Gastbeitrag von Sookee - "Ost schon - deutsch nicht"

Sa 03.10.20 | 08:27 Uhr
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Sookee (Quelle: Katja Ruge)
Bild: Katja Ruge

Was heißt es überhaupt, ostdeutsch zu sein? Die Musikerin Sookee hat sich für das Projekt "Wir Ostdeutsche" diese Frage 30 Jahre nach der Wiedervereinigung gestellt - und erklärt, warum sie über das Scheitern der DDR latent traurig ist. Ein Gastbeitrag von Sookee

Wie berechtigt ist es, im Jahr 30 der Deutschen Einheit noch über die "Ostdeutschen" oder die "Westdeutschen" zu sprechen?

Im Rahmen des rbb/MDR-Projektes "Wir Ostdeutsche" wurden meinungsstarke ostdeutsche Persönlichkeiten darum gebeten, ihre ganz eigene Erfahrung mit dem "Ostdeutschsein" aufzuschreiben - und einen Blick auf 30 Jahre Wiedervereinigung und in die Zukunft zu werfen.

Wir veröffentlichen hier einen Gastbeitrag der Musikerin Sookee. Die Beiträge der Autorin und ex-Leistungssportlerin Ines Geipel und des Gründers Sven Gábor Jánszky ist bereits online.

Ich komme aus einer Familie sogenannter Dissident*innen. Meine Eltern haben unter dem Dach der Kirche in der DDR versucht, sich geistige und politische Freiräume zu ermöglichen. Der Staat antwortete darauf mit Berufsverbot, Repression, Knast. Sie waren nicht weitläufig organisiert, waren keine namhaften Protagonist*innen der Widerstands-Szene. Aber sie haben Freiheitsentzug für ihre Ideale in Kauf genommen. Daraus resultierend bestand die reale Gefahr, dass meine Schwester und ich in ein Heim hätten kommen können.

1986 wurde dann endlich ein Ausreiseantrag bewilligt und es gab ein Zeitfenster, innerhalb von 24 Stunden das Land zu verlassen. Wäre uns das nicht geglückt, hätte wieder eine Inhaftierung gedroht, denn vor der Ausreise wurde meinen Eltern die Staatsangehörigkeit entzogen. Sie wären auf realsozialistischem Boden staatenlos gewesen. Die Konsequenz daraus: Inhaftierung.

Gesunder Mangel an Obrigkeitshörigkeit

Aber meine Eltern haben es geschafft. Die ersten Monate nach der Übersiedlung verbrachten wir in einem Notaufnahmelager in West-Berlin. Ich, damals zweijährig, durchlebte meine ersten Kindheitserinnerungen, während meine Eltern gegenüber den Alliierten-Behörden glaubhaft vermitteln mussten, dass sie keine Spionagetätigkeit beabsichtigten.

Als Schülerin waren Gauck und Mielke vertraute Namen, während Gleichaltrige eher wussten wer die Kelly Family und Michael Jackson waren. Ich lachte über Wortverdreher wie "Stasel-Spitzi" und Zuschreibungen wie "Besserwessi". Bis heute vergeht keine Begegnung mit meinem inzwischen 71-jährigen Vater, ohne dass die SED-Diktatur thematisiert wird.

Auch meine Mutter hat sich einen gesunden Mangel an Obrigkeitshörigkeit behalten, der sie als 14-Jährige dazu brachte, aus der FDJ auszutreten und drei Jahre später die Biermann-Resolution zu unterschreiben. Bis heute fühlt sie den satten, durchindividualisierten Westen, den sie kennenlernte, als sich der Kapitalismus jenseits der Mauer um sie herum auftürmte.

Enttäuschung über die autoritäre Form des Realsozialismus

Faktisch bin ich mit bundesdeutschen Annehmlichkeiten groß geworden. Der Verlauf meiner Berufsbiographie war – im Gegensatz zu denen meiner Eltern – losgelöst von meiner Einstellung gegenüber dem Staat und seinen Organen. Kein Staatsbürgerkundunterricht an der polytechnischen Oberschule, stattdessen Handarbeit, Werken und Eurythmie an der Waldorfschule. Kein Pionierhalstuch, aber Baggy Pants. Humana und H&M statt Intershop. Redefreiheit, Pressefreiheit, Reisefreiheit. Aber Teile der Erfahrungen meiner Eltern leben in mir weiter. Zwar nicht das Misstrauen gegenüber meinen Nächsten als Konsequenz aus der Überwachung durch die Staatssicherheit und der Schmerz des Verrats durch Kolleg*innen und Familienangehörige. Aber die Enttäuschung über die autoritäre Form des Realsozialismus im trotzallem immer noch sozialistischen Herz wiegt schwer.

Es ist nicht leicht das verständlich zu machen, aber ich bin latent traurig darüber, dass die DDR es so dermaßen verkackt hat. Die große Idee von der Gleichheit der Menschen, von Emanzipation, Freiheit und Solidarität, die Herauslösung aus Armut und Unterdrückung, die Überwindung des Kapitalismus so grundlegend zu verraten - das muss eine Gesellschaft erst einmal schaffen. Ein weiteres Beispiel dafür zu werden, dass Aufrichtigkeit und gerechte Verteilung als funktionierende Prinzipien dem Menschen nicht möglich ist. Dass einige sich - große Reden schwingend - an den anderen bereichern. Dass sie lügen, diffamieren und autoritär ausgrenzen, töten sogar. Und das alles unmittelbar nach der Erfahrung des Holocaust.

