Treffen in Schwarze Pumpe - Woidke spricht mit tschechischem Botschafter über Energieversorgung

Mo 28.11.22 | 15:02 Uhr
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Ministerpräsident Dietmar Woidke im Gespräch mit dem tschechischen Botschafter Thomas Kafka (Bild: rbb/Jahn)
Audio: Antenne Brandenburg | 28.11.2022 | Bild: rbb/Jahn

Der Brandenburger Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat sich am Montag mit dem tschechischen Botschafter Thomas Kafka zu Gesprächen im Kraftwerk Schwarze Pumpe (Spree-Neiße) getroffen. Der Kraftwerksbetreiber Leag befindet sich in tschechischer Hand. Bei einem Gespräch ging es unter anderem um das Thema Energieversorgung, vor allem vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges in der Ukraine, sowie den Umstieg auf alternative Energien.

Die Leag will nach eigenen Angaben bis 2030 das größte deutsche Zentrum für erneuerbare Energien in der Lausitz aufbauen. In der sogenannten Gigawatt-Factory sollen Photovoltaik- und Windkraftanlagen auf ehemaligen Tagebauflächen eine Leistung von sieben Gigawatt erzeugen. Die Leag rechnet dafür mit Investitionen in Höhe von zehn Milliarden Euro.

Große Erwartungen an die Lausitz

Auch wenn wegen der durch Russland ausgelösten Energiekrise jetzt mehr Kohlestrom produziert werden müsse, habe Brandenburg einen klaren Plan bei den Erneuerbaren Energien, betonte Woidke. Die "Gigawatt-Factory", die auf ehemaligen Tagebauflächen entsteht, werde mehr als das doppelte an Strom erzeugen, der derzeit im Kraftwerk Jänschwalde produziert werde. Das biete auf dem Weg zu mehr Klimaneutralität eine Zukunft für die Region und Energiesicherheit für Brandenburg und ganz Deutschland, zeigte er sich überzeugt.

"Wir sind heute übereingekommen, dass wir eigentlich zwei Gegner bekämpfen müssen: sowohl Herrn Putin wie auch Karbon", betonte der tschechische Botschafter. In der Lausitz sehe er für die Lösung der Probleme von Energieabhängigkeit und Klimawandel Visionen und Fachkompetenz.

"Grüne Liga" mahnt Transparenz und Mitbestimmung an

Die "Grüne Liga" in Brandenburg mahnte unterdessen, dass die Umwandlung von Tagebaugebieten in Windkraftflächen "demokratisch und transparent" ablaufen müsse. So müsse zum einen darauf geachtet werden, dass Anwohner ordnungsgemäß einbezogen würden. Auch dürfe es keine "marktverzerrende Bevorzugung der Bergbaukonzerne" geben, teilte die Umweltorganisation am Montag mit. Hintergrund seien Überlegungen, so die "Grüne Liga", dass Landesregierungen "an allen bisher geltenden Planverfahren vorbei Wind- und Solarflächen auf Tagebaugebieten ausweisen können".

Sendung: Antenne Brandenburg, 28.11.2022, 13:30 Uhr

4 Kommentare

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  1. 4.

    Was die LEAG plant ist zeitgemäß und muss nicht kommentiert werden. Die LEAG macht was und Herr Woidke: "habe Brandenburg einen klaren Plan bei den Erneuerbaren Energien"... ohne Worte
    @rbb24: Wir freuen uns über die Ergebnisse des "klaren Planes".

  2. 3.

    Wo bleiben denn all die Zweifler, die immer wieder behaupten das wird nix mit Erneuerbarer Energie in einem Industrieland?
    Enttäuscht dass sogar die LEAG darin investieren möchte?
    Ansonsten ist das aus meiner Sicht eine sehr gute Idee die Mondlandschaften mit neuer Energie "bepflanzt" zurück zum Leben zu bringen. Erneuerbare Energien und Naturschutz schließen sich ja nicht aus, wenn man es richtig macht.
    Bis da Wald gewachsen ist, kann mind. eine Generation an WKA dort ordentlich Energie erzeugen und was in 20 Jahren technisch geht, wird sich noch zeigen.
    Schade nur dass die 10Mrd. Investition kaum in Deutschland bleiben, weil wir weder Material noch ausreichend Facharbeiter im eigenen Land haben. Wobei letztere ja vielleicht in der Lausitz zu finden sein könnten.

  3. 2.

    Auf den ersten Blick hab ich auf dem kleinen Bild in der Artikelübersicht einen ehemaligen Staatsratsvorsitzenden mit seinem geliebten Hut gesehen.

  4. 1.

    Es ist elementar wichtig, in der Schaltzentrale des Kraftwerks grüne Helme zu tragen, ich habe mich vorhin schon beim TV-Beitrag nass gemacht...
    "Ich bin ja auch ein Kumpel."
    Diese Schere zwischen der Politik und dem Leben war nie größer...

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