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Video: Abendschau | 18.01.2021 | Tobias Schmutzler | Quelle: dpa/Sean Gallup

Zunächst 200 Impfungen in Messehalle

Drittes Corona-Impfzentrum in Berlin nimmt Betrieb auf

Die gute Nachricht: Seit Montag ist in Berlin ein weiteres Impfzentrum in Betrieb. Die schlechte: Das Impftempo in der Haupstadt wird vorerst trotzdem niedrig bleiben. Impfstoffe sind wie in Brandenburg auch derzeit Mangelware.

Das dritte Berliner Corona-Impfzentrum hat am Montagmorgen auf dem Messegelände im Stadtteil Westend eröffnet.

Dort soll der Impfstoff von Biontech/Pfizer genutzt werden, der bisher schon im größten Impfzentrum der Hauptstadt, in der Arena-Halle in Treptow, zum Einsatz kommt, wie die Sprecherin der Impfzentren, Regina Kneiding, erklärte.

Am Montag soll mit zunächst 200 Impfungen begonnen werden, teilte die Gesundheitsverwaltung am Montag mit. Grund seien Engpässe beim Impfstoff. Geplant sei aber, bis Freitag schrittweise auf etwa 1.000 Impfungen pro Tag zu erhöhen.

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Insgesamt sechs Zentren geplant

Das Impfzentrum in der Messehalle 21 unterm Berliner Funkturm sind nach Angaben der Gesundheitsverwaltung vom Montag 4.100 Impfungen pro Tag möglich, bei einer Betriebsdauer von 9 bis 17 Uhr.

Erst am Donnerstag war Berlins zweites Impfzentrum gestartet, das im Erika-Heß-Eisstadion in Wedding untergebracht ist. Dort kommt der Impfstoff des US-Herstellers Moderna zum Einsatz. Schon vor knapp drei Wochen ist das Impfzentrum in der Arena-Halle in Treptow in Betrieb gegangen, in der sonst unter anderem Konzerte stattfinden.

Weitere Impfzentren sind im Terminal C auf dem früheren Flughafen Tegel, im Hangar 4 auf dem früheren Flughafen Tempelhof und im Velodrom in Pankow vorgesehen. Wann dort mit den Impfungen begonnen werden kann, hängt von der Menge des zur Verfügung stehenden Impfstoffs ab.

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Impfungen kommen nur schleppend voran

In Berlin können sich mit der Eröffnung des dritten Berliner Impfzentrums zwar mehr Menschen gegen das Coronavirus impfen lassen - allerdings geht das Impfen in der Hauptstadt weiterhin nur mit gedrosseltem Tempo voran. Im Erika-Heß-Eisstadion erhielten am Eröffnungstag am Donnerstag zunächst nur 120 über 80-Jährige die erste Dosis. Am Montag soll es auch im Erika-Heß-Eisstadion mit den Impfungen weitergehen, erneut mit 120 Impfungen, wie die Sprecherin des Projektbüros Impfzentren Berlin, Kneiding, sagte.

Der Präsident des Berliner Landesverbands des Deutschen Roten Kreuzes, Mario Czaja, sagte zu den teils gebremsten Impfprojekten: "Es liegt nicht daran, dass wir nicht schnell genug sind, sondern wir haben nicht genug Impfstoff, um alle sechs Impfzentren in Berlin gleichzeitig an den Start zu nehmen." Ähnlich äußerten sich der Staatssekretär für Gesundheit, Martin Matz (SPD) und der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin (KV Berlin), Burkhard Ruppert. Man warte "händeringend" auf mehr Impfstoff, sagte Ruppert.

Auch Brandenburg muss Impftempo drosseln

Auch Brandenburg muss die Corona-Impfungen in den Impfzentren und Krankenhäusern wegen der Lieferverzögerung des Impfstoffs von Biontech/Pfizer vorübergehend herunterfahren. "Wir wissen heute nicht, wie viele Impfstoffdosen Brandenburg in den nächsten Wochen tatsächlich erhalten wird", sagte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. "Deshalb müssen wir die Impfgeschwindigkeit in den Krankenhäusern und in den Impfzentren vorübergehend deutlich drosseln." Sie betonte: "In Pflegeheimen wird weiter geimpft." Alle, die eine erste Corona-Impfung hätten, sollten außerdem auch die zweite bekommen.

In Brandenburg wurden laut Robert-Koch-Institut bislang knapp 38.000 Menschen geimpft (Stand 15. Januar). Das entspricht einem Wert von 15,1 Impfungen pro 1.000 Einwohnern.

In Berlin wurden bisher knapp 49.000 Menschen geimpft (Stand 15. Januar), das entspricht 13,2 Impfungen pro 1.000 Einwohnern. Am weitesten bei den Impfungen bislang Mecklenburg-Vorpommern (23,4), Schlusslicht ist Baden-Württemberg (9,0).

Sendung: Inforadio, 18.01.2021, 7:20 Uhr

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