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Audio: rbb 88.8 | 02.11.2022 | Natascha Gutschmidt | Quelle: dpa/Paul Zinken

Nach Attacken von Aktivisten

Staatliche Museen in Berlin erlauben vorerst keine Taschen mehr

Nach dem Angriff auf ein Gemälde in der Alten Nationalgalerie in Berlin verschärfen die staatlichen Museen ihre Sicherheitsvorkehrungen.

Die Ausstellungsräume könnten ab Freitag bis auf Weiteres "aufgrund des erhöhten Risikos" nur nach Abgabe von Jacken und Taschen an der Garderobe oder in den Schließfächern besucht werden, teilte eine Sprecherin der Stiftung Preußischer Kulturbesitz am Mittwoch mit. Bisher waren Taschen bis zur Größe von DIN A4 erlaubt.

Mehrere Attacken in Museen in den vergangenen Tagen

Am Sonntagnachmittag hatte eine Frau das verglaste Gemälde "Clown" von Henri de Toulouse-Lautrec und die dortige Wandbespannung mit einer Kunstblutflüssigkeit beworfen und sich an die Wand neben das Gemälde geklebt. Die Polizei geht - anders als bei anderen Störaktionen - nicht von einem klimapolitischen Hintergrund aus.

SPD, Grüne und FDP betroffen

"Letzte Generation" beschmiert Parteizentralen in Berlin

Klima-Aktivisten der "Letzten Generation" haben am Mittwoch ihre Proteste in Berlin fortgesetzt. Die Zentralen der Ampel-Parteien in Berlin wurden mit Farbe beschmiert, einige der Demonstranten klebten sich dort fest.

Ebenfalls am Sonntag haben sich zwei Frauen im Berliner Naturkundemuseum an die Halterung eines Dinosaurier-Skeletts geklebt. In der Woche zuvor attackierten zwei Klima-Aktivisten im Potsdamer Museum Barberini ein Monet-Bild mit Kartoffelbrei.

Stiftungspräsident Hermann Parzinger hatte über den Fall am Montagabend auch im rbb gesprochen und gesagt, um ein generelles Taschenverbot würden sie wohl nicht mehr umhinkommen. "Das ist natürlich eine Beeinträchtigung der Besucherinnen und Besucher." Es müssten auch zusätzliche Schließfächer angeschafft werden. Er denke, dass viele große Museen nun diesen Weg gingen. "Nur: Damit erreichen wir auch keine 100-prozentige Sicherheit", sagte Parzinger.

Sendung: rbb24 Abendschau, 02.11.22, 19:30 Uhr

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