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Quelle: dpa-Zentralbild

Gedrosselte Produktion

Spreewaldgurken leiden unter nächtlicher Kälte

Die Gewürzgurke ist das Aushängeschild des Spreewalds. In diesem Sommer bremst allerdings die nächtliche Kälte das Wachstum. Saisonarbeiter haben wenig zu tun, die Lager sind fast leer. Hilfe kann nur ein warmer Spätsommer bringen.

Die Spreewaldgurken leiden unter der aktuell nächtlichen Kälte. Darüber klagen die Konservenbetriebe im Spreewald. Durch die niedrigen Temperaturen würden die Gurken kaum wachsen. Beim größten Verarbeiter, dem Spreewaldhof in Golßen (Landkreis Dahme-Spreewald), steht deshalb die Hälfte der Produktion still.

Niedrigste Temperaturen seit Jahrzehnten

Mit fünf Grad sei in diesem Jahr die niedrigste Julitemperatur seit 37 Jahren gemessen worden, sagte Spreewaldhof-Geschäftsführer Konrad Linkenheil dem rbb auf Nachfrage. Eigentlich seien 15 Grad nötig, damit die Gurken gut wachsen können. Er bezeichnet die aktuelle Lage als katastrophal.

Wegen der Coronapandemie seien in Golßen und bei anderen Anbaubetrieben zahlreiche Unterkünfte für Saisonarbeiter neu errichtet worden. Die Gesamtkosten dafür hätten 750.000 Euro betragen. Nun hätten die Erntehelfer aber nicht viel zu tun. Unklar sei, ob der Einzelhandel die Mehrkosten mittrage und an die Kunden weitergebe.

Lager fast leer

Vor ähnlichen Herausforderungen stehen auch die Betriebe Krügermann in Lübbenau oder Feldmann in Lübben. Auch dort fehlt Rohware, wie die Betriebe auf rbb-Nachfrage mitteilten.

Die einzige Hoffnung für die Unternehmen sei ein warmer Spätsommer bis in den September hinein. Sonst werde es schwer, mit der aktuellen Produktion den Anschluss an die nächste Ernte zu schaffen. Schon in diesem Jahr seien die Lager bereits im Juni teilweise leer gewesen, heißt es von den Betrieben.

Allein der Spreewaldhof in Golßen verarbeitet pro Saison normalerweise 12.000 Tonnen Gurken.

Sendung: Antenne Brandenburg, 15.07.2020, 15:30 Uhr

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