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Video: rbb24 Brandenburg Aktuell | 05.08.2022 | P. Gerstner | Quelle: dpa/A. Hosbas

Eberswalde (Barnim)

Fridays for Future-Aktivist:innen planen Klimastreik

Brennende Wälder, trockende Böden, Wasserknappheit: In Eberswalde bereiten Fridays for Future-Aktivist:innen den Globalen Klimastreik am 23. September vor. Bereits Ende August soll in Potsdam für mehr Klimaschutz demonstriert werden.  

Mit einem großen weißen Stofftuch und einer Kiste voller Pinsel und Farben treffen sich Rahel, Lotte, Charlotte und Leni im Stadtpark von Eberswalde. Einige Mitglieder ihrer Ortsgruppe sind zwar gerade im Sommerurlaub, diejenigen, die zu Hause sind, wollen in ihren Ferien aber nicht tatenlos bleiben. Denn in Brandenburg brennen die Wälder und die Politik überlegt, Kohle- und Atomkraftwerke weiter zu nutzen.

"Seit Jahrzehnten wird es immer offensichtlicher, hier im Sommer, dass es immer heißer wird und es irgendwelche Sturmfluten gibt", sagt Lotte Budnowski dem rbb. Jeder Mensch sollte sich gegen den Klimawandel engagieren, so die Aktivistin. "Es kann auch niemand von uns einfach mal nachmittags ein Kohlekraftwerk abschalten."

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Zwei Demonstrationen in Planung

Bleim Globalen Klimastreik am 23. September wollen die Fridays for Future-Aktivist:innen für mehr Klimaschutz auf die Straße gehen. Schon jetzt organiseren sie das Programm, malen Banner, verteilen Einladungen und schalten Werbung auf Social Media. Bei der Demonstration im September werden bis zu 700 Menschen erwartet.

Bereits am 26. August wollen die Klimaaktivist:innen beim brandenburgweiten Zentralstreik in Potsdam auf die Straße gehen, wie sie auf Instagram mitteilten. Hintergrund sei der Klimaplan, den die Landresgierung derzeit ausarbeitet. Er hat zum Ziel, Brandenburg bis spätestens 2045 klimaneutral zu machen. Fridays for Future-Akvtivist:innen befürchten, dass angesichts der aktuellen Energiekrise, der Kohleausstieg 2030 verzögert werden könnte. Dagegen wollen sie Ende August protestieren.

Nicht jeder kann klimafreundlich leben

Den Eberswalder Aktivist:innen geht es aber nicht darum, mit erhobenen Zeigefinger andere Menschen zu kritisieren. Aktivistin Rahel Zimmermann zeigt auch Verständnis dafür, wenn Urlauber mit dem Flugzeug oder Auto reisen. "Es geht nicht darum, das alle Menschen individuell perfekt sind. Niemand von uns kann in der Welt, wie sie aktuell ist, ein klimafreundliches Leben führen. Gerade Menschen nicht, die weniger Geld verdienen", sagt sie. Es sei eine Frage der Privilegien, sich klimafreundlich verhalten zu können. Das müsse sich ändern.

Die Aktivisit:innen sind der Meinung, dass die Politik Veränderungen schaffen muss. Sie fordern zum Beispiel eine nachhaltige Mobilität, die sich jeder leisten kann. Dass die Regierung in der Krise weiter auf Kohle- und Atomenergie setzen will, ist für die Schüler:innen auf lange Sicht keine Lösung.

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Fossile Energien zerstören Klimasystem

"Wir wissen auch alle, dass wir in diesem Winter nicht mehr hundert Prozent Erneuerbare schaffen", sagt Zimmermann. Kurzfristig würden fossile Energien benötigt, doch das sei keine Entschuldigung. "Fossile Energien, dass dürfen wir nicht vergessen, zerstören das Klimasystem und Lebensgrundlagen weltweit."

Zimmerman erwartet, dass das 1,5-Grad-Ziel in dieser Legislatur verfehlt wird. Sie wolle trotzdem weiterhin friedlich demonstrieren, zeigt aber Verständnis dafür, wenn man zu härteren Protestmitteln greift. "Die Stärke der Klimabewegung ist die Diversität", so die Aktivistin.

Sendung: Antenne Brandenburg, 05.08.2022, 16:30 Uhr

Mit Material von Philipp Gerstner

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