Rassismus-Problem im Osten zur eigenen Imagepflege

Als antifaschistischen Staat hat sich die DDR verstanden und war nicht viel besser in den Prozessen der Entnazifizierung als die BRD. Zwar gehörte die Völkerfreundschaft zum zu verinnerlichenden Repertoire des gesellschaftlichen Selbstverständnisses, aber die rassenideologisch argumentierte Fremdenfeindlichkeit hatte vier Jahrzehnte Zeit, zu einem Rassismus zu werden, der Bürger*innen ostdeutscher Städte und Gemeinden, die schon lange keine Fremden mehr waren, mit Vernichtungsphantasien zu überziehen, als hätten 16 Millionen Menschen nicht die Hand zum Gruß an die Stirn geführt. Und so wie die BRD drauf war, hat sie das Rassismus-Problem im Osten auch eher zur eigenen Imagepflege instrumentalisiert. Der dumme Ossi. Früher war er Bauer, im VEB und im Kopf, heute ist er arbeitslos und Nazi. Haha.

Natürlich hat das wiedervereinigte Deutschland von Bonn aus nichts dagegen getan außer christlich anmutend eine Lichterkette zu bilden. Für eine tatsächliche Bekämpfung dieser Situation hätte sich der Westen ja mit seinem eigenen Nationalismus auseinandersetzen müssen. Insofern ist der 3. Oktober auch für mich kein Grund zum Feiern. Die deutsche Einheit ist vor dem Hintergrund von Rostock-Lichtenhagen über NSU bis Hanau für mich eher ein Schreckensszenario, kein Ort, an dem ich gelebte Demokratie lieben lernte.

Die wahre Sozialist*innen in der DDR

Womit ich mich also heute identifiziere, wenn ich von "ost schon - deutsch nicht" spreche, dann ist das das Potenzial des Sozialismus. Die Solidarität, der Zusammenhalt, das Kollektive, der Erfindungsreichtum, die Kreativität, die Gewitztheit, die Nachhaltigkeit, die Freiheits- und Menschenliebe. Also all diejenigen Qualitäten, die wahre Sozialist*innen in der DDR trotz der DDR zu kultivieren suchten. Aber ganz sicher nicht das Heimatministerium, von dem aus Abschiebungen angewiesen werden, der Verfassungsschutz, der Unterlagen zur Aufkärung an den Morden an zehn Menschen schreddert, die Warenförmigkeit des Lebens in der Leistungsgesellschaft, die Millionen von Menschen zugunsten von Profiten in den Burnout treibt, während das Renteneintrittsalter immer weiter steigt – also das Deutschland, das sich heute als Spitze der demokratischen Zivilität inszeniert.

Der Gastbeitrag von Sookee entstand im Rahmen des rbb/MDR-Projektes "Wir Ostdeutsche". Kommentare und Diskussionsbeiträge, die sich direkt an die Gast-Autorin richten, können Sie senden an dokuzeit@rbb-online.de.

55 Kommentare

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  1. 55.

    Sie erläutern lediglich warum Sie glauben, dass der Sozialismus (verargumentiert durch Ihr spezifisches Menschenbild) eine nicht real umsetzbare Utopie ist. Ein bisschen Erkenntnistheorie darf es gern sein;) Grundsätzlich teile ich Ihren Pessimismus in Bezug auf den Menschen, aber ich sehe auch die enorme gesellschaftliche Entwicklung seit Jahrhunderten. Kommunarden als vergleichbare Sozialismusform (Staatsform.. ) zu begreifen, halte ich argumentativ für Quatsch. Und auch das Argument "ohne höher & weiter usw. kein Anreiz für Entwicklung" ist etwas unterkomplex, insbesondere wenn daraus sofort geschlossen wird, dass er (der Sozialismus) zwangsläufig in "einer Diktatur münden muss". Das scheint mir etwas arg einfach gedacht und blendet zB positive Erfahrungen mit demokratisch organisierten Kollektiven aus, auch entsprechende Genossenschaften könnten als Beispiel heranzitiert werden. Aber das ist eine detailreiche Diskussion, die man nicht über Kommentare führen kann. In jedem Fall erschließt sich mir nicht, warum der Mensch (insb. vor dem Hintergrund der Klimaentwicklung) nicht erneut einen erheblichen Wandel vollziehen könnte. Zumal die Konzepte ja vermischt und weiterentwickelt werden können... Die Frage ist schlicht: Wie wollen wir leben?

  2. 54.

    Sie widersprechen sich selbst "die Reparationen an die SU waren unzweifelhaft eine Tatsache für einen schwierigeren Neuanfang im sowjetisch besetzten Teil Deutschlands nach dem Krieg, ...... Umweltschutz muss man sich nämlich erst mal leisten können."

    Auf diesen Punkt gingen Sie gar nicht ein "Schön wenn man von ein paar Umweltproblem auf ein ganzes Land schließen kann."

  3. 53.

    Sie verwechseln Kommunismus mit Sozialismus. "Das Grundproblem des Sozialismus ist und bleibt, dass er ausschließlich mit 100% Idealismus funktioniert, den die Menschen aber nicht dauerhaft so leben wollen. Es mangelt schlicht an materiellen Anreizen für eine Weiterentwicklung."

  4. 52.

    Moin Steffen,
    Diese Aussage ist absurd und falsch , ich weiß nicht, woher Sie dieses Wissen nehmen. Das wäre mal sehr interessant.
    Alle haben auf Kosten der Umwelt gewirtschaftet und tun es auch heute noch!

