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Video: rbb|24 | 13.12.2021 | Material: Abendschau | Quelle: dpa/Arne Dedert

2G-Regel im Einzelhandel

Berliner und Brandenburger sollen Bändchen zum Einkaufen bekommen

Wegen der 2G-Regel im Einzelhandel beklagen Geschäfte in diesem Jahr starke Umsatzeinbußen im Weihnachtsgeschäft. In Berlin und in Brandenburg sollen Bändchen das Einkaufen in der Vorweihnachtszeit wieder attraktiver machen.

Händler in Berlin und Brandenburg wollen das Einkaufen unter 2G-Bedingungen in der Vorweihnachtszeit erleichtern. Möglich machen soll das eine sogenannte Bändchen-Regelung, wie der Geschäftsführer des Handelsverbandes Berlin-Brandenburg, Nils Busch-Petersen am Sonntag dem rbb bestätigte. Zuerst hatte die "Morgenpost" [Bezahlinhalt] berichtet.

Demnach sollen Kunden zum Beispiel in Einkaufszentren oder in Fußgängerzonen nach der Einlasskontrolle ein tagesaktuelles Band ums Handgelenk bekommen und dann weitere Geschäfte betreten können, ohne erneut ihren Impfausweis vorzeigen zu müssen. Der Handelsverband habe sich dazu mit Händlern, dem der Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit und mit dem Brandenburger Gesundheitsministerium abgestimmt.

Bändchen auch für Fußgängerzonen

Im Gespräch mit dem rbb betonte Busch-Petersen, eine Rechtsgrundlage zur Einführung der 2G-Bändchen sei bereits vorhanden. Denkbar sei, dass die Bändchen in Berlin und Brandenburg vor Einkaufsstraßen und Fußgängerzonen, wie zum Beispiel der Wilmersdorfer Straße in Berlin oder der Brandenburger Straße in Potsdam ausgegeben würden. Allerdings stehe es den Händlern frei, ob sie die Bändchen-Regelung übernehmen wollen, auch einen verbindlichen Termin für die Umsetzung gebe es nicht. Die ersten Einkaufszentren in Berlin hätten die Regelung bereits angewandt, darunter etwa die Arkaden an der Schönhauser Allee und das Rathaus-Center in Pankow.

Ein Sprecher der Gesundheitsverwaltung sagte am Sonntag: "Von unserer Seite gibt es keine Einwände. Die Berliner Verordnung lässt das zu." In Berlin haben zu den meisten Geschäften nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt. Ein negatives Testergebnis reicht nicht mehr. Ausgenommen sind unter anderem Supermärkte, Drogerien und Apotheken.

Ein Drittel weniger Umsatz als 2019

"Wir hoffen, dass wir das extrem schleppende Weihnachtsgeschäft beleben und Mitarbeiter der Geschäfte entlasten können", sagte Busch-Petersen am Sonntag dem rbb. Laut Handelsverband schränken die 2G-Regeln das Weihnachtsgeschäft in Einkaufsstraßen und Shoppingcentern dramatisch ein.

Nach einer aktuellen deutschlandweiten Umfrage hätten die Händler in der vergangenen Woche ein Drittel weniger umgesetzt als im Vergleichszeitraum vor der Krise. Besonders stark machen sich die Umsatzeinbußen laut Busch-Petersen bei Spielwaren und Kleidung bemerkbar. Positiv sieht es dagegen für den Online-Handel aus.

Handelsverband kritisiert Streichung von Sonntagsöffnung in Brandenburg

Der Geschäftsführer des Handelsverbandes kritisierte zudem die Streichung der Sonntagsöffnung in Brandenburg. Das Brandenburger Gesundheitsministerium sei frühzeitig darum gebeten worden, wenigstens die Chance einzuräumen, dass die Sonntagsöffnung ermöglicht werde, auch ohne die wegen der Corona-Pandemie gestrichenen Weihnachtsmärkte. Darauf habe das Ministerium aber völlig ignorant reagiert, sagte Busch-Petersen am Sonntag Brandenburg aktuell. Offenbar habe man kein Interesse am Schicksal der Kaufleute und ihrer Angestellten. Sie litten nun unter starken Umsatzeinbußen, so Busch-Petersen.

Sendung: Inforadio, 12.12.2021, 15 Uhr

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