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Quelle: dpa/Roland Mühlanger

Impfvordrängler

Arzt ließ Angehörige in Ludwigsfelder Klinik impfen

In einem evangelischen Diakonie-Krankenhaus in Ludwigsfelde hat ein Arzt seine Angehörigen zur Impfung mitgebracht. Auch Angestellte der Klinikverwaltung sollen laut "PNN" bei der Impfreihenfolge bevorzugt worden sein.

Im brandenburgischen Diakonie-Krankenhaus in Ludwigsfelde (Teltow-Fläming) hat es offenbar Abweichungen von der festgelegten Corona-Impfreihenfolge gegeben. Dabei sollen auch Angehörige eines Arztes geimpft worden sein. Dass bei den Impfungen in der Anfangsphase vereinzelte Fehler unterlaufen sein könnten, sei nicht auszuschließen, sagte ein Sprecher des Evangelischen Diakonissenhauses Berlin-Teltow-Lehnin dem Evangelischen Pressedienst am Dienstag.

Eine Impfung von Familienangehörigen sei aber weder vorgesehen, noch werde sie gebilligt, sagte der Sprecher: "Es handelt sich um einen Einzelfall, den wir bedauern." Details könnten nicht genannt werden, da Patientendaten geschützt seien. Wer geimpft werde, gelte als Patient.

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Auch Personal der Prioritätsstufe zwei geimpft

Die "Potsdamer Neuesten Nachrichten" hatten am Dienstag unter Berufung auf Beschäftigte des Trägers von Abweichungen bei der Impfreihenfolge berichtet. Unter anderem habe ein Arzt seine Ehefrau und seine Tochter außer der Reihe zum Impftermin mitgebracht, hieß es dort. Auch Angestellte der Klinikverwaltung seien bevorzugt worden. Vor dem Hintergrund, dass es sich um eine kirchliche Einrichtung handelt, hätten viele Kollegen mit Fassungslosigkeit reagiert.

Mit Impfstoffresten, die sonst verfallen wären, sei auch Personal der Prioritätsstufe zwei geimpft worden, sagte der Sprecher. Es sei im Haus an den Impftagen auch dafür geworben worden, sich noch spontan zu melden.

Vom Diakonischen Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, dem der Träger angehört, hieß es, die Mitglieder unterlägen nicht der Aufsicht des Dachverbandes. "Wir gehen davon aus, dass sich unsere Mitglieder an die gesetzlichen Regelungen halten", sagte eine Sprecherin dem epd.

Korrekturhinweis: In einer früheren Version des Beitrags haben wir von einer Teltower Klinik gesprochen. Das ist nicht korrekt. Die Stiftung befindet sich zwar in Teltow, das betreffende Krankenhaus liegt aber in Ludwigsfelde. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.

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