    Das sollte mal objektiviert werden.

    Mfg

  5. 51.

    Keineswegs leite ich nur aus dem Scheitern der DDR ein Versagen des Sozialismus ab. Ich habe bereits mehrfach erläutert, warum diese Form an der realen Gesellschaft scheitern muss. Selbst die Kommunen der 68er, die dem Sozialismusexperiment unter besten Bedingungen ja schon sehr nahe kamen, sind allesamt gescheitert. Das Grundproblem des Sozialismus ist und bleibt, dass er ausschließlich mit 100% Idealismus funktioniert, den die Menschen aber nicht dauerhaft so leben wollen. Es mangelt schlicht an materiellen Anreizen für eine Weiterentwicklung. Also mündet das Ganze zwangsläufig in eine Diktatur. Ist leider so. Ich finde die Idee selbst sogar hochinteressant, bin aber realistisch genug, sie als reine Utopie zu erkennen. Bislang haben wir nichts besseres als die Marktwirtschaft, die wir ohne Frage weiter verbessern können und müssen. Sozialismus ist jedenfalls nicht die Lösung.

  6. 50.

    Sorry, aber die Reparationen an die SU waren unzweifelhaft eine Tatsache für einen schwierigeren Neuanfang im sowjetisch besetzten Teil Deutschlands nach dem Krieg, jedoch nicht die Ursache für die miese wirtschaftliche Lage und das damit fehlende Geld für Umweltschutz. Umweltschutz muss man sich nämlich erst mal leisten können. Dazu war die DDR spätestens Ende der 70er, Anfang der 80er gar nicht mehr in der Lage. Man hat kontinuierlich so weiterproduziert, wie es die Nazis hinterlassen hatten, auf die Umwelt wurde zu keinem Zeitpunkt die geringste Rücksicht genommen. Vielmehr wurde dieses Thema von der Partei mit aller Macht unter den Teppich gekehrt und jeder, der darauf aufmerksam machen wollte, staatlich drangsaliert. Es gab also nicht mal den Willen zum Umwelt- oder Gesundheitsschutz. Dagegen war das Ruhrgebiet zu dieser Zeit ein Luftkurort.

  7. 49.

    Schön wenn man von ein paar Umweltproblem auf ein ganzes Land schließen kann. Hätte der Westen seine Reparationen gezahlt wäre sicher auch Geld für ganz viel Umwelttechnik vorhanden gewesen.

  8. 48.

    Die Glaskugeldiskussion bezog sich allerdings auf die zukünftige Umweltpolitik einer ggf reformierten DDR. Darauf dass sich die BRD zeitgleich auch nicht mit Ruhm bekleckert hat, gehen Sie offenbar lieber nicht ein? Und seit 1990 wie sieht da die traurige Bilanz aus? Da Sie den gescheiterten sog. "realen Sozialismus" der SED wiederholt in den Raum stellen und daran ableiten, dass Sozialismus (welche konkrete Theorie Sie dazu auch immer im Auge haben; die Erfahrung zeigt, dass hier etliche Definitionen kursieren) weder gewollt noch tauglich wäre - Frage: Was wäre denn tauglich? Die Marktwirtschaft, insbesondere in der globalisierten Extremform, zeigt Ihre Schwächen und verheerende Folgen ja mehr als deutlich. Der erstarkende auch ökonomische Nationalismus wird uns wohl nicht friedlich durch das Jahrhundert leiten. Die Frage nach stabilen, weil sozial gerechten, Konzepten ist also der logische Schluss...

  9. 47.

    Ein kurzer unvoreingenommene Blick auf die Umwelt der neuen Bundesländer beim Ende der DDR hätte Ihnen Ihre Frage hinlänglich beantwortet, ganz ohne Glaskugel.
    Dass die Russen der Revolution nicht im Wege gestanden haben, war tatsächlich eine glückliche Fügung. Sie haben aber die Bürger der DDR ganz bestimmt nicht zum Umbruch gezwungen. Der Impuls kam aus der Gesellschaft selbst heraus und auf weiteren Sozialismus hatten die Bürger mal überhaupt keinen Bock mehr, trotz aller Bemühungen der SED/PDS.

  10. 46.

    Lieber Steffen,
    mir ist sogar noch mehr bekannt - zum Beispiel die politischen Zusammenhänge damals, die diese sog. "friedliche Revolution" überhaupt erst möglich gemacht haben. Ohne den Zerfall der UdSSR (inkl. der politischen Interessen an der DDR), Gorbatschows Ausverkauf und die bereits fortgeschrittene innere Aushöhlung der DDR, hätte eine Wende dieserart wohl nicht stattgefunden. Soviel zur Geschichte - mir liegt mehr an der Zukunft und ehrlich gesagt, da werden Sie bei einigen Punkten ein bisschen albern in Ihrer Argumentation bzw Behauptung. Von welchen umfassenden Umweltschutzmassnahmen reden Sie bitte? Ich denke nicht dass wir uns in Deutschland hierzu zufrieden auf die Schulter klopfen können, die aktuelle Klimaentwicklung macht die Ineffektivität von 30 Jahren unbequem sichtbar. Ob und wie eine fortgeführte ggf reformierte DDR hier agiert hätte, ist eine sinnfreie Glaskugeldiskussion. Die Sehnsucht nach einer besseren, weil sozial gerechteren, Natur und Mensch respektierenden Zukunft und die daran anschließende Überlegung, ob der Kapitalismus hierfür die Basis sein kann, hat nichts mit Verklärung zu tun. Wie Sie selbst schreiben, wenn auch seltsam argumentieren, es gab Konzepte in der DDR, die erhaltenswert gewesen wären. Und auch in der "Sozialen Marktwirtschaft", die seit 1990 kontinuierlich und neoliberal beklatscht zurück gebaut wird (zB Hartz4 und der Billiglohnsektor), hätte es Erhaltenswertes gegeben... es ist amüsant bezeichnend, dass Sie nur von Marktwirtschaft sprechen und ausgerechnet die Sozialleistungen unter H4 loben.

