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Audio: Antenne Brandenburg | 28.11.2022 | Quelle: rbb/Jahn

Treffen in Schwarze Pumpe

Woidke spricht mit tschechischem Botschafter über Energieversorgung

Der Brandenburger Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat sich am Montag mit dem tschechischen Botschafter Thomas Kafka zu Gesprächen im Kraftwerk Schwarze Pumpe (Spree-Neiße) getroffen. Der Kraftwerksbetreiber Leag befindet sich in tschechischer Hand. Bei einem Gespräch ging es unter anderem um das Thema Energieversorgung, vor allem vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges in der Ukraine, sowie den Umstieg auf alternative Energien.

Die Leag will nach eigenen Angaben bis 2030 das größte deutsche Zentrum für erneuerbare Energien in der Lausitz aufbauen. In der sogenannten Gigawatt-Factory sollen Photovoltaik- und Windkraftanlagen auf ehemaligen Tagebauflächen eine Leistung von sieben Gigawatt erzeugen. Die Leag rechnet dafür mit Investitionen in Höhe von zehn Milliarden Euro.

Strukturwandel in der Lausitz

Leag will auf Tagebau-Flächen künftig Strom aus Wind und Sonne gewinnen

Der Braunkohle-Ausstieg ist für 2038 beschlossen worden. Laut Koalitionsvertrag der Bundesregierung "idealerweise" sogar bis 2030. Der Energiekonzern Leag orientiert sich entsprechend um und stellt erste Ansätze für die Erzeugung grünen Stroms vor.

Große Erwartungen an die Lausitz

Auch wenn wegen der durch Russland ausgelösten Energiekrise jetzt mehr Kohlestrom produziert werden müsse, habe Brandenburg einen klaren Plan bei den Erneuerbaren Energien, betonte Woidke. Die "Gigawatt-Factory", die auf ehemaligen Tagebauflächen entsteht, werde mehr als das doppelte an Strom erzeugen, der derzeit im Kraftwerk Jänschwalde produziert werde. Das biete auf dem Weg zu mehr Klimaneutralität eine Zukunft für die Region und Energiesicherheit für Brandenburg und ganz Deutschland, zeigte er sich überzeugt.

"Wir sind heute übereingekommen, dass wir eigentlich zwei Gegner bekämpfen müssen: sowohl Herrn Putin wie auch Karbon", betonte der tschechische Botschafter. In der Lausitz sehe er für die Lösung der Probleme von Energieabhängigkeit und Klimawandel Visionen und Fachkompetenz.

"Grüne Liga" mahnt Transparenz und Mitbestimmung an

Die "Grüne Liga" in Brandenburg mahnte unterdessen, dass die Umwandlung von Tagebaugebieten in Windkraftflächen "demokratisch und transparent" ablaufen müsse. So müsse zum einen darauf geachtet werden, dass Anwohner ordnungsgemäß einbezogen würden. Auch dürfe es keine "marktverzerrende Bevorzugung der Bergbaukonzerne" geben, teilte die Umweltorganisation am Montag mit. Hintergrund seien Überlegungen, so die "Grüne Liga", dass Landesregierungen "an allen bisher geltenden Planverfahren vorbei Wind- und Solarflächen auf Tagebaugebieten ausweisen können".

Sendung: Antenne Brandenburg, 28.11.2022, 13:30 Uhr

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