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Audio: Antenne Brandenburg | 12.02.2020 | Thomas Krüger | Quelle: rbb/Thomas Krüger

Neues BTU-Laborgebäude

Mit Auge und Ohr noch besser im Weltall unterwegs

Nur wenige deutsche Universitäten können von sich behaupten, ein eigenes Experiment an Bord der Internationalen Raumstation zu haben. Die BTU Cottbus Senftenberg hat das. Und ab März landen die Daten von der ISS in einem neuen Laborgebäude. Von Thomas Krüger

Das neue Laborgebäude auf dem Zentralcampus der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus Senftenberg (BTU) sollte eigentlich längst fertig sein. Dass der Neubau in zeitlichen Verzug geraten ist, liegt an der Fassade, die restlichen Arbeiten laufen gerade. Mitte März aber sollen auch diese beendet sein. Dann können die Wissenschaftler einziehen.

Quelle: rbb/Thomas Krüger

In den Büros und sieben neuen Laboren sind die ersten Möbel, Regale, Tische, Stühle eingetroffen. Alles muss noch aufgestellt, eingerichtet, mit jeder Menge Technik bestückt und verbunden werden. Das "Anwendungszentrum Fluiddynamik" bietet Raum für etwa 40 Arbeitsplätze der Lehrstühle Aerodynamik und Strömungslehre, Technische Akustik, Numerische Strömungs- und Gasdynamik sowie Bildgebende Messverfahren.

Mehr Komfort bei Auswertung der ISS-Weltall-Experimente

Seit zehn Jahren ist die Cottbuser Uni mit eigenen Experimenten auf der Internationalen Raumstation (ISS) vertreten. Dabei geht es hauptsächlich um Forschungen zum Erdkern und zur Erdhülle. Die Daten werden direkt an die Bodenstation der BTU gesendet. Anfangs hatte die Europäische Weltraumorganisation (ESA) die Daten noch stundenweise zur Verfügung gestellt. Mittlerweile laufen sie rund um die Uhr ein.

Für die Bodenstation bedeutet das Mehrschichtbetrieb. Doch neue Bildschirme, moderne Computer und bessere räumliche Bedingungen würden die Daten-Auswertung komfortabler machen, sagt Lehrstuhlleiter Christoph Egbers.

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Zutritt zu Reinräumen erfolgt über Schleusen

Für bestimmte Experimente müssen die jeweiligen Räume so rein gehalten werden, dass keinerlei Fremdstoffe in die Flüssigkeiten geraten. Dafür sind Absaugvorrichtungen in Decken eingelassen. Mitarbeiter müssen durch eine Schleuse.

Doch es geht nicht nur um die ISS-Experimente. Andere Projekte beschäftigen sich unter anderem mit Strömungen in der Atmosphäre. Mit den Ergebnissen könnten  Wettervorhersagen präziser erfolgen, erklärt Sebastian Merbold. Der gebürtige Erfurter ist seit zehn Jahren an der BTU und hat dort auch promoviert.

Das neue Anwendungszentrum biete aber nicht nur Platz für große Experimente. Kurze Wege sollen die Arbeit wesentlich erleichtern - dennn bisher waren die Arbeitsräume der einzelnen Lehrstühle über den gesamten Campus verteilt.

Ab Mitte März gibt es nun einen Technologie- und Ideentransfer unter einem Dach.

Beitrag von Thomas Krüger

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