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Quelle: dpa/Ralf Hirschberger

Aufbau einer Kathodenfabrik in Schwarzheide

BASF bekommt 175 Millionen Euro Fördergelder

Für den Aufbau einer Kathodenfabrik in Schwarzheide hat der Chemiekonzern BASF am Mittwoch 175 Millionen Euro Fördergelder erhalten. In zwei Jahren soll die Produktion laufen. Die IHK rechnet mit bis zu 200 neuen Arbeitsplätzen.

Um am Standort Schwarzheide eine Fabrik für Kathoden, Grundstoffe zur Batteriefertigung, aufzubauen, hat der Chemiekonzern BASF am Mittwoch einen Förderbescheid über 175 Millionen Euro bekommen. Das Geld stammt von der EU, vom Bund und vom Land Brandenburg.

Laut aktuellen Planungen soll die Kathodenproduktion bereits 2022 in Schwarzheide beginnen. Standortleiter Jürgen Fuchs sieht darin das Herzstück einer Batterie. "Sie legt fest, wie die Leistungsfähigkeit einer Batterie ist, sprich die Reichweite, die Lebensdauer und wie schnell eine Batterie geladen werden kann" so Fuchs.

Jährlich 400.000 Batterien sollen mit den BASF-Kathoden aus Schwarzheide produziert werden können. Nach Angaben von Fuchs sei es eines der wichtigsten Projekte des Konzerns weltweit.

Positive Reaktionen aus Politik und Wirtschaft

Entsprechend positiv sind die Reaktionen auf die Fördermittelübergabe. Laut Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) wird Brandenburg damit zu einem der europäischen Zentren für Elektromobilität. Als Beispiele nannte Woidke am Mittwoch neben BASF auch Tesla und den Ausbau des Bahnwerks in Cottbus. "Das, was hier passiert, ist die Basis dafür, dass Elektromobilität in Brandenburg weitergehen kann", so Woidke. Derzeit würden Gespräche laufen, um die BASF-Bauteile auch bei Tesla in Grünheide verwenden zu lassen.

Übergabe des Förderbescheids an die BASF | Quelle: rbb/Schiller

Für den Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Cottbus (IHK), Markus Tolle ist die Investition ein Zeichen dafür, das sowohl der Standort Schwarzheide, als auch die Lausitz insgesamt international wettbewerbsfähig ist. Für den Strukturwandel nach dem Braunkohleausstieg spricht Tolle von einem Aufbruchssignal und betont die Schaffung von bis zu 200 neuen Arbeitsplätzen.

Auch die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) begrüßt die neue Kathodenproduktion. "Das ist ein innovatives Produkt, das dem Unternehmen eine Zukunft bietet und wir wünschen uns mehr davon in der Lausitz", so die Cottbuser Bezirksleiterin Ute Liebsch. Sie hofft, dass andere Unternehmen nun ebenfalls in der Region investieren.

Die BASF-Produktionsstätte in Schwarzheide ist einer der größten Standorte des Konzerns in Europa. Im Moment arbeiten in dem größten Chemiewerk Brandenburgs rund 3.000 Menschen.

Sendung: Brandenburg aktuell, 19.08.2020, 19 Uhr 30

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