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Audio: Antenne Brandenburg | 02.03.2023 | Daniel Friederich | Quelle: rbb/Mastow

Vor allem Behörden betroffen

Kommunale Einrichtungen in Südbrandenburg werden bestreikt

Einige Verwaltungen und andere kommunale Einrichtungen im Süden Brandenburgs arbeiten am Donnerstag nur eingeschränkt. Die Gewerkschaft Verdi hat für den ganzen Tag zu Streiks aufgerufen.

Davon betroffen sind laut Verdi-Gewerkschaftssekratär Ralf Franke unter anderem Stadt-, Landkreis- und Gemeindeverwaltungen, Jobcenter und im Spree-Neiße-Kreis die Müllabfuhr. Im Raum Königs Wusterhausen (Dahme-Spreewald) soll es bei kommunalen Kitas zu streikbedingten Schließungen kommen.

Tarifstreit im öffentlichen Dienst

Gewerkschaften drohen mit Ausweitung der Warnstreiks

Hintergrund ist die aus Gewerkschaftssicht erfolglose Tarifrunde für Beschäftigte im Öffentlichen Dienst beim Bund und den Kommunen. Verdi fordert 10,5 Prozent mehr Lohn – mindestens jedoch 500 Euro und für Auszubildende mindestens 200 Euro pro Monat mehr rückwirkend zum 1. Januar.

Gewerkschaftsseite und Arbeitgeber noch weit auseinander

Diese Forderung wiesen die Arbeitgeber bei den Tarifverhandlungen Mitte Februar in Potsdam zurück. Sie bieten stattdessen drei Prozent mehr Lohn ab dem 1. Oktober und zusätzliche zwei Prozent ab dem 1. Juni 2024. Außerdem wären einmalige steuerfreie Zahlungen als Inflationsausgleich denkbar, hieß es.

Das wiederum lehnt Verdi ab und ruft daher zum Warnstreik auf. Damit soll Druck auf die Ende März stattfindende dritte Tarifrunde aufgebaut werden. Zusätzlich fand am Donnerstag in Cottbus eine zentrale Demonstration statt.

Demo am Cottbuser Hauptbahnhof | Quelle: rbb/Mastow

Feuerwehr und Rettungsdienst streiken nicht

Wegen des Streiks müssen sich Bürgerinnen und Bürger in Südbrandenburg bei Behördengängen auf längere Wartezeiten oder Schließungen einstellen. Es kann jedoch auch vorkommen, dass kaum Auswirkungen zu spüren sind. So können nach rbb-Informationen beispielsweise im Cottbuser Bürgeramt alle Termine stattfinden, es gibt höchstens ausgedünnte Abteilungen. In der Kreisverwaltung Lübben (Dahme-Spreewald) streiken laut einer Sprecherin von den 1.000 Mitarbeitern rund zehn, im Rathaus Lübbenau (Oberspreewald-Lausitz) sei vom Streik gar nichts zu spüren, sagte eine Sprecherin.

Vom Warnstreik ausgenommen seien Einsatzkräfte in Feuerwehren, Leitstellen und kommunalen Rettungsdiensten, so Verdi. Ein Notdienst für den Allgemeinen Sozialen Dienst der Jugendämter wird im Umfang der Bereitschaftsdienste während des Streiks abgesichert.

Sendung: Antenne Brandenburg, 02.03.2023, 09:30 Uhr

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