Ukrainische Kinder in Grünheide
45 ukrainische Waisen- und Pflegekinder sind vorübergehend in einer christlichen Jugendbildungsstätte in Grünheide untergekommen. Am Mittwoch hat Erzbischof Heiner Koch die Einrichtung besucht.
Von der Flucht und dem Kriegstrauma konnten sie sich zumindest ein wenig erholen. Die ukrainischen Waisenkinder, die vor einigen Wochen nach Grünheide (Oder-Spree) kamen. Zuflucht haben die Kinder in dem Christian Schreiber Haus, das der katholischen Jugendbildungsstätte gehört, gefunden.
Igor ist einer der 45 Waisen-und Pflegekinder aus Nikolajew bei Odessa, die vorübergehend in Grünheide Unterkunft gefunden haben: "Mir gefällt es hier sehr gut. Wir haben alles, was wir brauchen. Aber Sehnsucht habe ich auch. Ich vermisse meine Schulkameraden. Kontakt habe ich mit manchen von ihnen via Social Media", erzählt der 13-Jährige.
Die Unterbringung der Kinder hat das Erzbistum Berlin übernommen, die Betreuung liegt in den Händen der Caritas. Doch die Idee entstand weit weg von Institutionen. Die Wahlberlinerin Elena Kieler, die selbst aus Nikolajew stammt, wollte zusammen mit ihrem deutschen Partner ukrainische Waisenkinder aus dem Krieg retten. "Wir haben vor zwei Jahren unser Kind verloren und wir wollten unbedingt aus diesem Grund auch weiteren Kindern helfen."
Lena Kieler hat mit ihrem Partner mehrere Dutzende Waisenkinder von der ukrainischen Grenze in Moldau nach Brandenburg geholt. Eine große Unterstützung hat sie von katholischen Priestern und Schwestern in Rumänien, Slowakei und Deutschland bekommen. Am Mittwoch hat Erzbischof Heiner Koch die Einrichtung besucht: "Zunächst einmal geht es uns wirklich darum, diesen Kindern zu sagen, wir sind froh, dass ihr da seid. Wir lernen viel von euch, und bei uns habt ihr Herz an Herz und wir nehmen euch wirklich mit ganz viel Liebe auf."
Die ukrainischen Kinder bleiben solange in Grünheide, bis reguläre Unterkünfte für sie gefunden werden.
Sendung: Antenne Brandenburg, 25.05.2022, 16:40 Uhr
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