  11. 45.

    Eigentlich offenbaren Sie sich als denjenigen, der den Sozialismus nicht wirklich verstanden hat. Ich muss zugeben, dass diese Gesellschaftsform in der Theorie höchst interessant ist und eine bessere Gesellschaft verheißt. In der Realität blendet es aber nun mal das Wesen des Menschen aus. Der ist aber der Grund, warum Sozialismus einfach in der Praxis nicht funktioniert, es sei denn,der wird in Form einer Diktatur durchgedrückt. Diktaturen funktionieren aber auch nur auf Zeit, weil der Aufwand für Überwachung und Gleichschaltung beständig steigt, während die Wirtschaftsleistung mangels Anreizen beständig sinkt. Sozialismus baut einzig und allein auf Idealismus auf und der ist nun mal endlich. Die Marktwirtschaft kann im Gegenteil mit materieller Belohnung locken, was im Sozialismus aufgrund der Gleichsetzung aller Bürger schlicht unmöglich ist. Deswegen siegt am Ende doch wieder der böse Kapitalismus.

  12. 44.

    In Ihrem Beitrag belegen Sie selbst, dass Sie nichts von Sozialismus verstehen. Ganz sicher kann Sozialismus nicht zum Ziel haben, alte Eliten durch neue zu ersetzen, Klientelpolitik für letztere zu betreiben und alle anderen zu unterdrücken. Dass an Ihnen vorbeigegangen ist, dass es keinen einzigen kommunistischen oder sozialistischen Staat gab oder gibt, sollten Sie vielleicht eher einmal reflektieren, als Anderen Vorträge zu halten.

    Ferner verbreiten Sie das Narrativ des Neoliberalismus von Leistungsgerechtigkeit. Diese kann es aber nur unter auch gleichen Bedingungen geben. Sie selbst redeten von Menschen, die allesamt einzigartig, ungleich sind. Ungleichheit meint aber nicht Ungleichwertigkeit, so wie Sie es insinuieren. Der Staat hat, verfassungsgemäß, dafür zu sorgen, dass soziale Ungerechtigkeit bekämpft wird, also jene ungleichen Lebensumstände, die vielen zum Nachteil für Bildung und Arbeit sowie Wohnung gereichen. Sie pauschalisieren und Sie entsolidarisieren sich.

  13. 43.

    Ihnen ist aber schon bekannt, dass es die Menschen waren, die dieses System unendlich satt hatten und dass das Ausmaß der Umweltzerstörung dermaßen groß war, das es schlimmer nicht mehr ging? In der Marktwirtschaft ist ohne Frage auch nicht alles ideal, aber keine der umfassenden Maßnahmen im Umwelt- und Klimaschutz hätte es im Sozialismus je gegeben. Der Lebensstandard ist sogar bei Sozialleistungsempfängern in Wahrheit gestiegen. Der Fehler nach der Wiedervereinigung bestand tatsächlich darin, die durchaus guten Dinge erst mal komplett beiseite zu wischen, statt sie in die Marktwirtschaft zu integrieren. Es ist folglich die Sehnsucht danach, die heute den Blick zurück verklärt. Das ist menschlich, aber eben nicht korrekt.

  14. 42.

    Das Ringen um die Deutung der DDR ist zum Jahrestag immer wieder zu beobachten. Häufig wird heftig gestritten, auch die Kommentare hier zeigen das erneut. Es wird kritisiert, angeklagt, verteidigt und manchmal - immerhin - auch differenziert. Selbstverständlich gibt es unterschiedliche Perspektiven ganz unterschiedlicher Menschen mit unterschiedlichen Erfahrungen auf diesen Staat, ebenso gibt es diese auf die BRD, auf Amerika usw. Insofern freue ich mich über diesen Artikel und diese Perspektive - ohne sie gleich in der Deutung "korrigieren" zu müssen. Verklärung kann ich hier im übrigen auch nicht erkennen, stattdessen eine leise Sehnsucht nach einem System, dass mehr soziale Gerechtigkeit bietet und nicht mit großen Schritten Mensch und Natur zerstört. In Anbetracht des kriselnden Kapitalismus, dessen Nachteile immer deutlicher werden - eine verständliche Suche nach einer besseren Zukunft für alle Menschen.

  15. 41.

    Der maßgebliche Punkt ist nicht deutsch sondern Demokratie.
    Die Demokratie könnte ja auch in Deutschland möglich sein und die wirkliche Demokratie dürfte überall gleich aussehen.
    Nur die Formen der Fake-Demokratie können voneinander abweichen.

  16. 40.

    Und was halten Sie,Herr "Hauptmann",davon eine Demokratische Republik Deutschland (DRD) zu bekommen in der gem.dem Wirtschaftswunder von Ludwig Erhard in den 50-er Jahren Hammer,Zirkel und Ährenkranz wieder belebt werden und das was dabei heraus kommt auch friedlich in aller Welt gegen Kaffee,Südfrüchte und Rohstoffe getauscht werden kann
    ohne (!)
    dass das sabotiert wird ?

