rbb24
  1. rbb|24
Audio: Antenne Brandenburg | 29.10.2019 | Anja Kabisch | Quelle: rbb/Anja Kabisch

Flugplatzmuesum Cottbus

Ein Leben am Boden für die ausgemusterte TU-134

Bis 1984 flog die Tupolev TU-134 für die sowjetische Aeroflot, später für die Interflug der DDR. Letzte Station: ein Garten in Mecklenburg-Vorpommern. Seit zwei Jahren gehört das Passagierflugzeug dem Flugplatzmuseum Cottbus und wird saniert. Von Anja Kabisch

Der Lack ist ab, die Tragflächen sind neben dem Flugzeugkörper aufgebaut. Im Innenraum der Tupolev ist in den letzten zwei Jahren nicht viel passiert. "Für den Besucher sieht das Flugzeug aus wie im Rohzustand", erklärt Enrico Peiler. Er ist Projektleiter für die Sanierung des Passagierflugzeuges.

Bis 1984 war die TU 134 für die sowjetische Fluggesellschaft Aeroflot unterwegs gewesen. Danach gehörte die Maschine bis zum Ende ihrer aktiven Zeit zur Flotte der DDR-Interflug. Fortan fristete der Flieger ein irdisches Dasein in einem Garten in Mecklenburg-Vorpommern.

Innenleben der TU 134a | Quelle: rbb/Anja Kabisch

Bis Enthusiasten um Enrico Peiler die Tupolev vor zwei Jahren kauften, zerlegten und in Einzelteilen nach Cottbus ins Flugplatzmuseum [flugplatzmuseum.de] transportierten. Hier wird sie seitdem Stück für Stück wieder zusammengesetzt. Die TU-134 soll mal der Star des Museums in Cottbus werden. 50 verschiedene Flugobjekte gibt es hier bereits.

 

Cockpit der ausrangierten TU 134a | Quelle: rbb/Anja Kabisch

30 Jahre Aufenthalt im Freien

Schimmel und Rost müssen für die Sanierung beseitigt werden. Die Maschine hat 30 Jahre unter freiem Himmel zugebracht, die Zeit habe ihre Spuren hinterlassen, sagt Peiler.

Vor allem hinter der Dämmung im Innenraum hatte sich Schimmel breit gemacht. Sie wird rausgerissen und nicht mehr ersetzt, die Maschine ist sowieso nicht mehr flugfähig, man könne also auf die Dämmung verzichten, klärt Enrico Peiler auf.   

Vier Original-Sitze gibt es noch. Die sollen in nächster Zeit aufgearbeitet und wieder eingebaut werden, ebenso die Deckenverkleidung. Das Cockpit ist noch im Rohzustand, die Sitze zerfetzt, die Armaturen wie Höhenmesser und Geschwindigkeitsanzeiger zerschlagen.

Ersatzteile zu bekommen sei nicht das Problem. Schwieriger, klagt Peiler, ist es, die Zeit zu finden, um alles ein- und umbauen zu können. Denn bei denen, die TU-134 restaurieren, handelt es sich um Hobby-Handwerker. Noch vor einem Jahr gehörten bis zu 15 Leute zum Team. Jetzt sind es nur noch zwei oder drei.

2020 soll die TU-134 zusammengebaut sein

Für 2020 plant Peiler, die Maschine wenigstens zusammengebaut hinstellen zu können. Im Moment werden Fahrwerke instandgesetzt. Ist das erledigt, sollen die Tragflächen angebaut werden und dann könne die Tupolev auf eigenen Füßen stehen.

Bis das Passagierflugzeug von einst komplett restauriert sein wird, werden aber wohl Jahre ins Land gehen, glaubt Projektleiter Enrico Peiler.

Artikel im mobilen Angebot lesen