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Audio: Antenne Brandenburg | Mi 21.09.22 | Köhne, M. | Quelle: dpa/Christoph Soeder

Berlin und Brandenburg

Erste Tarifverhandlungen in Metallindustrie bringen kein Ergebnis

Die erste Runde in den Tarifverhandlungen für die Metall- und Elektroindustrie in Brandenburg und Berlin ist am Mittwoch ohne Ergebnis beendet worden. Zwei Stunden lang haben sich die Gewerkschaft IG Metall und der regionale Verband der Metall- und Elektroindustrie (VME) über ihre Positionen ausgetauscht.

Die Gewerkschaft fordert acht Prozent mehr Gehalt für die Beschäftigten. Von den Arbeitgebern gibt es bisher noch kein Angebot. Die Unternehmen befänden sich in einer schwierigen wirtschaftlichen Lage, erklärte der VME-Vorsitzende Stefan Moschko dem rbb nach dem ersten Treffen. Sie kämpfen demnach mit hohen Energiekosten, steigenden Zinsen und Inflation. Die Probleme liegen in einer großen Unsicherheit und Nervosität.

"Eine berechtigte Forderung ist, dass auch auf die Belange der Betriebe Rücksicht genommen werden muss", so Moschko. Er sprach von einer besonders schwierigen Ausgangslage für die anstehenden Verhandlungen. "Eine so dramatische Lage hatten wir auch in den letzten Jahrzehnten noch nicht." Er sprach von einer "Ballung von Themen, die wir teilweise auch gar nicht beeinflussen können".

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"Werden gegebenenfalls in eine Eskalation gehen"

Die Verhandlungsführerin der IG Metall, Irene Schulz, bekräftigte gegenüber dem rbb die Forderung nach acht Prozent mehr Lohn. In der Krisensituation brauche man eine Stärkung der Kaufkraft. Man müsse dem gegensteuern, dass Menschen bei den aktuellen Preissteigerungen ihr Portemonnaie zuhalten. "Der private Konsum ist der Wachstumsmotor in diesen Zeiten."

Die IG-Metall-Vertreterin erklärte zudem: "Wenn die Argumente nicht reichen, dann werden wir ihnen Nachdruck verleihen. Weil die Stimmung in den Betrieben ist in der Tat sehr aufgeheizt. Und dann werden wir auch gegebenenfalls in eine Eskalation gehen."

Am 6. Oktober sollen die Gespräche weitergehen.

Sendung: rbb24 Abendschau, 21.09.2022, 19:30 Uhr

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