  17. 39.

    Genau so ist es ! "Der Kapitalismus hat versagt. Einfach einen Blick über den Tellerrand nach Griechenland oder die USA nehmen. So wird unsere Zukunft. Bei uns die BRD hoch verschuldet und die Jobs mit vernünftigen Einkommen Mangelware. Die DDR wird so schlecht gemacht, damit die junge Generation glaubt sie seien die Gewinner. In Wahrheit ist die junge Generation voll im ...... . "

  18. 38.

    Welche Chance hat die DDR mit der ständigen Manipulation und der Sabotage aus dem Westen. Nicht zu vergessen, dass der Westen unter Adenauer die Wiedervereinigung sabotierte und die kleine DDR auch die Reparationen des Westens leisten musste.

  19. 37.

    Die DDR ist meine Vergangenheit. Ich will sie nicht wieder haben, aber habe mich immer wohl gefühlt und erinnere mich gern zurück:
    https://youtu.be/G9bMrE7g_ZU

  20. 36.

    So verkürzt es ist, die DDR nur im Sinne von Mauer, Stasi und Stacheldraht zu sehen, so verkürzt ist es, sie als kleinen kuscheligen Staat zu sehen, in dem nebenbei noch eine SED existierte.

    Ich denke, Beides ist verkürzt.

    Eine DDR ohne SED gab es nicht und eine DDR, sich in der SED erschöpfend, war eine Mär. Abseits derjenigen Bereiche, die den höheren Chargen unterlag, gab es in der "kleinen, alltägl." DDR mehr Freiheiten als heutzutage. Vor allem aufgrund der Ungeregeltheit in vielen Bereichen, über die sich heute eine Phalanx von Rechtsanwaltsbüros und Versicherungsunternehmen darüberlegen, so, als sei das und nicht das andere die Welt an sich.

    Die Welt sei erst dann in Ordnung, wenn keine versicherungs- und rechtsfreien Räume mehr existieren.

  21. 35.

    Was Marx seinerzeit nicht gewusst haben kann, ist, dass Preise quasi aus einem Wolkenkuckucksheim entstehen, weit mehr einer PR geschuldet sind, als dass das Verhältnis zum materiellen Wert widerspiegelte. Viele Entwicklungen, die z. T. erst heutzutage offenkundig werden, hat er zweifellos vorausgesehen. Als Analytiker war er somit hervorragend.

    Nicht hervorragend war er in seiner Quasi-Gesellschaftsprophetie. Als solche muss ich das bezeichnen. Da war er, wie andere, ein Kind des ausgehenden 19. Jahrhunderts, was alle natürl. und sozialen Verhältnisse techn.-gegenständlich machte. So war sein Gesellschaftsmodell "Urgesellschaft, Feudalismus, Kapitalismus, Sozialismus, Kommunismus" aus seiner Sicht folgerichtig, doch eben einer inneren Gefangenschaft des 19. Jhs. geschuldet.

    Es war eine "Ertränktheit" im Historischen Materialismus, sich als Herr, Sachwalter und Geburtshelfer DER Geschichte zu bezeichnen. Mit allen Folgen, die das hatte.

  22. 34.

    Der Kapitalismus hat versagt. Einfach einen Blick über den Tellerrand nach Griechenland oder die USA nehmen. So wird unsere Zukunft. Bei uns die BRD hoch verschuldet und die Jobs mit vernünftigen Einkommen Mangelware. Die DDR wird so schlecht gemacht, damit die junge Generation glaubt sie seien die Gewinner. In Wahrheit ist die junge Generation voll im ...... .

  23. 33.

    Lieber Patrick!

    Ich glaube, Sie haben in Geschichte geschlafen. Selbstverstaendlich waren die Buerger der DDR Deutsche. Offiziell gab es zwei deutsche Staaten, die Bundesrepublik Deutschland und die Deutsche Demokratische Republik mit einer gemeinsamen Geschichte.

    Warum sollte meine Oma, die 1921 in Schlesien geboren wurde und in den 50er Jahren in der DDR ihre Kinder zur Welt brachte, keine Deutsche sein und warum sollten ihre Kinder keine Deutschen sein.

    Ich glaube, Sie verwechseln hier Nationalitaet und Staatsbuergerschaft, das ist nicht notwendigerweise das gleiche.

    Uebrigens, jeder DDR-Buerger, der es in die Bundesrepublik schaffte, erhielt automatisch auch die bundesdeutsche Staatsbuergerschaft. Ist in Suedkorea fuer Nordkoreaner aehnlich.

    Maik

  24. 32.

    Lieber Patrick!

    Ich weiss nicht, was Sie mir hier vorwerfen, ich habe den Artikel gelesen. Die Dame hat schlicht unrecht mit dem, was sie sagt.

    Sie ist der Meinung, dass der Sozialismus grundsaetzlich funktioniert und das es nur der Korruption der Eliten geschuldet war, dass die DDR letztendlich ein totalitaeres System war.

    Das ist schlicht falsch und zeigt nur, dass die Dame nicht wirklich verstanden hat, was Sozialismus ist und wie er funktioniert. Ich vermute, dass die Dame Sozialdemokratie und Sozialismus verwechselt, anders kann ich mir ihre Ausfuehrungen ueber die Geschichte der DDR nicht erklaeren.

    PS: Eine Diskussion kann uebrigens nur funktionieren, wenn Sie tatsaechliche Argumente vorbringen, statt mir irgendwelche Unterstellungen zu machen.

