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Audio: Antenne Brandenburg | 03.09.2022 | Tabea Kunze | Quelle: imago images/Matthias Koch

1:1 im Spitzenspiel

Union Berlin erkämpft sich Unentschieden gegen Bayern München

Im Spitzenspiel gegen Bayern München hat der 1. FC Union dem Druck des Rekordmeisters über weite Strecken standgehalten und ging sogar früh in Führung. Am Ende kann die Fischer-Elf mit dem erkämpften Unentschieden sehr zufrieden sein.

Fußball-Bundesligist 1. FC Union Berlin hat sich im Spitzenspiel des 5. Spieltags 1:1-Unentschieden von Bayern München getrennt. Die Köpenicker gingen im Stadion an der Alten Försterei früh nach einem Freistoß in Führung, bekamen aber direkt danach den Ausgleich. Am Ende hielten sie dem Weltklasse-Angriff des Rekordmeisters stand und sicherten vor allem auch durch eine starke Leistung von Torwart Rönnow das Unentschieden gegen einen überlegenen Gegner.

1. Hälfte: Union trifft aus dem Nichts, Bayern bleibt ruhig

Wie erwartet sahen die 22.012 Zuschauer im ausverkauften Stadion an der Alten Försterei von Beginn an die gewohnte Dominanz des deutschen Rekordmeisters. Die Bayern kontrollierten den Ball und versuchten, mit ihrem Kombinationsspiel gefährlich vor das Unioner Tor zu kommen. Die Mannschaft von Urs Fischer schaffte es nur selten, schnelle Umschaltmomente zu kreieren. Doch die große Qualität der Köpenicker ist es, dass sie nicht viele Chancen brauchen, um ihre Tore zu erzielen. So auch gegen die Münchener. Christopher Trimmel schlug eine Freistoß-Flanke aus dem linken Halbfeld in den Strafraum, wo Sheraldo Becker direkt per Volley abnahm und wie aus dem Nichts für die Führung der Gastgeber sorgte (12.).

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Lange dauerte es allerdings nicht, bis sich der FC Bayern von dem Schock erholt hatte. Nach einem Eckball gelang es Union zunächst mehrfach, Abschlussversuche zu blocken, bis Nationalspieler Joshua Kimmich halbrechts im Rückraum zum Schuss kam und den Ball leicht abgefälscht ins lange Eck verwandelte (15.).

Euphorisiert durch ihr eigenes Tor und angetrieben vom Publikum wurden die Berliner trotz des Ausgleichs mutiger und kamen zu mehr Offensivaktionen. Wirklich gefordert wurde FCB-Keeper Manuel Neuer in der ersten Halbzeit allerdings nicht mehr. Anders der Union-Schlussmann Frederik Rönnow, der einen Schuss von Sadio Mané in der 36. Minute stark mit dem Fuß parierte. Abgesehen davon stand die Köpenicker Defensive aber sicher und machte es dem Weltklasse-Angriff der Bayern schwer, in aussichtsreiche Positionen zu kommen.

2. Hälfte: Rönnow ist zur Stelle, Leweling mit der Chance auf die Führung

Auch nach der Pause gab es kaum ein Durchkommen für den deutschen Meister, der den Druck auf die Köpenicker Abwehrkette aber immens erhöhte und auch auf dem engen Raum immer wieder ansehnlich kombinierte. Wenn die Bayern dann doch mal zum Abschluss kamen, war aber der aufmerksame Union-Keeper Rönnow zur Stelle, der eine starke Partie machte.

Nachdem bei den Berlinern über weite Strecken der zweiten Hälfte nur noch wenig nach vorne ging, hatten sie in der letzten Viertelstunde dann doch die Chance auf den Überraschungssieg. Der eingewechselte Jamie Leweling eroberte sich den Ball und hatte plötzlich nur noch Bayern-Torwart Neuer zu schlagen. Dieser reagierte aber blitzschnell und verhinderte mit dem rechten Arm den Führungstreffer für die Gastgeber (75.).

Die letzte Großchance der Partie gehörte allerdings München. Der Neuzugang aus Liverpool, Sadio Mané, schraubte sich nach einer Flanke in die Luft und köpfte den Ball auf den linken Winkel. Mit einer Glanzparade wurde aber auch hier der Däne Frederik Rönnow zum Retter in der Not und sicherte dem 1. FC Union das Unentschieden (90.+3).

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Die Kurzanalyse

Das Spitzenspiel im Stadion an der Alten Försterei war für die Union-Fans ein Fußball-Fest, an dessen Ende sie zurecht ihre Mannschaft feierten. Gegen die hochüberlegenen Bayern zeigte die Fischer-Elf vor allem in der Defensive wieder eine gute Leistung und schaffte es, den Weltklasse-Angriff in Schach zu halten. Und für den Notfall war Torwart Frederik Rönnow zur Stelle, der ein hervorragendes Spiel machte.

Nach der Führung bekam der 1. FC Union zwar direkt den Ausgleichstreffer, verlor aber trotzdem nicht den Mut und versuchte, wann immer es möglich war, ins schnelle Umschaltspiel nach vorne zu kommen und die Münchener unter Druck zu setzen. Mit ein bisschen Glück - und wenn der Bayern-Keeper nicht Manuel Neuer heißen würde - hätte Jamie Leweling vielleicht sogar den Siegtreffer geschossen.

Auf das hart erkämpfte 1:1-Unentschieden kann das Team von Trainer Urs Fischer am Ende stolz sein und mit breiter Brust die nächsten Aufgaben angehen. In der kommenden Woche starten die Köpenicker gegen den belgischen Erstligisten Royale Union Saint-Gilloise in die Europa League. Anpfiff ist am Donnerstag um 18:45 Uhr im Stadion an der Alten Försterei.

Der Liveticker zum Nachlesen

Sendung: rbb Antenne Brandenburg, 03.09.2022, 20:00 Uhr

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