rbb24
  1. rbb|24
  2. Kultur
Quelle: dpa/Everett Collection

Offener Brief an Bundesregierung

Kulturschaffende fordern Corona-Steuern für Reiche

Mehr als 100 Künstlerinnen, Künstler und Intellektuelle höhere Steuern für Wohlhabende gefordert.

Es habe sie bestürzt, dass Kanzlerin Angela Merkel (CDU) eine Vermögensabgabe zur Finanzierung der Milliardenkosten im Kampf gegen die Corona-Pandemie strikt abgelehnt habe, heißt es in dem online veröffentlichten offenen Brief [werhatdergibt.org], über den zuerst die "taz" am Mittwoch berichtete.

"Höchste Zeit, Vermögende in die Pflicht zu nehmen"

"Unseres Erachtens wird es höchste Zeit, dass die Bundesregierung die Vermögenden in die Pflicht nimmt, anstatt sich der Schuldenbremse zu unterwerfen und öffentliche und soziale Ausgaben zu kürzen", heißt es weiter in dem Brief. Unter keinen Umständen dürften in den kommenden Jahren Geringverdiener unter Spardruck leiden.

Konkret schlagen die Initiatoren eine einmalige Vermögensabgabe zur Deckung der Corona-Kosten sowie die Einführung einer Vermögensteuer vor. Außerdem sollten Erbschaften und Schenkungen effektiver besteuert und der Spitzensteuersatz angehoben werden. International solle ein Mindeststeuersatz für multinationale Konzerne eingeführt werden.

Sänger, Schauspieler und Forscher unter Unterzeichnern

Unterschrieben wurde der Brief unter anderem von der Sängerin Annette Humpe, der Schauspielerin Maren Kroymann und dem Schriftsteller Christoph Hein.

Auch der Armutsforscher Christoph Butterwegge, Ulrich Schneider vom Paritätischen Gesamtverband und die Publizistin Marina Weisband unterzeichneten - ebenso Organisationen wie Attac, Oxfam und Ortsgruppen von "Fridays for Future".

Sendung:  

Artikel im mobilen Angebot lesen