    Maik

  25. 31.

    Vielleicht aber noch ein paar Ergänzungen zu meinem noch nicht veröffentlichtem Beitrag.
    Es hat doch einiges überlebt von der DDR. Ampelmännchen, Sandmann, Rechtsabbiegepfeil, Rotkäppchen-Sekt (hat inzwischen eine eigene Erfolgsgeschichte geschrieben und den Spieß umgedreht), der ABV heißt jetzt Kontaktbereichsbeamter usw. Viele Produkte (z.B. Waschmaschinen) hatten ganz einfach eine doppelt so lange Lebensdauer als die bunter verpackten Westprodukte. Das war noch „Friedensware“ (produziert von Deutschen) war ein Spruch, der bis vor kurzen noch üblich war. Es waren keine Idioten, die hier gelebt und gearbeitet haben.
    Und es gibt einen neuen Trend im Kaufverhalten. Es setzen sich wieder mehr „Ostprodukte“ am Markt durch (der rbb hat dazu berichtet). Man sollte also mit abwertenden Äußerungen sehr zurückhaltend sein.

  26. 30.

    1. Kein schlechter Beitrag der Gastkommentatorin., obwohl mich die Überschrift stört.
    2. @Patrick, Ihre Kommentar ist Müll. Solche Leute wie sie sind schuld, wenn dieses Land niemals zur Ruhe kommt.

    Ich bin in der DDR geboren und jetzt in Rente, Ich habe mein ganzes Leben gearbeitet. Zu DDR-Zeiten im Schichtbetrieb eines Textilbetriebes, dessen gesamte Produktion in den Westen ging. Wir wurden nicht erst bei der Wiedervereinigung über den Tisch gezogen sondern vorher schon. Ich fühle mich trotzdem als Deutsche und ich verbitte mir, dass hier irgendjemand das Gegenteil behauptet. In meinem alten DDR-Ausweis stand bei Nationalität "deutsch" und wenn das irgendwelche realitätsferne Hetzer stört, so tut mir das leid.

  27. 29.

    ... also ich bin in der deutschen demokratischen republik geboren und bin deutscher...

  28. 28.

    Wer in der DDR geboren ist, ist nicht deutsch? Sie wissen schon, was das Kürzel "DDR" bedeutet?

  29. 27.

    ?? Sie spricht doch selbst von ihrem sozialistischen Herz. Klar, aus der bequemen Distanz heraus kann man im Sinne einer romantischen Verklärung den Sozialismus toll finden. Übrigens hätten wir Ostdeutsche den ach so gelobten Zusammenhalt und die „Nachhaltigkeit „ (!) der DDR-Gesellschaft gerne behalten können. Hat auch niemand gemacht.

  30. 26.

    Ein schöner Artikel. Bei den Kommentaren hier gruselt es mich etwas.
    Ich bin in ost Berlin geboren und groß geworden. Ein Jahr vor der Autorin geboren. Und finde ihre Sicht auf die DDR ganz richtig. Kein Mensch wird politisch geboren. Kein Mensch kann sich aussuchen wo er geboren wird, kein Mensch kann sich aussuchen wo und wie er sozialisiert wird. Die Autorin ist nunmal nicht in der BRD geboren. Darum ist sie nicht deutsch, ganz einfach. Aber das verstehen schon die wenigsten ehemaligen Bürger der DDR kaum. Darum wohl auch noch weniger gebürtige Deutschen. Ich freu mich diesen Artikel heute gelesen zu haben

  31. 24.

    Diese Dame redet davon, dass der Sozialismus in der DDR kein echter Sozialismus war und aus diversen Gruenden scheiterte, dies aber nicht auf den Sozialismus zurueckzufuehren ist.

    Meine Frage an Sie: Kennen Sie einen einzigen sozialistischen Staat, der nicht in der Diktatur endete? Sollte uns das vielleicht nicht einen Hinweis darauf geben, dass staatlich verordnete Gleichheit immer im Totalitaeren endet?

    Die Menschen sind nun mal nicht gleich. Es gibt sehr fleissige Menschen und es gibt die, die gerade so viel machen, um halbwegs bequem zu leben. Wenn die Fleissigen mehr besitzen als die weniger Fleissigen, dann ist das nicht ungerecht, sondern gerecht und ein Staat, der hier versucht einen Ausgleich zu erzeugen, muss das ueber Zwaenge machen, denn freiwillig gibt niemand, der viel gearbeitet hat den weniger Fleissigen etwas von seinem Geld ab.

    Wer sagt, der Sozialismus der DDR war kein echter Sozialismus, der hat schlicht nicht verstanden, was Sozialismus ist.

  32. 23.

    Diese Politiker-Elite entsteht praktisch immer, weil sie geneigt ist, die eigenen Vorstellungen umzusetzen. Da der Mensch von Natur aus aber egoistisch ist, entstehen stets vielfältige Meinungen und Einstellungen. In einer Demokratie gleicht sich das durch Wahlen aus, weil sich stets Gruppen mit identischen Hauptzielen finden und dann, je nach Mehrheit, den weiteren politischen Kurs bestimmen. Der Sozialismus hat aber nun das Problem, dass das Ziel bereits fest steht und weitgehend unabänderlich ist. Das ergibt den faktischen Zwang, andere Interessen zu unterdrücken. Diese Unterdrückung hat aber nicht nur politische Folgen, sondern auch wirtschaftliche. Schlussendlich nimmt die Wirtschaftskraft kontinuierlich ab, die Unzufriedenheit dagegen zu. Die Lenker des Ganzen nehmen sich natürlich aus und wollen davon auch nichts wissen, entfernen sich immer weiter von der Realität und sind nicht in der Lage, gegenzusteuern. Damit ist ein Scheitern vorprogrammiert.

