rbb24
  1. rbb|24
Audio: Antenne Brandenburg | 26.09.2022 | Martina Rolke | Quelle: dpa/Patrick Pleul

800 Kubikmeter Pappe in Flammen

Feuerwehr löscht Brand auf Gelände von Tesla-Fabrik

Auf dem Grünheider Werksgelände des US-Autobauers Tesla ist ein Papphaufen in Brand geraten. Einsatzkräfte der Regional- und Betriebsfeuerwehr konnten das Feuer mittlerweile löschen. Laut Kreis sind Löschstoffe auch in den Boden geraten.

Auf dem Gelände der Tesla-Fabrik in Grünheide (Oder-Spree) hat es am frühen Montagmorgen gebrannt. Das bestätigte die Polizei dem rbb.

Demnach wurde die Regionalleitstelle Oderland gegen 3:30 Uhr über ein Feuer informiert, wie ein Sprecher bestätigte. Aus der Kreisverwaltung heißt es auf Anfrage, dass der Recyclinghofauf dem Gelände des US-Elektroautobauers betroffen war und insgesamt rund 800 Kubikmeter gepresste Papierballen und Holzmaterialien gebrannt haben. Laut Augenzeugen kam es in der Nacht zu Rauch- und Geruchsbelästigung.

Sechs Monate Werk in Grünheide

Teslas Produktion nimmt nur langsam Fahrt auf

Vor genau einem halben Jahr feierte der US-Konzern mit dem sogenannten "Delivery Day" die Eröffnung seines E-Auto-Werks in Grünheide. Von seinem Ziel, dort jährlich 500.000 Fahrzeuge zu fertigen, ist Tesla aber noch weit entfernt. Von Phil Beng

Feuerwehr noch bei Nachlöscharbeiten

Für die Löscharbeiten wurden auch Einsatzkräfte aus dem Amt Grünheide und ein Dreh-Leiter-Fahrzeug aus der Stadt Erkner hinzugezogen. Insgesamt 52 Feuerwehrkräfte waren im Einsatz. Mittlerweile seien die Flammen gelöscht und die Einsatzkräfte aus Grünheide und Erkner wieder abgezogen worden, bestätigte Kreisbrand-Meister Klaus-Peter Schulz.

Danach hat die betriebseigene Feuerwehr von Tesla die Einsatzleitung übernommen. Externe Feuerwehrkräfte sollen jedoch weiterhin vor Ort sein, um die Löscharbeiten zu unterstützen. Zwei Bagger mit Greifern haben damit begonnen, die verschnürten Pappballen auseinanderzureißen, damit die Verpackungsmaterialien vollständig gelöscht werden können, so Schulz weiter.

Die Brandursache ist bisher nicht geklärt. Die Polizei hat laut einer Sprecherin die Ermittlungen aufgenommen. Der Deutschen Presse-Agentur zufolge könnten Schredderarbeiten den Brand ausgelöst haben. Ein Polizei-Sprecher bestätigte das nicht. Verletzt wurde bei dem Brand niemand.

Schlacke in Brand geraten

Feuer in der PCK-Raffinerie Schwedt ausgebrochen

Löschstoffe auch ins Erdreich geraten

Angesichts des Feuers haben Mitglieder der Bürgerinitiative Grünheide und des Vereins für Natur und Landschaft Brandenburg erneut einen sofortigen Produktionsstopp gefordert. In einem Schreiben, das dem rbb vorliegt, heißt es: "Dieses Ereignis reiht sich ein in eine Vielzahl von Vorfällen ein, die eine Gefährdung des Grundwassers im Wasserschutzgebiet darstellt." Kritisiert werden unter anderem mangelhafte Schutzmaßnahmen.

Laut Kreis ist der Recyclingplatz von einer 15 Zentimeter hohen Betonkante umgeben, um zu verhindern, dass im Brandfall Löschwasser in andere Bereiche austritt. Beim Auseinanderziehen des Feuers seien die Ballen auch auf unbefestigten Grund gezogen und dort gelöscht worden. "Es konnte daher nicht vollständig vermieden werden, dass Löschwasser auch ins Erdreich gelangt ist", heißt es vom Kreis-Sprecher. "Das Löschwasser auf dem Platz wurde von einem Unternehmen abgepumpt und ordnungsgemäß entsorgt. Das Löschwasser, was auf die Verkehrsflächen gelangt ist, wurde in das dafür vorgesehene Löschwasserrückhaltebecken geleitet."

Noch am Morgen seien Mitarbeiter der unteren Wasserbehörde vor Ort gewesen und hätten angeordnet, die Erde auf unbefestigten Bereichen auszuheben und die restliche Erde dort zu beproben. Zudem müssten die betroffenen Bereiche bis zur Auswertung abgedeckt werden. Der beim Löschen eingesetzte Schaum werde nicht als wassergefährdend eingestuft, hieß es.

Sendung: Antenne Brandenburg, 26.09.2022, 09:30 Uhr

Artikel im mobilen Angebot lesen