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Audio: rbb 88.8 | 07.08.2022 | Riccardo Westphal | Quelle: Kai Remmers/dpa

Auch Schüler sollen Energie sparen helfen

Berliner Universitäten prüfen Energiespar-Maßnahmen

Studierende an Berliner Universitäten müssen sich im kommenden Wintersemester möglicherweise auf kältere Seminarräume und Hörsäle einstellen. Angesichts einer drohenden Gasknappheit prüfen die drei großen Hochschulen derzeit, wie sie Energie einsparen können. Die Humboldt-Universität (HU) erwägt nach eigenen Angaben eine niedrigere Raumtemperatur. Außerdem könnte das warme Wasser abgestellt werden. In der vorlesungsfreien Zeit seien bereits die Belüftungsanlagen in nicht genutzten Räumen der HU ausgeschaltet worden, hieß es. Wie viel die Uni durch diese Maßnahmen konkret an Energiekosten einsparen kann, blieb zunächst offen.

Energiekrise

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Die Energiekrise treibt auch die Berliner Bezirke um. Es gibt unterschiedliche Überlegungen, wie Strom oder Gas eingespart werden können. Der Senat will noch in diesem Monat ein Gesamtkonzept vorlegen.

TU und FU haben bereits eingegriffen

Die Technische Universität (TU) hat bereits das warme Wasser abgedreht und die Raumtemperatur gesenkt, wie eine Sprecherin sagte. Außerdem arbeitet die TU eigenen Angaben zufolge daran, die Computer-Server zusammenzulegen, um weniger Räume klimatisieren zu müssen.

Die Freie Universität (FU) hat noch keine konkreten Maßnahmen beschlossen. Die Uni habe dafür eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die das Vorgehen plane und sich mit dem Präsidium abstimme, teilte eine Sprecherin mit. Mithilfe eines eigenen Blockheizkraftwerks sowie einer Photovoltaikanlage habe die FU im vergangenen Jahr bei ihren Energiekosten in Höhe von 12,8 Millionen Euro rund sechs Millionen Euro einsparen können.

Auch in Berlins Schulen soll Energie gespart werden

Auch Berlins Schülerinnen und Schüler sollen mithelfen, Energie sparen. Allerdings: In der kalten Jahreszeit ist regelmäßiges Lüften in den Schulen weiterhin angesagt - wegen der Corona-Pandemie. Das geht aus der Antwort des Senats auf eine schriftliche Anfrage der CDU-Abgeordneten Katharina Günther-Wünsch hervor. Die bildungspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion wollte wissen, wie sich die steigenden Energiekosten auf die Berliner Schulen auswirken.

Nicht geplant ist, wegen der Energie-Krise mehr Hybrid- oder Online-Unterricht anzubieten, wie die Bildungsverwaltung in ihrer Antwort mitteilte. "Die Corona-Pandemie hat deutlich gemacht, wie wichtig der Lern- und Lebensort Schule für Kinder und Jugendliche sowie ihre Eltern ist." Das Recht auf Unterricht wegen steigender Energiekosten einzuschränken, sei deshalb nicht beabsichtigt. Auch Unterrichtsausfall zum Strom- und Heizungskostensparen soll es nicht geben: "Der Schulbetrieb wird weiterhin aufrechterhalten." Allerdings kündigt die Verwaltung ein "engmaschiges Energiemanagement" an, um die Kosten "einigermaßen zu begrenzen".

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Unbeantwortet, ob am Warmwasser und an Heizung gespart werden soll

Und dazu sollen alle beitragen. Das Erziehungspersonal und die Schülerinnen und Schüler sollen dafür sensibilisiert werden, den Energieverbrauch im Blick zu haben. Laut Bildungsverwaltung sollen sie etwa das Licht bei längerem Verlassen der Räume ausschalten, kein Warmwasser vergeuden, elektrische Geräte nicht im Standby-Modus lassen und Fenster und Türen schließen. Allerdings mit Ausnahmen: "Das regelmäßige Lüften wird auch im kommenden Herbst/Winter eine der zahlreichen Präventionsmaßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie sein."

Die Frage, ob weniger geheizt und das Angebot an warmem Wasser eingeschränkt werden soll, ließ die Bildungsverwaltung unbeantwortet. "Der Senat prüft derzeit verschiedene Energie-Einsparungsmöglichkeiten, um für den Fall einer eingeschränkten Energieversorgung vorbereitet zu sein. Zum jetzigen Zeitpunkt können keine Aussagen zu einzelnen Maßnahmen gemacht werden."

Sendung: rbb 88.8, 07.08.2022, 10 Uhr

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