  33. 22.

    Danke für ihren Beitrag.
    Selbst in der DDR gab es ja - jeder der dort Grundwehrdienst geleistet hat, wird sich erinnern - noch kleinere zeitlich begrenzte Zweckgemeinschaften.
    Quasi niemand von uns ist dort mit Begeisterung hingegangen, wird aber im verklärten Rückblick die Kameradschaft und den übrragenden Improvisationsgeist, sei es um die unter permanenten Ersatzteilmangel leidende Technik am laufen zu halten oder Alkohol in die Kaserne zu schmuggeln, loben.

  34. 21.

    Hm, es gab und wird wird immer eine Polit-Elite Sonderrechte und -konditionen für sich beanspruchen, während das Fußvolk Folge zu leisten hat, so ähnlich können wir das ja auch in Sookees Beitrag lesen. Die ängstliche Macht- und Raffgier scheint eine anthropologische Konstante zu sein. Vermutlich trifft dies den Kern der Sache, wenn wir vom Scheitern des Sozialismus reden.

  35. 20.

    Die nette Dame verklärt ein Sozialismus-Ideal, das es nie gegeben hat. Der viel beschworene Zusammenhalt war lediglich eine zeitlich begrenzte Zweckgemeinschaft, um unter den Gegebenheiten überhaupt einigermaßen gut überleben zu können. Der gelobte Erfindungsreichtum war eine Notwendigkeit, aus dem ständigen Mängel überhaupt noch etwas heraus zu holen. Man stelle sich mal vor, was diese Energie in der Marktwirtschaft gebracht hätte. Ohne Frage war an der DDR nicht alles schlecht, das ist es nie, in keinem Staat der Welt oder der Geschichte. Zum Überleben hatte das System aber niemals eine Chance, weil der Sozialismus den Interessen des Individuums diametral entgegen steht. Sozialismus funktioniert nur zeitweise und in kleinsten Gruppen, scheitert letztlich aber immer.

  36. 19.

    Volle Zustimmung. Dieser Fakt wird von vielen Ostdeutschen ausgeblendet. Bin selbst aus Ostberlin.

  37. 18.

    Zu kurz gedacht. Nicht die DDR hat es "verkackt. Dieser "antifaschistischen Staat" hat nie allein sondern nur von Gnaden der mächtigen Sowjetunion überhaupt existieren können. Insofern war der Zusammenbruch des Sozialismus in der SU auch ihr Ende. Vielleicht sollte Sookee sich eher darüber Gedanken machen ob, wenn alle bisherigen Sozialismusexperimente krachend gescheitert sind, ob es vielleicht an der Inkompatiblität der realen Menschen mit der Umsetzung Sozialismus-Idee liegt?

  38. 17.

    Den Frust über das Scheitern des DDR-Sozialismus kann ich nachvollziehen, das ging auch vielen linksorientierten, kapitalismuskritischen Menschen, die in der BRD sozialisiert wurden so. Ich weiß noch genau, mit was für gemischten Gefühlen ich den Fall der Mauer erlebte: Mitfreudiges Staunen über das unglaubliche Ereignis einerseits bei gleichzeitiger Wehmut über die bittere Erkenntnis: Das war's. Das sozialistische Experiminent ist damit beendet und wird zu meinen Lebzeiten keine Renaissance erleben.

  39. 16.

    "Sie machen mir Angst! Ehrlich und zutiefst machen Sie mir Angst."
    Das Kommunisten jemals wieder an die Macht kommen - das sollte Ihnen Angst machen....

  40. 15.

    Es gab auch noch eine andere DDR, die ohne MfS und SED!!
    Somit hat sie Recht!
    Und schon mal daran gedacht das im großen Stil die DDR einverleibt wurde?

    PS: Ich war selbst von 12/1988 bis kurz vorm Mauerfall in DDR-Haft. Ich wollte nur meine Freiheit und nichts anderes.
    Heute widert mich das ganze nur noch an. Denn! Reisefreiheit und blinder Konsum (bis zu ersticken) ist NICHT alles!!

  41. 14.

    Der Beitrag ist eigentlich gut, bis auf folgendes.
    Wieso nicht deutsch? Goethe, Schiller, Kant, Bach und sogar Marx sind unsere gemeinsame Vergangenheit zu der wir uns bekennen sollten. Keine Seite hat das Recht irgend etwas davon zu vereinnahmen bzw. sollte sich auch nicht davon lösen. Auch die im Osten geborenen sind deutsch.

  42. 13.

    @rbb24

    Was soll ständig dieser Unfug mit die *?? Ich lasse mir nicht meine Sprache nehmen!!

  43. 12.

    Hallo Adam!

    Wieso mache ich Ihnen Angst? Weil ich die Wahrheit sage? Was hier in Deutschland, insbesondere bei den linken Parteien an Verklaerung des Unrechtsstaates DDR stattfindet, ist unertraeglich.

    Die DDR war nicht einfach nur ein alternatives Wirtschaftssystem, die DDR war ein Staat, der nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges die Lager der Nazis weiterverwendete, um politische Gefangene einzusperren. Die DDR hatte einen Geheimdienst, der unliebsame Gegner des Systems ermorden liess.

