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Audio: | rbb24 Inforadio | 27.05.2022 | Interview mit Zensus-Projektleiterin Katja Wilken | Quelle: dpa/M. Schutt

Nach Beschwerden über nicht erreichbare Hotline

Amt für Statistik Berlin-Brandenburg stockt Zensus-Personal auf

Nach anfänglichen Schwierigkeiten bei der Hotline des Zensus 2022 bekommt das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mehr Personal. Das sagte die Gesamtprojektleiterin Katja Wilken am Freitag im rbb.

Die Probleme werden nach ihren Angaben in den nächsten Tagen behoben. Wilken räumte ein, dass es beim Zensus "ein bisschen schleppend angefangen" habe. "Es gab sehr, sehr viele Anrufe aufgrund der Anschreiben. Das tut uns auch sehr leid, dass viele nicht unmittelbar durchgekommen sind", sagte Wilken im rbb24 Inforadio. Das Personal im Amt für Statistik Berlin-Brandenburg werde nun aufgestockt.

In dieser Woche hatten sich zahlreiche Menschen aus Berlin und Brandenburg beim rbb gemeldet, weil sie bei der Service-Hotline der Volksbefragung niemanden erreichen konnten. Sie wollten nach eigenen Angaben die Hotline unter anderem in Anspruch nehmen, weil sie nicht mit dem Online-Fragebogen zurechtgekommen sind.

Wilken: keine unmittelbaren Zwangsgelder

Die Gesamtprojektleiterin rief die Bürgerinnen und Bürger nun auf, erneut anzurufen. Es könne aber auch auf das Erinnerungsschreiben gewartet werden. "Es muss keiner Sorge haben, dass er unmittelbar Zwangsgelder zahlen muss", hieß es.

Aufgrund von Personalmangel im Call-Center war es zu Ausfällen oder langen Wartezeiten bei der Service-Hotline gekommen. Eine Teilnahme am Zensus ist Pflicht. Bürgerinnen und Bürger, die dem nicht nachkommen, erhalten zunächst ein Erinnerungsschreiben und dann eine Mahnung. Erst danach droht ein Zwangsgeld.

Deutschland zum Zensus verpflichtet

Die Europäische Union verpflichtet ihre Mitgliedstaaten, alle zehn Jahre einen Zensus durchzuführen. Bundesweit werden dazu mehr als 30 Millionen zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger befragt - aus Berlin und Brandenburg kommen rund 700.000.

Die ausgewählten Personen sind auskunftspflichtig, eine Ablehnung der Teilnahme ist nicht möglich. Abgefragt werden unter anderem Angaben zu Name, Geschlecht, Familienstand und Staatsangehörigkeit. Erstmals werden auch Angaben zur Nettokaltmiete oder zum Energieträger der Heizung abgefragt.

Ziel der Befragung ist, eine Datenbasis für Planungen des Bundes zu haben. Sie startete am 16. Mai und soll bis Mitte August abgeschlossen sein. Die Ergebnisse des Zensus 2022 liegen voraussichtlich ab Ende 2023 vor.

Sendung: rbb24 Inforadio, 27.05.2022, 07:45 Uhr

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