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Audio: Antenne Brandenburg | 12.08.2020 | Florian Ludwig | Archivbild | Quelle: rbb/Mastow

Corona-Pandemie

Kaum Entspannung für Lausitzer Reisebüros durch Ferien

Die Corona-Pandemie macht den Lausitzer Reisebüros weiter zu schaffen. Auch die Sommerferien haben kaum Entspannung gebracht, heißt es am Mittwoch von der Industrie- und Handelskammer in Cottbus. Bisher haben zwar nur wenige Geschäfte im Kammerbezirk schließen müssen. Allerdings ist unklar, was passiert, wenn das staatliche Überbrückungsgeld nicht mehr gezahlt wird.

Verluste konnten nicht ausgeglichen werden

Frank Meisel betreibt ein Reisebüro in Spremberg. Die aktuelle Situation ist für ihn keine leichte. In Cottbus hat er Demos mitorganisiert, um auf die Lage aufmerksam zu machen. Über die Hälfte seines normalen Umsatzes hat er seit März eingebüßt.

Der Trend zum Urlaub in Deutschland ist an ihm größtenteils vorbeigegangen."Viele haben einfach das Telefon in die Hand genommen und haben sich selbst im Hotel eingebucht, wo es möglich war." Der Anteil der Inlandtouristen sei zu gering, um ihn überhaupt zu erwähnen, sagt er. Sich wirtschaftlich damit besser aufzustellen, sei nicht möglich - "spielt überhaupt keine Rolle."

So geht es den meisten Reisebüros in der Region, sagt Silke Schwabe von der IHK Cottbus. "Der gesamten Tourismusbranche geht es nach wie vor nicht gut." Durch die Urlaubszeit habe sie "ein klein wenig Luft holen" können. "Wir müssen aber dazu sagen, dass die gesamte Branche, das betrifft vor allem die Reisebüros, die Verluste, die im zweiten Quartal gemacht worden sind, nicht wettmachen konnten."

Wie weiter im Herbst ohne staatliche Hilfe?

Die meisten Reisebüros haben laut IHK bisher die Pandemie überlebt. "Glücklicherweise beobachten wir, dass wir von März bis jetzt nur drei Schließungen haben", sagt Silke Schwabe. Die Soforthilfen des Bundes und das Überbrückungsgeld wirken. Auch, dass Unternehmen nicht sofort verpflichtet sind, bei Zahlungsunfähigkeit Insolvenz anzumelden helfe.

Im Herbst, wenn diese Regelungen auslaufen, könnte die Zahl aber in die Höhe schnellen, heißt es von der IHK. Damit es nicht soweit kommt, hat Reisebüro-Inhaber Frank Meisel einen konkreten Vorschlag. "Dass ein Fond gebildet wird, wo die Veranstalter Geld einzahlen." Von jeder Buchung soll das nach seiner Vorstellung ein kleiner Prozentsatz sein. "Das heißt, wenn irgendwas passiert, dass keiner Existenzängste bekommt. Sondern daraus kann das bezahlt werden.

Meisel hofft, dass die Herbstferien noch ein bisschen das Geschäft ankurbeln, durch Reisen in die Länder, "die nicht risikobelastet sind". Er blickt vor allem auf den europäischen Raum. "Bei Fernreisen sehe ich im Moment noch kein Licht am Tunnel."

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