    Kinder wurden frueh durch Bildungseinrichtungen auf die richtige Ideologie getrimmt, Umweltschutz existierte nicht mal auf dem Papier und Infrastruktur und Immobilien zerfielen ueberall.

    Falls Sie noch mehr darueber lernen wollen, empfehlen ich die Homepage von Hubertus Knabe.

    Meine Familie wurde von diesem Staat offiziell zu Staatsfeinden erklaert und des Landes verwiesen. Also bitte bleiben SIe mir mit dieser Verklaerung dieses Unrechtstaates fern.

    Maik

  44. 11.

    Zu kurz gedacht. Nicht die DDR hat es "verkackt. Dieser "antifaschistischen Staat" hat nie allein sondern nur von Gnaden der mächtigen Sowjetunion überhaupt existieren können. Insofern war der Zusammenbruch des Sozialismus in der SU auch ihr Ende. Vielleicht sollte Sookee sich eher darüber Gedanken machen ob, wenn alle bisherigen Sozialismusexperimente krachend gescheitert sind, ob es vielleicht an der Inkompatiblität der realen Menschen mit der Umsetzung Sozialismus-Idee liegt?

  45. 10.

    Ich teile nicht alles - aber lesenswert.
    Mich störte in der DDR der wirtschaftliche Mangel und die Umweltverschmutzung.
    Was aber total nervt ist, dass der Westen insgesamt mit einer derartigen Arroganz auftritt - selbst nach 30 Jahren.
    Insbesondere hat sich die BRD ihrer moralischen Probleme wunderbar im Osten entledigt.
    Bei all den Quoten-Debatten: Wo bleibt eig. die Ost-Quote?
    Nein, die interessiert niemanden.
    Mich auch nicht.
    Ich bin gerne Ostdeutscher und erarbeite mir meinen Wohlstand gerne selber. Ich zahle Steuern und brauche keine Almosen.

  46. 9.

    Tja - eine "große Idee", die leider "verkackt" wurde: Auf diese komplette Fehleinschätzung des Sozialismus / Kommunismus stößt man auch heute noch, wie der Gastbeitrag zeigt.
    Ich darf dazu den - 1922 ausgewiesenen - russischen Philosophen B. Vyscheslavzev in einem Beitrag von 1937 zitieren:
    "Das gewaltige russische Experiment hat die Realisierbarkeit der marxistischen Tendenz zu bedingungsloser Autorität, Zentralisierung, Etatismus und Diktatur erwiesen. (...) Gleichzeitig aber hat es auch sämtliche "demokratischen", liberalen, anarchistischen Tendenzen des Marxismus als unrealisierbare, rein doktrinäre Behauptungen bezw. als hohle demagogische Schlagworte entlarvt. In der marxistischen Weltanschauung ist für solche Tendenzen kein Platz."
    (Kirche, Staat und Mensch, Genf 1937, 127)
    Alle nachfolgenden "Experimente", sei es in Europa, in China oder sonstwo haben dasselbe bewiesen.

  47. 8.

    Hallo Helmut!

    Ich wage zu bezweifeln, dass Marx ein guter Wirtschaftswissenschaftler war. Seine Arbeitswerttheorie ist beispielsweise schlicht falsch und beschreibt das Prinzip hinter der Preisbildung nicht korrekt.

    Maik

  48. 6.

    Ein sehr guter Beitrag, toller Schreibstil und nachdenkenswerter Inhalt. Das scheint allerdings teilweise zu überfordern.

  49. 5.

    Sookee, ein sehr beeindruckender Beitrag. Ich bin als 10 jähriger von meinen Eltern rübergemacht worden kann der Sookee nur zustimmen.

  50. 4.

    "Wie kann man ernsthaft ueber das Scheitern eines Staates [trauern]"

    Lesen SIe bitte den Beitrag genau(er). Da finden Sie die Antwort.

  51. 3.

    Es gibt viele lesenswerte Beiträge im rbb24, die man getrost mehrmals lesen kann - das ist einer.

  52. 2.

    Eine sehr authentische Betrachtung finde ich, wovon sich viele andere eine dicke Scheibe abschneiden können.

    Die gegenwärtige Form des Wirtschaftens mit ihrer hoch entwickelten Neurose, dass dasjenige, was eh schon zu groß geworden ist, künftig noch größer zu sein habe, das gegenseitige Ausstechen, das anfängliche Bedauern eines "härter werdenden Wettbewerbs", dann das achselzuckende Mitspielen in demselben und heute das dreiste Vorantreiben davon, das ist jedenfalls noch lange nicht das Ende der Fahnenstange. Ohne Psychopharmaka, Alkohol bis hin zu klass. Drogen sind die Führungsetagen kaum denkbar.

    Allerdings war´s nicht die Nomenklatura allein. So herausragend Marx als Wirtschaftswissenschaftler war und seine Analyse seinesgleichen sucht, so war er doch Kind des ausgehenden 19. Jhs.: Die Welt in rein numerischen Größen fassend, den fatalen Versuch unternehmend, die Menschheitsgeschichte in feste Stadien zu pressen.

    Das nährt einen aberwitzigen Herrschaftsanspruch.

  53. 1.

    Wie kann man ernsthaft ueber das Scheitern eines Staates, in dem die Menschen eingesperrt waren, eine Ein-Parteien-Politik herrschte, unliebsame Meinungen unterdrueckt wurden und der Schiessbefehl galt?

    Solche Aussagen sind ein Schlag ins Gesicht eines jeden Opfers dieses Unrechtsstaates und deren Angehoerigen.

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