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Video: rbb|24 | 31.05.2023 | Nachrichten | Quelle: dpa/H.Schmidt

Kein Durchbruch bei Tarifverhandlungen

Gewerkschaft EVG lehnt nächstes Bahn-Angebot ab

Im Tarifkonflikt bei der Deutschen Bahn herrscht Stillstand. Die Gewerkschaft EVG hat ein neues Angebot der Bahn abgelehnt und stattdessen zu weiteren Verhandlungen aufgerufen. Das Unternehmen erkennt darin derzeit keinen Sinn.

Im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn ist weiterhin keine Einigung in Sicht. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) verkündete am Dienstagabend, auch das jüngste Angebot der Bahn als "unzureichend" abzulehnen. Für den Mittwoch rief die Gewerkschaft die Bahn zu weiteren Verhandlungen auf.

"Wesentliche Punkte unserer Forderungen sind weiterhin nicht erfüllt", sagte EVG-Verhandlungsführer Kristian Loroch. Das Angebot der Bahn sei "sozial ungerecht". Die von der Bahn vorgesehene Staffelung benachteilige die unteren Lohngruppen, so Loroch.

Unternehmen legt neues Angebot vor

Kein Warnstreik bei der Bahn über Pfingsten

Weitere Streiks nicht ausgeschlossen

Die Bahn hatte der EVG in der vergangenen Woche stufenweise zwölf Prozent bei den unteren Lohngruppen, zehn Prozent bei den mittleren und acht Prozent mehr für die oberen Lohngruppen angeboten. Die erste Erhöhungsstufe hätte noch in diesem Jahr umgesetzt werden sollen. Auch eine stufenweise Inflationsausgleichsprämie von insgesamt 2.850 Euro hatte die Bahn angeboten. Die Tariflaufzeit sollte 24 Monate betragen.

Die Gewerkschaft fordert einen Festbetrag von mindestens 650 Euro pro Monat mehr oder zwölf Prozent bei den oberen Lohngruppen, bei einer Laufzeit von nur zwölf Monaten. Einmalzahlungen lehnte die EVG bisher ab.

Weitere Warnstreiks oder eine Urabstimmung für unbefristete Streiks sind nicht vom Tisch, zunächst einmal forderte die Gewerkschaft allerdings die Bahn zu weiteren Verhandlungen auf. "Wir haben unsere Zentrale Tarifkommission nach Berlin eingeladen und können die Verhandlungen bereits ab Mittwoch fortsetzen. Das sollte im Interesse der Bahn sein, denn so lange wir am Verhandlungstisch sitzen, wird nicht gestreikt", sagte Kristian Loroch.

Umplanungen nach Warnstreik-Absage

Regionalverkehr laut Bahn am Montag planmäßig - Ausfälle bei Fernzügen

Nach der Absage des 50-Stunden-Warnstreiks musste die Deutsche Bahn in kurzer Zeit umplanen, um den Verkehr hochzufahren. In Berlin und Brandenburg klappte das am Montag weitgehend reibungslos, im Fernverkehr gibt es aber Ausfälle.

Bahn lehnt weitere Verhandlungen derzeit ab

Die Deutsche Bahn kritisierte die EVG und lehnte weitere Verhandlungen am MIttwochmorgen ab. Man sehe im Moment keine Grundlage für weitere Gespräche, da sich die Gewerkschaft "keinen Millimeter" bewege, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens. Die pauschale Ablehnung des dritten, nochmal stark verbesserten DB-Angebots durch die EVG sei "nicht nachvollziehbar", sagte DB-Personalvorstand Martin Seiler.

"Die Gewerkschaft zeigt kein Entgegenkommen und macht keine Lösungsvorschläge. Sie beharrt einfach stur auf ihren Ausgangsforderungen. Ständiges Nachlegen der DB führt am Ende zu einem Tarifabschluss auf Pump und zu einer Belastung der Steuerzahler:innen", sagte Seiler weiter.

Sendung: rbb24 Inforadio, 31.05.2023, 6 Uhr

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