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Quelle: dpa/Andrea Warnecke

Keine verklebten Autodächer

Selbst den Blattläusen ist es zu heiß

Wer derzeit sein Auto unter Bäumen parkt, mag sich schon gewundert haben: Die Dächer bleiben in diesem Sommer meist trocken und werden nicht von einer klebrigen Schicht bedeckt. Die sonst dafür verantwortlichen Blattläuse werden in der Hitze träge. Von Sabine Prieß

Die vielen heißen Tage in diesem Sommer haben zumindest für Autofahrer auch etwas Gutes: Sie können ihre Fahrzeuge unter Linden, Eichen oder Ahornbäumen im Schatten parken, ohne dass die Dächer im Anschluss wie sonst mit einem klebrigen Schmierfilm bedeckt sind.

Starke Gewitter am Abend

Wenige Feuerwehreinsätze bei Unwettern über Brandenburg und Berlin

Zum Teil schwer waren die Gewitter über Berlin und Brandenburg am Abend: Für viele Landesteile hatte der Deutsche Wetterdienst erhebliche Böen und Niederschläge angekündigt. Berlins Feuerwehr meldete einige Zusatzeinsätze mit geringen Sachschäden.

Läuse und Ameisen sind da, aber nicht aktiv

Was viele bereits beobachten, bestätigt Wildtierexperte Derk Ehlert: "Die Schild-, Woll- und Eichenzwerg-Läuse sind im Moment nicht aktiv, weil es ihnen zu heiß ist", sagt der bei der Berliner Senatsverwaltung für den Bereich Naturschutz und Landschaftsplanung zuständige Ehlert im Gespräch mit rbb|24 am Montag. Wenn die Läuse nicht aktiv seien, tropfe auch kein sogenannter Honigtau aus den Bäumen auf die Autos, so Ehlert. Die klebrige, zuckerhaltige Ausscheidung der Blattläuse kann zu Lackschäden führen, wenn sie nicht schnell entfernt wird und das Fahrzeug damit länger in der Sonne steht.

Auch die Ameisen, die die Läuse als Nutztiere normalerweise melken würden, seien wegen der hohen Temperaturen weniger im Einsatz. "Alles fährt in einem Slow-Modus", so der Wildtierreferent. Ehlert verweist darauf, dass sich das aber schnell wieder ändern könne. Sobald die Hitze abebbe, "regne" es auch wieder aus den Bäumen. Bis dahin könne man nur sagen: "Alle sind da, aber eben wenig aktiv".

Auch Tiere im Hitze-Modus

Der Experte verweist darauf, dass die Blattläuse sich mit weniger Aktivität auf die Hitze umstellten. So wie viele Menschen bei hohen Temperaturen eben auch. Fast alle Tierarten hätten Strategien für den Umgang mit der Hitze entwickelt. "Die Vögel hecheln bei der Hitze, das Schwarzwild suhlt sich im Schlamm ein, die Bienen fächeln ihrer Brut Luft zu", erklärt Ehlert.

Schon Ende Juli hatten Landwirte in Brandenburg auch ihren Nutztieren wie Kühen, Schweinen oder Hühnern geholfen, mit den hohen Temperaturen klarzukommen. Sie hatten in Ställen Ventilatoren und oder Duschanlagen für die Tiere aufgestellt.

Derweil soll es ab Freitag in der Region Berlin und Brandenburg wieder kühler werden. Ab dann soll die Wetterlage von atlantischen Tiefausläufern bestimmt werden. Die Temperaturen erreichen nur noch 24 bis 27 Grad - bei wechselhaftem Wetter mit Schauern und Gewittern.

Sendung: rbb24 Inforadio, 15.08.2022, 14:30 Uhr

Beitrag von Sabine Prieß

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