zumindest wird der gärige Haufen auch in 1000 Jahren nicht noch einmal an die Macht kommen.

  9. 220.

    "Das in Deutschland nicht alles run läuft, ist mir klar!"
    "...aber es veranlasst mich nicht die AFD zu wählen!!!"

    Moin, eine Frage: Was ist denn ihre Reaktion auf event. politische Missstände die sie sehen?

  10. 219.

    Die Beitragssätze zur ges.KV sind trotz der Pandemie seit Jahren stabil gehalten worden. 10% mehr kann also nur individuelle Gründe haben (bspw. anderer Versicherungsschutz, höheres Einkommen o.ä.).
    Die Beiträge der priv.KV sind kontinuierlich im Anstieg (ein Jahr mal weniger dafür im nächsten Jahr mal wieder etwas mehr, im Schnitt waren es 3-4%). Dem Beitrag zur pKV liegt jedoch im Grunde auch eine individuelle Risikoanalyse der Versicherung zu Grunde.
    Was hat die Politik damit zu tun?

  11. 218.

    …..wenn die AFD doch nur nicht so homophob und frauenfeindlich wäre……Aber die rückständischen und traditionellen Ansichten zu diesen Themen machen sie leider nicht wählbar!

  12. 216.

    Das in Deutschland nicht alles run läuft, ist mir klar!

    ...aber es veranlasst mich nicht die AFD zu wählen!!!

  13. 215.

    Das wäre doch endlich mal ein Anfang. Nur die Energiepolitik fehlt noch.

  14. 214.

    Googeln sie einfach.

    Die Zufriedenheit der Italiener mit der Regierung liegt bei 53 Prozent.

    In Deutschland bei 19 Prozent.

    Das ist besser.

  15. 213.

    ---schmeckt mir das Brot meines Bäckers nicht mehr, suche ich mir einen neuen Bäcker, falls ich noch einen finde....

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