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Quelle: rbb/Lepsch

Kuriose Idee

Verein setzt sich für Bau eines Cottbuser Innenstadthafens ein

Die Brache in der Cottbuser Innenstadt ist seit Jahren Thema in der Stadt. Immer wieder hatte der Investor die Stadtoberen vertröstet - mittlerweile gibt es ein geändertes Konzept. Doch während ein Baustart nach wie vor auf sich warten lässt, sorgen Meldungen über die Strukturhilfen in der Region nach dem Braunkohleausstieg offenbar auch für kuriose Ideen.

Ein neuer Verein will sich nun dafür einsetzen, dass in Cottbus ein Innenstadthafen entsteht. Angelehnt an den Spreewald soll der Wohlfühlfaktor damit erhöht werden, erklärt der Verein auf seiner Internetseite [cottbus-altstadthafen.de]. Das Problem: Die Spree müsste in die Stadt geleitet werden, Straßen, Kanäle und Leitungen sind im Weg.

Paddeln und Eislaufen

Die Vereinsgründer versprechen sich viel von dem Projekt. Die Spree soll aktiv in das Stadtbild integriert werden, durch das Wasser soll es im Sommer in der Stadt kühler werden und Sportmöglichkeiten durch Paddeln und Eislaufen sollen entstehen.

Die Idee hat Frank Kuban, gebürtiger Cottbuser und Gastronom, schon seit Jahren. Das Wasser war bis ins 17. Jahrhundert Teil der Stadt - als Graben rund um die Stadtmauer. Nun soll sich der Stadthafen von der Post bis zum Einkaufszentrum Carl-Blechen-Carré ziehen. Mit der Verbindung zur Hauptspree seien dann auch Boots- und Paddelausflüge bis in den künftigen Cottbuser Ostsee oder in den Spreewald möglich, so Kuban am Donnerstag.

Bürger sollen mitreden

Zunächst sollen Unterschriften gesammelt werden, um zu prüfen, ob die Cottbuser das Projekt überhaupt wollen. Denn dem Verein und Kuban selbst ist es nach eigenen Angaben wichtig, die Bürger in den Prozess einzubeziehen. Auf der Internetseite ist daher auch ein Forum eingerichtet worden. Bei Fragen sollen sich die Cottbuser direkt an den Förderverein wenden können.

Ein Kostenrahmen für das Projekt stehe noch nicht fest, hieß es am Donnerstag. Zunächst solle eine Machbarkeitsstudie durchgeführt werden, danach könne erst geplant werden. Doch Kuban denkt groß - und vergleicht das Vorhaben mit einem anderen Wahrzeichen der Stadt. "Ich denke es ist machbar und lohnt sich am Ende. Hier geht es nicht um eine Firma, bei der sich ein Kredit in zehn oder 20 Jahren amortisieren muss, hier geht es um eine ganze Stadt, die über Jahrzehnte oder Jahrhunderte partizipieren soll. Ähnlich wie beim Pückler der Branitzer Park", so Kuban.

Die Hoffnungen ruhen auf möglichen Fördergeldern von der EU, dem Bund, dem Land und der Stadt - insbesondere vor dem Hintergrund der Strukturmittel zum Braunkohleausstieg. Klappt alles tatsächlich so, wie es sich die Vereinsgründer vorstellen, soll der Hafen 2033 fertig sein. Genau dann soll im Optimalfall die Bundesgartenschau erneut in Cottbus stattfinden. Für die hatte sich die Stadt beworben.

Sendung: Antenne Brandenburg, 19.08.2021, 16:10 Uhr

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