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Audio: rbb88.8 | 26.08.2019 | Frauke Gust | Quelle: rbb/Daniel Porsdorf

Interview | Krömer zu neuer Show "Chez Krömer"

"Ich bin unterzuckert, was Fernsehen angeht"

Fernsehpreis, Grimme-Preis - für seine TV-Shows ist Kurt Krömer oft ausgezeichnet worden. Doch dann kamen fünf Jahre Sendepause: Das Medium habe für ihn nicht mehr funkioniert, sagt der Moderator. Im Interview erklärt er, warum er nun mit "Chez Krömer" zurückkommt.

rbb: Was hat Dich dazu gebracht, Dich wieder vor die Kamera zu stellen?

Kurt Krömer: Weil ich Fernsehen gerade, wie viele andere Leute auch, scheißend langweilig finde. Also ich habe keinen Freund, der noch Fernsehen guckt. Wenn ich frage: 'Haste Fernsehen geguckt?' - Die gucken das nicht. Ich bin unterzuckert, was Fernsehen angeht, was das Angebot angeht. Und das gerade ich: als alter Fernseh-Nerd, der es noch kannte, damals irgendwelche Sachen auf VHS aufzunehmen, parallel dazu zwei Sachen zu gucken und es nicht zu schaffen, die dritte noch anzugucken. Deswegen habe ich Bock, dass wir das - für den rbb gesehen - für eine halbe Stunde in der Woche wieder verändern.

Und nicht nur für das Fernsehen, sondern auch für das Internet: Einen Tag vor der Ausstrahlung wird es die Folge schon vorab in der Mediathek geben.

Ich bin sehr froh, dass wir die Schiene fahren: Internet first. Ich schiele sehr auf die Mediathek, weil wir dann auch so eine Art Streaming-Angebot haben: Das kann ich mir jetzt live im Fernsehen angucken und ein Jahr lang in der Mediathek, egal wo ich bin und wieviel Uhr es ist. Von daher freue ich mich, wenn die ARD-Stammzuschauer das gucken können um 22:00 Uhr - und alle anderen gehen halt in die Mediathek.

Was ist das Konzept von "Chez Krömer"?

Das ist keine Comedy-Bumms-Show, wo man sagt: Der große Zampano kommt auf die Bühne und dann 'Comedy! Comedy! Comedy!', sondern wir haben drei Kapitel. Das erste Kapitel ist die klassische Ansage, das zweite Kapitel ist das Hauptkapitel in einem Verhörraum und das letzte Kapitel ist in diesem Setting von Angela-Merkel-trifft-Erdogan-und-gibt-für-die-Presse-nochmal-ein-Statement-ab.

Welche Gäste kommen denn so in die Show?

Wir laden uns Leute ein, die ich suspekt finde, die polarisieren und die irgendwelche komischen Sachen machen - wie Jürgen Höller, erster Gast der Sendung, Motivationstrainer, der zweieinhalbtausend oder noch mehr Euro nimmt für ein "Lifing"-Seminar. Also Leute, die irgendwie Kohle machen mit Sachen, die ich jetzt nicht so richtig verstehe.

Wie ist da die Zusammenarbeit mit Produzent Friedrich Küppersbusch?

Ick bin das Streichholz und er ist der Brandbeschleuniger. Er ist ein großes Idol meiner Jugend: Es gab Fury, Colt Seavers und Friedrich Küppersbusch.

Das schicke Neonfarben-Logo passt ja perfekt zum Look der Mode-Accessoirs von Kurt Krömer ... Absicht?

Zufall. Ich bin jetzt nicht so der Fashiontyp, der sagt: Ich hab jetzt auch noch ein Fashion-Konzept. Ich zieh an, was sauber ist.

Vielen Dank für das Gespräch.

Das Interview führte Frauke Gust, rbb 88,8.

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